[enthält Werbung] Vor sieben Jahren hab ich mir meine erste Isomatte von Therm-a-Rest zugelegt. Die Matte war mein erster “richtig professioneller” Ausrüstungsgegenstand. Und ich hatte schon damals irgendwie so im Gefühl, dass sich diese (für mich als arme Studentin nicht gerade günstige) Anschaffung lohnen würde. Wie sehr sie sich lohnen würde, das konnte ich aber noch nicht absehen.

Dass ich zwei Jahre später meine erste lange Fernwanderung damit bestreiten würde, und in den Jahren darauf viele weitere große und kleine Abenteuer. Dass sie mich Jahre später sogar auf meiner ersten langen Radtour begleiten würde. Und dass sie heute, sieben Jahre später, immer noch im Einsatz ist! Hier und da ein bisschen fleckig, aber ansonsten so gut wie neu. Und vor allem: Nicht ein einziges Mal geflickt!

In diesem Artikel berichte ich von meinen (Langzeit-)Erfahrungen mit dieser und anderen Isomatten von Therm-a-Rest, die in den letzten Jahren ebenfalls ihren Weg in meinen Ausrüstungsschrank gefunden haben. Außerdem erfährst du, warum eine gute Isomatte überhaupt so wichtig ist, was die NeoAir-Isomatten von Therm-a-Rest ausmacht und für wen / welche Art von Touren sie geeignet sind.


Werbehinweis: Ja, dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Therm-a-Rest entstanden und enthält bezahlte Werbung für diesen Kooperationspartner. Meine persönliche Meinung, die ich in diesem Artikel wiedergebe, wurde dadurch aber nicht beeinflusst. Die habe ich mir durch meine mehrjährige Erfahrung mit den Produkten von Therm-a-Rest sowie durch Erfahrungsberichte von anderen Nutzer:innen der Matten gebildet. Mehr zum Thema Werbung auf diesem Blog kannst du hier nachlesen. 


Warum eine gute Isomatte wichtig ist

Egal ob Radtour, Trekking oder irgendeine andere Art von Outdoorabenteuer: Die Isomatte ist einer der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände. Und damit auch einer, bei dem es sich lohnt, genauer hinzugucken und gegebenenfalls etwas mehr Geld zu investieren.

  • Packmaß und Gewicht: Isomatten können sich sehr in Sachen Packmaß und Gewicht voneinander unterscheiden und sind somit auch eine wichtige Stellschraube, um beides zu minimieren.
  • Schlafkomfort: Jeder, der schon mal auf einer längeren Tour unterwegs war, kennt die magische Wirkung von Schlaf. Abends ins Zelt mit dem Gefühl, niemals wieder irgendeinen Schritt gehen zu wollen und morgens fühlt man sich (fast) wie neu geboren (… naja, gut vielleicht nicht ganz, aber auf jeden Fall sehr viel besser als am Tag zuvor). Eine Isomatte, auf der man gut liegen kann und nicht alle naselang aufwacht, weil zum Beispiel der Hüftknochen in den Boden bohrt, kann maßgeblich zu diesem Erholungseffekt beitragen.
  • Wärme: Viele denken beim Thema Wärme vor allem an den Schlafsack. Tatsächlich trägt die Isomatte aber ebenfalls einen erheblichen Teil dazu bei, dass man nachts nicht friert (oder eben schon). Allein schon, weil der Schlafsack dort, wo man auf ihm liegt, nicht wirklich gut wärmt. Das liegt daran, dass sich die Füllung dort nicht entfalten und somit keine Wärme speichern kann. Außerdem kühlt der Boden nachts aus, selbst wenn es tagsüber warm ist (je nach Beschaffenheit des Bodens mehr oder weniger stark). Diese Kälte würde ohne Isomatte direkt an den Körper weitergegeben werden.
  • Verlässlichkeit: Gerade leichte, mit Luft gefüllte Matten müssen hochwertig hergestellt und verarbeitet sein, damit man nicht nur noch mit Flicken beschäftigt ist oder plötzlich auf dem Boden liegt.

