Es ist soweit – ENDLICH!! Meine nächste lange Wanderung steht an. Und irgendwie ist die Aufregung nun so kurz vor Start doch ein bisschen größer, als ich erwartet hätte.

Das könnte natürlich  daran liegen, dass meine letzte Wanderungen der längeren Art doch schon ein paar Jahre zurückliegt. In der Zwischenzeit war ich zwar nicht untätig, aber das Trailrunning und Bikepacking haben den Wanderschuhen zwischenzeitlich reichlich Konkurrenz gemacht. Und nicht zuletzt aufgrund der aufwändigen und vielfältigen Recherche für mein zweites Buch blieben wirklich lange Wanderungen im Sinne von mehrwöchigen oder gar mehrmonatigen Touren zuletzt aus. 

Zudem steht mit meiner geplanten Pyrenäendurchquerung zum ersten Mal eine Solo-Weitwanderung im Gebirge an, und auch wenn ich die Berge liebe und schon in vielen Gebirgen dieser Welt unterwegs war, sind hohe und schroffe Berge nicht unbedingt die Art von Terrain, in der ich mich emotional gesehen wirklich so richtig wohl fühle. (Ein bisschen hege ich ja die Hoffnung, dass sich das mit dieser Tour vielleicht ändert.)

Alles in allem ging mir so auch das Erstellen meiner Packliste für die Weitwanderung durch die Pyrenäen etwas weniger leicht von der Hand als für manch andere Tour. Zum einen die neuen und durchaus erschwerten Bedingungen, zum anderen auch viele neue Erfahrungen und teils geänderte Ansprüche rund um Ausrüstung, die nach einem gründlichen Update meiner letzten Fernwander-Packliste gerufen haben. 

In diesem Artikel findest du das Ergebnis all dieser Überlegungen: Meine ausführliche Packliste für die Pyrenäen-Durchquerung.


Werbehinweis: Dieser Artikel enthält Werbung für meine Kooperationspartner Tatonka, Maier Sports und Komoot sowie Affiliate-Links. Mehr zum Thema Werbung auf diesem Blog kannst du hier nachlesen.


Zur meiner geplanten Wanderroute durch die Pyrenäen

Die Pyrenäen sind das Gebirge, das Frankreich von Spanien trennt und das Mittelmeer mit dem Atlantik verbindet. Und schon lange ein großer Outdoor-Traum von mir. Es gibt drei offizielle Routen, die diese Bergwelt komplett durchqueren: Den GR11 auf spanischer Seite, den GR10 auf französischer Seite und die HRP (Haute Route Pyrenees bzw. Haute Randonnée Pyrénéenne), die mal durchs eine, mal durchs andere Land führt, dabei aber mehr in der Höhe bleibt und möglichst viele Bergpässe mitnimmt. Alle Routen sind gute 800 Kilometer lang und überwinden über 40.000 Höhenmeter im Auf- und Abstieg.

Ich plane, mit der Haute Route vom Osten aus zu starten. Da ich allerdings erst Anfang  (Update: eher Mitte, da ich leider noch eine Erkältung aussitzen musste) September loswandere, werde ich eventuell höchstwahrscheinlich irgendwann auf eine Route in niedrigeren Lagen wechseln müssen, wobei es mich rein gefühls- und auch wettertechnisch (südlich der Pyrenäen ist es tendenziell wärmer und trockener) eher auf die spanische Seite zieht. Da auch der GR11 allerdings über einige hohe Bergpässe führt, werde ich vielleicht im Bereich der Zentralpyrenäen nochmal auf eine niedrigere Alternativroute zurückgreifen müssen.  Zudem muss ich auch herausfinden, inwieweit mir das Gelände wirklich zusagt oder mich und mein insgesamt eher zart besaitetes Bergsteigerinnen-Gemüt vielleicht doch überfordert. Glücklicherweise gibt es mehrere Routenoptionen und ich hab mir bereits einen groben Plan B und C zurecht gelegt. Noch hoffe ich aber, dass ich vielleicht auch ohne Abweichungen von meiner Wunschroute durchkomme.