Info: Der R-Wert von Isomatten
Die Wärmeleistung von Isomatten wird im sogenannten R-Wert angegeben. R steht für resistance, also Widerstand. Genau genommen beziffert die Angabe den Wärmedurchgangswiderstand des Materials (je höher die Zahl, desto weniger Kälte geht durch) und wird von eigentlich allen bekannteren Herstellern von Isomatten angegeben. Dabei bedeutet ein höherer R-Wert aber nicht (immer) auch, dass die Isomatte automatisch auch schwerer, größer und/oder bequemer ist. Ein gewisser Zusammenhang besteht hier zwar, allerdings gibt es verschiedene Faktoren, die den R-Wert beeinflussen: Das verwendete Material, wie die Luftkammern aufgebaut sind, ob und wie die Matte gefüllt ist (es gibt zum Beispiel Matten mit zusätzlich isolierender Füllung) usw.

Grundsätzlich kann man sagen, dass Matten mit einem R-Wert unter 2 eher für den Sommereinsatz geeignet sind, bis 4 auch kältere Herbstnächte problemlos damit machbar sind und alles darüber sich grundsätzlich auch für den Wintereinsatz eignet.

In gewissem Rahmen können sich Schlafsack und Isomatte auch ergänzen: Wenn man eine warme Isomatte dabei hat, kann man ggf. zu einem etwas dünneren Schlafsack greifen und umgekehrt.

Mehr Infos zum Thema R-Wert findest du auch hier bei Therm-a-Rest.

Infos zu den NeoAir-Matten von Therm-a-Rest

Therm-a-Rest hat grundsätzlich drei verschiedene Arten von Isomatten im Sortiment: Einfache Schaumstoffmatten wie die beliebte Z Lite, selbstaufblasende Isomatte wie die ProLite (die ich auf meinen allerersten Touren im Einsatz hatte) und eben die Matten aus der NeoAir-Reihe, die im Prinzip sowas wie Hightech-Luftmatratzen sind.

Alle gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, je nach Budget, Vorlieben und Verwendungszweck. Ich beziehe mich im Folgenden auf die Matten der Fast & Light-Serie, da vor allem diese Matten aufgrund ihres geringen Gewichts und Packmaßes für Outdoorabenteuer wie Wanderungen und Radtouren in Frage kommen.

  • Schaumstoffmatten sind unschlagbar günstig und robust, sehr leicht, aber haben nur eine vergleichsweise geringe Wärmeleistung und Komfort.
  • Selbstaufblasende Isomatten haben im Vergleich zu den Schaumstoffmatten eine bessere Wärmeleistung und sind robuster sowie günstiger als die NeoAir-Matten, sind für Seitenschläferinnen wie mich aber eher in der dickeren (und damit größeren und schwereren)  Ausführung wie der  ProLite Apex mit ihren 5 cm Höhe komfortabel und zudem vergleichsweise schwer und groß im Packmaß. (Therm-a-Rest waren übrigens die ersten, die diese Art von Isomatte auf den Markt gebracht haben!)
  • Die aufblasbaren NeoAir-Matten aus der Fast & Light-Serie bieten die beste Wärmeleistung und Komfort bei gleichzeitig kleinstem Packmaß und Gewicht, sind allerdings auch am teuersten und empfindlichsten.

Ich bin auf meinen Touren fast ausschließlich mit den NeoAir-Matten unterwegs, die seit vielen Jahren zu den besten Matten auf dem Markt zählen. Ich bin zwar keine dezidierte Ultraleicht-Wanderin, achte aber soweit möglich schon sehr auf das Gewicht meiner Ausrüstung. Zudem finde ich die NeoAir-Matten deutlich bequemer als die anderen Varianten.

Mit welchen Matten genau ich wann unterwegs bin und was ich damit bisher für Erfahrungen gesammelt habe, erfährst du in den folgenden Kapiteln.

Die Women’s-Version der NeoAir XLite (links) ist etwas kürzer als die anderen, ansonsten unterscheiden sich die Matten aufgeblasen in Sachen Länge, Breite und Dicke äußerlich nicht.
Die (ungefähren) Packmaße im Vergleich zu einer Getränkedose (links: XTherm, Mitte: XLite, rechts: UberLite); vor allem die beiden größeren sind aber im Packsack nicht so stark komprimiert und nehmen, wenn sie tatsächlich im Rucksack / der Tasche gepackt werden, noch etwas weniger Platz weg als hier ersichtlich.

Therm-a-Rest NeoAir Isomatten im Vergleich (Fast & Light Serie)

UberLite XLite Women’s XLite XTherm XTherm Max
Gewicht 0,25 kg 0,34 kg 0,34 kg 0,43 kg 0,49 kg
R-Wert 2,3 4,2 5,4 6,9 6,9
Dicke 6,4 6,4 6,4 6,4 6,4
Preis (Regular; UVP) 210 EUR 190 EUR 190 EUR 230 EUR 230 EUR
Varianten Small, Regular, Regular Wide, Large Small, Regular, Regular Wide, Large Regular Regular, Large Regular, Large, Regular Wide

Eine praktische Übersicht über alle Therm-a-Rest Matten gibt’s in diesem Artikel (auf Englisch).

Langzeiterfahrungen mit der Therm-a-Rest (Women’s) NeoAir XLite

Ich habe die Women’s XLite seit sieben Jahren unter verschiedensten Bedingungen im Einsatz und grob überschlagen allermindestens 250 Nächte darauf geschlafen.

Ich besitze die XLite in der damals relativ neu erschienenen Frauen-Variante. Die ist nicht etwa pink und besonders leicht aufzubauen ;-), sondern vor allem etwas wärmer (R-Wert von 5.4 vs. 4.2) und kürzer (168 cm vs.  183 cm) als die reguläre Version. Das macht sehr viel Sinn, da viele Frauen tendenziell etwas kürzer gewachsen sind und grundsätzlich auch ein etwas größeres Wärmebedürfnis haben als Männer. Man bekommt also mit der Women’s NeoAir XLite eine etwas wärmere und kürzere Version, die ich in Sachen Gewicht fast nicht von der regulären Variante unterscheidet (340 Gramm bei der Frauenversion vs. 360 Gramm für die normale).

Für mich mit meinen 166 cm Körpergröße ist die Women’s-Version ideal, da ich so keine unnötig lange Matte mit mir herumtragen muss. Auch die reguläre XLite gibt es aber übrigens in mehreren Größen (genauso wie die anderen NeoAir-Matten). Neben einer extra langen und extra breiten Variante gibt es auch eine Kurzversion mit 119 cm Länge. Und die ist längst nicht nur für Kinder praktisch! Aufs Gewicht bedachte Wanderer nutzen diese Version ebenfalls gern, da Isolation und Polsterung vor allem für den Oberkörper wichtig ist. Die Beine liegen in dem Fall dann nicht mehr auf der Isomatte, sondern einfach auf ein paar Klamotten oder dem leeren Rucksack.

Ich habe bisher ausschließlich gute Erfahrungen mit meiner XLite  gemacht. Tatsächlich musste ich die Matte noch kein einziges Mal flicken. Grundsätzlich ist das Material natürlich verhältnismäßig dünn und damit auch relativ anfällig für Löcher und Risse. Man muss insbesondere mit den leichten NeoAir-Modellen auf jeden Fall vorsichtig umgehen und sollte sie nie direkt auf  spitze, scharfkantige oder allzu raue Untergründe legen. Ich habe meine XLite immer mit Unterlage (Zeltboden oder Tyvek-Plane beim Biwakieren) genutzt.