Tourbedingungen

Auch wenn ich schon viel und auch länger in hohen Gebirgsregionen unterwegs war, ist die Pyrenäen-Durchquerung meine erste lange Wanderung in derlei Gelände. Dabei gilt es natürlich einige Besonderheiten zu berücksichtigen.

Wetter und Klima

Durch meinen späten Start muss ich für meine Tour mit einer Vielzahl von Wetterszenarien und insbesondere irgendwann auch mit dem Wintereinbruch rechnen. Sobald es dazu kommt, werde ich in niedrigere Lagen wechseln, aber trotzdem muss meine Ausrüstung für Temperaturen um den Gefrierpunkt und ggf. ersten Schneefall taugen. Gleichzeitig kann es in niedrigeren Lagen und zu Beginn der Tour auch noch sehr warm bis heiß werden.

Während der Herbst insgesamt oft etwas feuchter und wechselhafter ist, werden immerhin die Sommergewitter, die im Juli und August sehr regelmäßig über die Pyrenäen hinwegziehen, im September und Oktober kein so großes Problem mehr sein.

Anspruch und Terrain

Große Teile der HRP und des GR11 sind verhältnismäßig einfach zu gehen, es gibt aber natürlich die üblichen hochalpinen Herausforderungen wie mitunter steiles Gelände, Geröll und Schneefelder – auf der HRP noch sehr viel mehr als auf dem GR11. Die Schneefelder sorgen vor allem früher in der Saison dafür, dass viele Wanderer eine leichte Eisaxt und ggf. auch Grödel / leichte Steigeisen mit im Gepäck haben. Ich werde es allerdings (wenn überhaupt) eher mit Neuschnee als mit Altschnee zu tun haben. 

Die größte Herausforderung sind ansonsten wohl die Höhenmeter: Rund 42.000 sind es  im Auf- und Abstieg auf der HRP, auf dem GR11 sogar noch ein paar Tausend mehr. Dementsprechend spielt das Gesamtgewicht des Rucksacks eine noch größere Rolle als sowieso schon.

Übernachten und Verpflegung

Es gibt relativ viele Berghütten in den Pyrenäen, sodass man die Durchquerung theoretisch und mit guter Planung sogar komplett ohne Zelt und Kochmöglichkeit machen könnte. Viele der Hütten schließen allerdings bereits im Laufe des Septembers oder spätestens im Oktober, und außerdem möchte ich nicht an bestimmte Etappenlängen und zu viele Fixpunkte gebunden sein und möglichst viel draußen schlafen. Daher plane ich, möglichst autark unterwegs sein und die Hütten eher als möglichen Bonus für die Ergänzung meines Speiseplans oder als Schlechtwetter-Unterschlupf zu sehen. 

Neben den bewirtschafteten Hütten gibt es auch viele unbemannte Hütten, also einfache Shelter, in denen man übernachten kann. Sollte das Wetter es irgendwann mal allzu bunt treiben, sind die ebenfalls eine gute Anlaufstelle.

Packliste Haute Route Pyrenees / GR11

In den letzten Jahren habe ich durchs minimalistische Bikepacking und mehrtägige Trailrunning-Touren noch mehr (lieben) gelernt, mich aufs Wesentliche zu reduzieren. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in meiner Packliste für die Pyrenäen-Durchquerung wieder, die ein gutes Stück leichter ausfällt als die Packliste für meine 1000 Kilometer lange Wanderung auf dem Bibbulmun Track oder meine 3-monatige Tour durch Großbritannien. (Auch wenn diese Packlisten selbst aus heutiger Sicht betrachtet durchaus ganz ordentlich und vernünftig sind, finde ich.)

Nachfolgend habe ich meine gesamte Trekkingausrüstung für die Pyrenäen aufgelistet. Die meisten Gewichtsangaben sind selbst nachgewogen. Alle Gegenstände mit * werden immer am Körper getragen und zählen somit nicht zum Rucksackgewicht.

Ein kleines Fazit werde ich dann hie und da ggf. noch nach der Tour noch ergänzen. 