Außerdem nutze ich zum Aufblasen in den allermeisten Fällen den Pumpsack. So gerät keine feuchte Atemluft ins Innere der Matte, die dort zu Schimmelbildung beitragen könnte. Zudem sollte man die Matte nach einer Tour möglichst in geöffnetem Zustand an einem wärmeren Ort trocknen lassen und am besten auch geöffnet und  locker zusammengerollt oder direkt ausgebreitet lagern. Und auch während der Tour sollte man die Matte nicht tagelang in feuchtem Zustand mit sich herumtragen, wenn es sich vermeiden lässt. (Das gilt aber sowieso für sämtliche Ausrüstung.)

Ein weitere Folge des dünnen Materials der NeoAir XLite ist, dass dieses verglichen mit anderen Matten relativ laut ist, wenn man sich darauf bewegt. Ich empfinde das Rascheln bzw. Knistern überhaupt nicht als störend – weder bei mir noch bei anderen. Wenn man sehr empfindlich ist, was das angeht, sollte man aber vielleicht vorher mal Probe liegen. Wobei ich auch die Erfahrung gemacht habe, dass das mit zunehmender Nutzungszeit nachlässt (oder man gewöhnt sich einfach dran). Außerdem hat sich hier seit den ersten NeoAir-Modellen auch nochmal einiges verbessert, es ist also definitiv nicht mehr so “schlimm” wie es mal war und wie man es in älteren Testberichten noch liest.

Ein weiteres Problem, von dem man in Testberichten zu Isomatten (sowohl aufblasbaren als auch selbstaufblasenden verschiedenster Hersteller) immer mal wieder liest, ist die sogenannte Delamination: das Lösen der Verklebungen, die die einzelnen Luftkammern der Matte bilden. Bei meiner XLite (und auch meinen anderen Matten) ist das Delaminieren bisher noch nicht aufgetreten, ist aber wohl eine potenzielle Schwachstelle, die man kennen sollte, bevor man sich für oder gegen eine luftgefüllte Matte entscheidet (insbesondere auch, wenn es um längere, abgelegene Touren geht – s. letzter Abschnitt).

Info: Therm-a-Rest Garantie
Therm-a-Rest gibt eine umfangreiche (“begrenzte lebenslange”) Garantie auf alle Isomatten  für Material- und Verarbeitungsfehler. Der Kundenservice scheint  nach ziemlich einstimmiger Internet-Meinung auch sehr schnell und kulant zu sein (ich selbst musste ihn zum Glück noch nie testen).

Nicht von der Garantie eingeschlossen sind zum Beispiel durch äußere Einflüsse entstandene Mängel wie Löcher oder normale Abnutzungserscheinungen. Falls diese nicht durch das mitgelieferte Reparaturset zu beheben sind, bietet Therm-a-Rest (falls möglich) einen Reparaturservice an, der in der Regel immer noch günstiger ist als eine neue Matte.

Mehr Infos zum Thema Garantie auf Therm-a-Rest-Produkte findest du hier.

Eine von vielen Touren, auf denen mich die Women’s NeoAir Xlite begleitet hat: der 1.000 km lange Bibbulmun Track in Westaustralien
Die Frauenvariante der XLite ist nicht etwa pink und besonders leicht aufzubauen ;-), sondern etwas wärmer und kürzer als die reguläre Version.

Meine Erfahrungen mit der Therm-a-Rest NeoAir XTherm

Nach einigen Jahren auf der Women’s XLite hab ich mein Outdoor-Betten-Sortiment mit der XTherm ergänzt. Anlass war meine Reise nach Patagonien – eine Gegend der Welt, in der man wetter- und temperaturtechnisch am besten auf alles vorbereitet ist. Erst recht, wenn man so wie ich im Herbst dorthin reist. Mit einem R-Wert von 6,9 ist die XTherm für Temperaturen von -20 Grad oder gar noch kälter geeignet und somit definitiv auch für echte Wintereinsätze und hochalpine Unternehmungen.

Ich selbst habe sie bis ca. -15 Grad erfolgreich getestet und nehme die Matte immer dann mit, wenn ich Temperaturen von unter null Grad erwarte. Für leichtere Minusgrade ist zwar auch die XLite definitiv noch geeignet, ich persönlich spüre ab da aber schon etwas Kälte durch die Matte kommen, was bei der XTherm definitiv nicht der Fall ist. Als günstigere und flexiblere Variante könnte man aber zum Beispiel auch die XLite mit einer Matte wie der ZLite ergänzen und so ebenfalls für etwas mehr Isolation sorgen.

Meine XLite hatte ich bisher bei etwa 25 Nächten im Einsatz und kann somit keinen wirklichen Langzeit-Erfahrungsbericht geben, auch wenn die Matte schon seit einigen Jahren in meinem Besitz ist. Bisher traten aber auch mit dieser Matte keinerlei Probleme auf.

Plötzlicher Wintereinbruch in Patagonien aka der Moment, in dem ich besonders froh war, mir für diese Reise die NeoAir XTherm zugelegt zu haben.

Therm-a-Rest NeoAir UberLite: erster Test und Eindruck

Die UberLite ist einer der Neuzugänge in der NeoAir-Reihe von Therm-a-Rest. Ich weiß noch, als ich sie vor drei Jahren auf einer Outdoor-Messe fast ein bisschen ehrfürchtig angefasst habe – staunend darüber, dass es tatsächlich nochmal deutlich leichter und kleiner geht als die XLite. Seitdem steht die Matte auf meiner Ausprobier-Wunschliste. Zugelegt hatte ich sie mir aber erstmal nicht, da meine XLite ja noch gute Dienste geleistet hat und der Gewichtsunterschied von rund 90 Gramm zwar erstaunlich ist, aber so riesig nun auch wieder nicht ist.

Für diesen Artikel habe ich eine UberLite-Matte von Therm-a-Rest bekommen und konnte sie auf einer zweiwöchigen Bikepacking-Tour durch die Niederlande auch schon etwas ausführlicher testen.

Das Packmaß der Ausrüstung ist beim minimalistischen Bikepacking ein großer Faktor. Hier finden sich Isomatte, Schlafsack und Zelt an meinem Lenker!

Gewicht und Packmaß

Während die 90 Gramm nur so wirklich gravierend sind, wenn man wirklich ultra-ultraleicht unterwegs ist oder es wirklich auf jedes Gramm ankommt (wie zum Beispiel beim Trailrunning / Fastpacking), ist das nochmal deutlich geringere Packmaß der UberLite-Matte ein Kriterium, bei dem auch ich als semi-ultraleichter Outdoormensch einen Vorteil sehe. Gerade beim Bikepacking ist der Platz sehr begrenzt, zumal ich gemäß meiner Körpergröße ein relativ kleines Rad fahre, bei dem naturgemäß noch weniger Platz zur Verfügung ist. Die UberLite-Matte konnte ich für meine Bikepacking-Tour dennoch bequem in meiner Lenkerrolle unterbringen (zusammen mit Zelt und Schlafsack), während das mit der etwas größeren XLite schon schwieriger geworden ist. Die Matte ist zwar auch klein, aber in diesem Fall wäre sie nicht klein genug gewesen und ich hätte sie woanders unterbringen müssen.

Material

Die UberLite besteht aus 15 Denier starkem Nylon, was nicht sonderlich viel ist. Trotz hochwertiger Verarbeitung muss man mit der UberLite auf jeden Fall extra vorsichtig sein, was Steine, Stöckchen usw. angeht. Die eigentlich auch schon relativ filigrane XLite-Matte wirkt mit ihrem 30D-Nylon dagegen quasi unkaputtbar. Dennoch hatte ich bei der Nutzung nicht das Gefühl, es mit einer tickenden Zeitbombe zu tun zu haben, da die Matte einfach sehr hochwertig verarbeitet scheint und sich zwar nach wenig, aber eben nicht nach zu wenig anfühlt.

Ansonsten ist das Material eher rutschig und definitiv rutschiger als das der anderen NeoAir-Matten, was das Einrollen der Matte erschwert und je nach Zeltboden und wie eben der Untergrund ist, eventuell dazu führen kann, dass die Matte nicht an Ort und Stelle bleibt.