Ausrüstung ALlgemein

Rucksack

Da ich meist Essen für mehrere Tage und Ausrüstung auch für kältere Bedingungen mit mir tragen muss, sind die 50 Liter des Yukon LT Women von Tatonka perfekt für diese Tour (zumal ich bei Bedarf auch noch 10 Liter aufstocken kann, das dürfte aber nicht notwendig sein). Der ist eine neuere und leichtere Version des gleichnamigen Modells ohne “LT” – dem langjährigen Rucksack-Klassiker von Tatonka, der bei mir zum Beispiel auf einer 11-tägigen Tour über die südafrikanischen Drakensberge dabei war.

Im Gegensatz zum Original bringt die LT-Variante dank leichterer Materialien und abgespeckter Ausstattung rund 500 Gramm weniger auf die Waage (1,8 kg). Dieses Gewicht kann man zudem nochmal reduzieren, indem man das abnehmbare Deckelfach durch die mitgelieferte Abdeckung ersetzt und die beiden Metallstangen, die das Tragesystem mit unterstützen, entfernt. Dann landet man bei 1,5 kg Leergewicht. (Wichtig: Das Entfernen der Metallstangen wird vom Hersteller nicht offiziell empfohlen, das war meine eigene Idee. ;-) Ich persönlich finde den Rucksack aber so sogar noch bequemer, da die Metallstangen bei meiner Körpergröße (166cm) länger sind als mein Rücken und ich ohne mehr Kopffreiheit habe. Zudem ist die zusätzliche Unterstützung beim Gesamtgewicht meiner Ausrüstung nicht wirklich notwendig.
 
Trotz des verhältnismäßig geringen Eigengewichts ist der Yukon LT durch das ausgeprägte Tragesystem übrigens auf Lasten von bis zu 25 kg ausgelegt und eignet sich somit auch für längere Wildnistouren, auf denen noch mehr Verpflegung oder zusätzliche Ausrüstung zu tragen ist. Ein ziemlich guter Allrounder, wie ich finde, und eine gute Alternative für alle, die nicht allzu viel unnötiges Leergewicht mit sich schleppen, aber auf ein ausgeprägtes Tragesystem nicht verzichten möchten.

Zelt

… oder besser gesagt Tarp! Wobei mein Deschutes Tarp von Six Moon Designs in Kombination mit dem Innenzelt eigentlich schon einen ziemlich vollwertigen, doppelwandigen Unterschlupf darstellt. Ich habe mit das Tarp relativ neu zugelegt und bin gespannt, wie es sich schlägt. Nachdem ich die letzten sieben Jahre meist mit meinem MSR Hubba NX unterwegs war, war es mal Zeit für ein Update. Das ist zwar im Prinzip noch in Ordnung und ich hatte bisher keine Probleme, eine längere Tour in abgelegenen Gebieten würde ich dem Material aber aufgrund möglichem Langzeit-Verschleiß nicht mehr zutrauen wollen.

Für das Deschutes Tarp in Kombination mit dem Innenzelt habe ich mich letztendlich entschieden, weil ich damit jetzt und auch zukünftig sehr flexibel unterwegs sein kann: Man kann nämlich sowohl das Tarp, als auch das Innenzelt allein verwenden oder eben beides gemeinsam für ein vollwertiges Setup aufbauen. 

Das Gewicht ist mit 680 Gramm (zzgl. Heringe) ziemlich gut, der Preis – ich habe für beides zusammen knapp über 300 Euro gezahlt – auch. Ehrlicherweise war ich ja schon kurz versucht, in eines dieser unverschämt leichten (und unverschämt teuren) Dyneema-Zelte á la Zpacks Plex Solo zu investieren, aber (vorerst) hat dann doch die Vernunft gesiegt.  (Was nicht ist, kann aber natürlich jederzeit noch werden, haha.)

Aufgestellt wird das Tarp übrigens mit einem einzigen Trekkingstock und bietet “trotzdem” generell sehr gute Stabilität und Wetterschutz. Ich bin gespannt und werde dazu auf jeden Fall noch ausführlicher berichten. 