Handling

Richtig begeistert bin ich von dem neuen WingLock-Ventil von Therm-a-Rest, welches mittlerweile an allen Fast & Light Isomatten zu finden ist. Ich selbst kannte es aber bisher noch nicht, da meine Matten zu alt sind. Das Aufblasen der Matte mittels Pumpsack (im Lieferumfang enthalten) gelingt durch das neue Ventil wirklich deutlich schneller und einfacher, als ich es von meinen anderen Matten kenne. Der Pumpsack sitzt fest auf dem Ventil (während der bei meinen anderen Matten gern mal runtergerutscht ist), außerdem gelangt durch das Ventil deutlich mehr Luft in die Matte – und bleibt auch dort, weil die Luft nicht wieder herausströmen kann. Therm-a-Rest sagt, dass das Aufblasen mit diesem Ventil im Vergleich zu der älteren Version drei Mal schneller vonstatten geht und zumindest gefühlt kommt das durchaus hin.

Möchte man die Luft wieder aus der Matte pressen, dreht man die Flügel am Ventil und kehrt den Luftstrom somit um. Um wirklich alle Luft aus der Matte zu bekommen, muss man sich allerdings etwas mehr Mühe geben als beim Aufblasen. Bei meinen ersten Versuchen blieb immer noch etwas Luft in der Matte, wodurch sie dann nicht mehr in den (recht knapp bemessenen) Packsack gepasst hat. Somit hab ich in einem ersten Durchgang die Luft grob aus der Matte gepresst und sie erst im zweiten Durchgang der Länge nach gefaltet und richtig eingerollt. So hat dann alles wieder gut in den kleinen Packsack gepasst.

Schlafkomfort

Bei meinem Test war die Therm-a-Rest UberLite genauso komfortabel wie meine anderen NeoAir-Matten. Mein wichtigstes Kriterium: In der Seitenlage hat kein Hüftknochen (oder sonstiger Körperteil) mit dem Boden Kontakt aufgenommen. Ich hatte die Matte zwar gut gefüllt, fülle sie aber nie zu prall, damit sich die Matte ein bisschen der Körperform anpassen kann. Da alle meine NeoAir-Matten (also die aus der Fast / Light-Serie) die gleiche Dicke haben, hab ich hier aber auch keine Unterschiede erwartet.

Zudem raschelt die Matte trotz des dünnen Materials (in meinen Ohren) erstaunlich wenig. Bestimmt gibt es leisere Isomatten (was allerdings auf alle NeoAir-Modelle zutrifft), ich habe allerdings wie schon weiter oben gesagt noch keines der Modelle als störend empfunden, zumal das Knistern des Materials meiner Erfahrung nach mit zunehmendem Gebrauch auch weniger wird. Alles in allem schlafe ich auf der UberLite genauso komfortabel wie auf meinen anderen NeoAir-Modellen. Will heißen: Sehr komfortabel, egal ob auf dem Bauch, Rücken oder der Seite.

Wärmeleistung

Neben dem eher wenig robusten Material ist die verhältnismäßig geringe Wärmeleistung der Therm-a-Rest UberLite wohl der größte “Nachteil” der Matte. Mit einem R-Wert von 2,3 ist sie im Verhältnis zu Gewicht und Packmaß zwar immer noch erstaunlich leistungsfähig, aber letztendlich vor allem für den Einsatz in wärmeren Gefilden / Jahreszeiten geeignet. Ich hatte auf meiner Tour keine nächtlichen Temperaturen unter 10 Grad und habe in diesem Bereich nur sehr leicht Kälte durch die Matte gespürt. Ich bin allerdings auch eher empfindlich, was das angeht und hatte mit dem Space Cowboy von Therm-a-Rest zudem einen leichten Sommerschlafsack mit einer Komfort-Temperatur von 11 Grad dabei.

Ich denke bei Temperaturen bis im oberen einstelligen Bereich würde ich die Matte auf jeden Fall mitnehmen (ggf. mit einem etwas wärmeren Schlafsack), ab ca. 7 Grad oder weniger aber eher zur XLite greifen. In anderen Erfahrungsberichten habe ich allerdings gelesen, dass die Matte auch noch rund um den Gefrierpunkt zum Einsatz kam, ohne zu kalt zu sein. Daher sei an dieser Stelle nochmal angemerkt, dass das Kälteempfinden von Mensch zu Mensch variieren kann und das wie bereits weiter oben angemerkt natürlich auch der Schlafsack für die jeweiligen Temperaturen geeignet sein muss.

Mein Fazit zur Therm-a-Rest UberLite

Die Matte ist auf jeden Fall ein faszinierendes Stück Ausrüstung und zeigt, dass es auch in einem (gefühlt) schon ziemlich ausgereizten Segment noch Innovationen und Verbesserungen geben kann. Die UberLite ist die aktuell leichteste Isomatte auf dem Markt mit vergleichsweise sehr hohem Komfort und Wärmeleistung. Allerdings hat das auch seinen Preis, der bei ca. 200 Euro liegt.

Für alle, die wirklich Wert auf Gewicht und Packmaß legen (müssen), ist die UberLite meiner Meinung nach auf jeden Fall eine lohnenswerte Anschaffung. Für alle anderen dürfte die XLite mit ihrer deutlich höheren Wärmeleistung, robusterem Material und etwas geringerem Preis vermutlich insgesamt die bessere Wahl sein. Ich persönlich werde die UberLite auf jeden Fall weiterhin einsetzen – vor allem auf minimalistischen Bikepacking-Touren und schnellen Touren zu Fuß (Trailrunning / Fastpacking), bei denen Gewicht und Packmaß eine echte Rolle spielen und selbst 90 Gramm einen Unterschied machen.

Happy NeoAir-Camper since 2014!

Abschließende Gedanken: Für wen sind die NeoAir-Matten geeignet?

Grundsätzlich muss man sich dessen bewusst sein, dass auf Leichtigkeit und kleines Packmaß bei gleichzeitig möglichst hohem Komfort und Funktionalität optimiertes Equipment wohl immer schneller kaputt geht bzw. gehen kann als qualitativ vergleichbares, aber robusteres Material. Das liegt einfach in der Natur der Sache (dünnere Materialien usw.) und in gewisser Weise muss man das in Kauf nehmen, wenn man sich für solche Ausrüstung entscheidet. Davon abgesehen sind die Therm-a-Rest-Matten aber sehr hochwertig verarbeitet und trotz ihres kleinen Gewichts und Packmaßes auf eine möglichst lange Lebensdauer ausgelegt (was meinen persönlichen Erfahrungen mit den Produkten nach auch gut funktioniert).

Sollte es doch zu Problemen kommen, gibt Therm-a-Rest eine (bregenzte) lebenslange Garantie auf die Produkte und der Kundenservice ist laut vielen Erfahrungsberichten sehr schnell und kulant. Unterwegs hilft einem das aber natürlich erstmal nicht viel, deswegen muss man letztendlich je nach Einsatz (insbesondere zu erwartende Temperaturen und Nähe zur Zivilisation) entscheiden, ob man eine NeoAir-Matte mitnimmt. Alternativ kann man entweder eine robustere Variante wie die ProLite wählen oder die NeoAir mit einer Schaumstoffmatte wie der ZLite ergänzen, die als zusätzlicher Schutz und im Falle des Falles als Backup dienen kann.

2 Comments

  1. Die Packgröße ist ja der Hammer. Hat zwar seinen Preis, aber ich versuche gerade mein Bikepacking-Equipment aufzubauen und die XLite scheint wohl ein Must-Have zu sein. Danke für die Empfehlung. Daniel

  2. Danke Dir. Ich persönlich leider bei der XLite leider dolle unter dem Knistern. Gut zu wissen, dass es mit häufiger Benutzung weniger wird.
    LG

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