Schlafsack und Isomatte

Eine weitere Neuanschaffung ist auch mein Quilt: Aus Tierschutzgründen möchte ich bei meiner Ausrüstung wann immer möglich auf Daune verzichten (auch irgendwelche “Tierwohl”-Siegel ändern nämlich nichts daran, dass das Zeug in der Regel aus fieser Massentierhaltung kommt), daher sollte es Kunstfaser sein. Zudem hat Kunstfaser den Vorteil, dass es auch feucht noch gut wärmt, was in den herbstlichen Pyrenäen nicht schaden kann.

Um für kühlere Temperaturen gewappnet zu sein, wollte ich allerdings auch einen Schlafsack, der mich bei Temperaturen um den Gefrierpunkt noch gut warm hält. Ein Kunstfaserschlafsasck in dem Bereich ist schon relativ klobig und schwer. Daher musste ein Quilt her, also sozusagen ein offener Schlafsack, der in Kombination mit der Isomatte aber genauso gut wärmt wie die rundum geschlossene Variante.

Die meisten erhältlichen Quilts sind ebenfalls aus Daune, aber (zum Beispiel) Enlightened Equipment stellt auch gute Quilts mit Kunstfaser-Füllung her. Mein Revelation Quilt ist mit -6 Grad angegeben, wobei sich das auf die Limit-Temperatur und nicht auf Komfort-Temperatur bezieht. In Kombination mit warmer Kleidung sollten aber auch einstellige Minusgrade damit gut möglich sein. 

In Sachen Isomatte setze ich wie immer auf Therm-a-Rest. Mit den NeoAir-Matten habe ich schon viele Jahre lang gute Erfahrungen gesammelt. Noch lieber als meine hätte ich die neue NeoAir XLite NXT in Short mitgenommen, um es noch etwas leichter und gleichzeitig wärmer zu haben. Aber meine etwas ältere Version wird es auch tun.

Rucksack Tatonka Yukon LT 50+10 Women 1.500
Rucksackliner dünner Plastikbeutel 27
Zelt Six Moon Designs Deschutes Tarp + Serenity NetTent 680
Heringe  6x MSR Groundhog  97
Isomatte Therm-a-Rest NeoAir XLite (Regular) mit Pumpsack  429
Schlafsack Enlightened Equipment Revelation Quilt 690
Reparatur Flickzeug für Tarp und Isomatte, Kabelbinder, Schnur, Panzertape 38l
div. Packsäcke   100
Gesamtgewicht   3.561

Kleidung

Ein Set Kleidung für tagsüber, eines für Nachts, und dazu die notwendigen Schichten für Wärme und Wetterschutz. So wie immer eben!

Neu in meinem Fernwander-Kleiderschrank sind seit einiger Zeit die Wanderhosen von Maier Sports. Nicht nur, weil ich mit der Marke zusammenarbeiten darf, sondern vor allem auch, weil ich nach jahrelangem Wandern in Leggings tatsächlich den Mehrwert von Wanderhosen erkannt habe. Und ja, das gilt auch – um nicht zu sagen – vor allem – für Zip-Hosen! Mit der Inara Slim Zip war ich schon auf einigen Touren unterwegs, unter anderem auf dem GR34 in der Bretagne, und die wird mir ziemlich sicher in den Pyrenäen beste Dienste leisten. Der Stoff ist robust, wasserabweisend und schnelltrocknend, aber nicht zu warm, und das Material insgesamt wunderbar stretchig, sodass sie mindestens genauso bequem sitzt wie eine Leggings.

Mit der Tind Eco habe ich eine 2,5-Lagen-Jacke dabei, damit auch die langen Anstiege nicht in allzu viel Schwitzerei ausarten. Statt einer robusten Regenhose habe ich eine leichte gewählt, die ich eigentlich vor allem beim Laufen verwende. Beim Spine Race fand ich sie äußerst angenehm und  wollte ihr deswegen auch bei dieser Tour eine Chance geben. Ich bin mal gespannt, ob das dünne Material bis zum Ende de Tour mitmacht (oder bereits nach einer Woche nach Ersatz schreit ;-) ). Komplettiert wird sie jedenfalls mit einem noch leichteren Regenrock für warme (aber nasse) Bedingungen. Bei sehr schlechtem Wetter kann ich zudem auch beides übereinander tragen und bin sozusagen doppelt abgesichert. 

Neu auf der Packliste ist eine Synthetik-Thermohose – als Schlafsack-Ergänzung für kalte Nächte und für ein muckeliges Campleben. Ob die wirklich notwendig wäre, wird sich noch zeigen, aber ich hatte irgendwie einfach sehr viel Lust, die einzupacken. Zumal ich die volle Wärmeleistung meines Quilts noch nicht ausprobieren konnte. Irgendwas sagt mir, dass ich das nicht bereuen werde.

An meinen Füßen werden die Ultraventure Pro von Topo Athletic sein, ein robuster Trailrunner mit Vibramsohle, Rockplate, geringer Sprengung und breiter Zehenbox (was will man mehr?!?). 

Durch meine Ultralauf-„Karriere“ haben sich zudem mittlerweile die Zehensocken von Injinji einen festen Platz an meinen Füßen ergattert, die sehr angenehm sitzen und so gut wie wohl nur wenige sonst darin sind, Blasen zu vermeiden. Und auch, wenn ich nicht zu Blasen neige, ist das auf einer Fernwanderung immer eine gute Idee. 

Stöcke Swix Sonic X-Trail Carbon 378*
Regenjacke Maier Sports Tind Eco  229
Regenhose OMM Women’s Halo Pant 84
Regenrock Enlightened Equipment Rain Wrap 57
Schuhe* Topo Athletic Ultraventure Pro 290*
Wandersocken * Injinji Women’s Trail Midweight Mini Crew 50*
Wandersocken (Ersatz) Injinji Women’s Trail Midweight Mini Crew 50
Socken (Schlafen) dickere Socken 69
Wanderhose* Maier Sports Inara Slim Zip  361*
Leggings (Schlafen) Einfache Sportleggings 177
Sport-BH* Triumph Triaction Free Motion 72*
2x Slip Odlo 15 + 15*
Longsleeve mit Kapuze (Sonnenschutz) Arc‘teryx Taema Hoody 140
Longsleeve (Freizeit / Schlafen) dünnes Sport-Longsleeve  116
Shirt Kurzarm* Craft Cool Intensity Shirt 90*
Fleecejacke Patagonia R1 Air Zip 280
Isolationsjacke Patagonia Micro Puff 255
Isolationshose Montane Prism Pants 290
Handschuhe mit wasserdichten Überhandschuhen Mountain Equipment Polartec (n/a) + Salomon Bonatti Waterproof 80
Buff    52
Cap*    58*
Sonnenbrille* Julbo Spectron3 35*
Gesamtgewicht    1.914

Verpflegung

Wie schon oben erwähnt möchte ich mich auf dieser Tour weitestgehend selbst verpflegen und Hütten eher als Bonus sehen. Auf der HRP und dem GR11 ist es alle paar Tage möglich, Nachschub an Lebensmitteln zu kaufen. Auch Gas kann man in regelmäßigen (wenn auch etwas größeren) Abständen kaufen. Um auch hier möglichst unabhängig zu sein, habe ich ein zusätzliches Gefäß fürs Coldsoaking dabei. Die Idee ist, darin dafür geeignete Lebensmittel, insbesondere Couscous, Ramen-Nudeln und Instant-Kartoffelbrei, einzuweichen und kalt zu essen. So benötigt man weder Brennstoff noch Zeit für Kochen und Abwasch. Mir macht es prinzipiell überhaupt nichts aus, jegliche Art von Essen kalt zu essen, und deswegen möchte ich das auf dieser Tour mal ausprobieren.

Auf meinen heißen Kaffee ab und zu möchte ich trotzdem nicht verzichten, zudem kann ein heißes Getränk bei fiesem Wetter manchmal Wunder wirken. Außerdem weiß ich nicht, ob ich immer ausreichend zufriedenstellende Lebensmittel finden werde, die sich fürs Coldsoaking eignen, zumal ich mich vegan ernähre und die Auswahl daher noch eingeschränkter ist. Daher trage ich trotzdem einen leichten Kocher und eine kleine Gastkartusche mit mir. Als Kocher kommt wie seit eh und je der kleine, leichte und leistungsfähige Soto Windmaster zum Einsatz. Nach einigen Jahren Nutzung hat sich dessen Piezo-Zündung zwar kürzlich verabschiedet, glücklicherweise kann man die aber als Ersatzteil nachkaufen

Trinkwasser ist in den Pyrenäen eher unproblematisch, sodass man selten mehr als maximal zwei Liter mit sich tragen muss. Je nach Wasserquelle ist ein Filter manchmal notwendig. Sollte der Filter mal den Geist aufgeben, habe ich zur Sicherheit auch noch Tropfen für die Wasserentkeimung dabei. 

Kocher Soto Windmaster 60
Topf Soto New River Pot 154
Gas 100g Kartusche 198
Besteck Spork 15
Coldsoaking Gefäß Lock & Lock Twist  85
Wasserbehälter 2 x 1l Platypus 49
Wasserfilter Katadyn BeFree 35
Flasche für Wasserfilter Hydrapak Stash 750 ml 83
Wasserentkeimung Micropur Forte   14
Messer Mini-Messer 7
Gesamtgewicht   700

 

Technik

Die liebe Technik! Für mich als Bloggerin immer ein besonderes Kapitel. Bei meinen Fernwanderungen in Großbritannien und Australien stand immer auch ein kleiner Laptop auf meiner Packliste. Auf diesen werde ich dieses Mal verzichten, zumal ich nicht wirklich vorhabe, viele Pausentage einzulegen und daher sowieso nur wenig damit anfangen könnte. 

Auf eine Kamera möchte ich aber nicht verzichten – nicht nur aus beruflichen Gründen, sondern auch, weil mir das Fotografieren einfach wahnsinnig viel Spaß macht. Mit meiner E-M5 Mark II von Olympus habe ich mich für die leichtere meiner beiden Kameras entschieden, und mit dem 25mm-Objektiv für mein absolutes Lieblingsobjektiv.

Für die Navigation und Routenplanung unterwegs nutze ich Komoot auf meinem Smartphone, auf dem ich alle Routen zur Offline-Nutzung in der Komoot-App und zusätzlich als GPX-Datei gespeichert habe. Außerdem befinden sich alle Routen auch auf meiner GPS-Uhr, mit der ich akkusparend und  unabhängig vom Smartphone navigieren kann. Im Gegensatz zum GR11 und auch GR10 ist die HRP nämlich nicht ausgeschildert (auch wenn sie teilweise diesen Wegen folgt).

Mit meinem Kindle wäre auch das Entertainment-Programm auch gesichert.  Nach wie vor mein Luxus-Gegenstand #1, denn gerade Bücher sind für mich auf einer Tour viel mehr Bereicherung als bloßer Zeitvertreib, daher nehme ich das Mehrgewicht gern in Kauf. 

Zur Sicherheit habe ich noch – wie immer auf abgelegeneren und anspruchsvolleren Touren – meinen Inreach-Notfallsender dabei. Mit diesem ist es auch möglich, Nachrichten gen Zivilisation zu schicken, wobei die Mobilfunk-Abdeckung in den Pyrenäen alles in allem relativ gut ist. 

Notfallsender Garmin Inreach Mini 100
GPS-Uhr Garmin Fenix 6 Pro Solar 72*
Smartphone iPhone 13 Pro  247
Kopfhörer Apple mit Kabel  11
Kamera + Objektiv Olympus OMD E-M5 II + M.Zuiko Digital ED 25mm F/1.2 Pro (m. Akku /Karte) 895
Kamera-Akkus 3x Akku 152
Speicherkarte  1x 64 GB  2
Kamera-Ladegerät  Olympus  114
Stativ UBeesize Mini-Stativ 194
Powerbank 2x NitecoreNB 10000 Gen2 488
E-Book-Reader Kindle Voyage 180
Stirnlampe Petzl Actic Core mit Akku und 3x AAA-Ersatzbatterien  48
Ladekabel / Stecker Doppel-USB-Schnelllade-Stecker mit allerlei Kabeln  70
Gesamtgewicht   2.401

Kosmetik / Hygiene

Nein, ich säge immer noch keine Zahnbürsten ab, auch wenn die “Sollbruchstelle” der Reisezahnbürste ehrlich gesagt verlockend wäre. :) Ansonsten ist meine Kosmetik-Abteilung aber auf das nötigste reduziert.

Zahnbürste Reisezahnbürste 14
Zahncreme One Drop Only Konzentrat 40
Zahnseide   13
kl. Handtuch Sea To Summit Airlite Towel 33
Nivea-Creme kl. Dose 35
Seife Sea To Summit Wilderness Wash 113
kl. Haarbürste Tangle Teezer (Kindergröße) 44
Nagelschere   14
Pinzette   7
kl. Spiegel   12
Toilettenpapier + Pee Rag Kula Cloth 35
Tampons   45
Schaufel Valken Ultraleicht Camping Schaufel 18
Gesamtgewicht    423

Medizin

Das nötigste an Medikamenten und Verbandszeug, ohne größere Besonderheiten.

Schmerzmittel    
Mittel gegen Übelkeit    
Mittel gegen Durchfall    
Wundpflaster    
Wundverband / Sterile Kompresse    
Tape Rock Tape  
Wunddesinfektion einzeln verpackte Tupfer  
Gesamtgewicht   90

Gesamtgewicht

Ohne Kameraausrüstung: 7,9 kg
Mit Kameraausrüstung: 9,1 kg

zzgl. Wasser (max. 2 Liter) + Essen (max. für 5 Tage)

 


Falls du noch Fragen zu meiner Ausrüstung hast, hinterlass mir gern unten einen Kommentar! 

6 Comments

  1. Vielen Dank fürs Teilen deiner Packliste. Super spannend und inspirierend im Hinblick auf den Minimalismus den du hier vorlebst. Alles Gute für deine Tour!!

  2. Hallo Kathrin,
    super spannend zu lesen, dass du dieses Jahr durch die Pyrenäen wanderst. Ich hatte das auch vor, nur habe ich mich leider blöde verletzt und muss die Tour auf nächstes Jahr verschieben. Was mich besonders interessiert ist, wie schlägt sich das Deschutes Tarp? Ich wünsche dir viele spannende Eindrücke und Happy Hiking.
    Viele Grüße vom Steffen

  3. Danke für deine Liste! Hast du vielleicht Lust, nach deiner Tour zu berichten, wie es mit den mitgenommenen Sachen war? Hast du die gefütterte Hose genutzt? Ein schöner Gruß, Vero

  4. Danke fürs Teilen dieser Liste. Beeindruckend, mit wie wie wenig du auskommst. Wenn du dann noch das Gewicht für die Verpflegung angeben müsstest, wie viel ist das in etwa bei einem 4 Tage-Vorrat? Eine Einsparmöglichkeit fällt mir bezüglich Zahnpasta ein, diese gibt es ja auch in Form von Tabletten. Mich überrascht ein wenig, dass du bei dieser Liste überhaupt den 50-Liter Rucksack brauchst. Ich habe noch nie so eine Mehrtageswanderung mit Zelt gemacht. Aber bei diesem Gewicht könnte ich es mir auch vorstellen. Viel Spaß auf jeden Fall unterwegs.

  5. Danke fürs Teilen! Hast du den Quilt auch bei Minus Temperaturen testen können? Wie war die Wärmeleistung? Danke!

    • Fräulein Draußen Reply

      Bei leichten Minusgraden zumindest, das ging in Kombination mit etwas wärmerer Kleidung gut.

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