[enthält Werbung] Robust, verlässlich, stabil, langlebig… das sind Attribute, die bei Outdoorausrüstung eine ganz besondere Rolle spielen. Immerhin vertraut man dieser Ausrüstung eine Menge an, nicht selten sogar das eigene leibliche Wohlergehen. Auf der anderen Seite soll diese Ausrüstung aber auch immer leichter, atmungsaktiver und bequemer sein. Aber passt das zusammen?

Dank der stetigen Entwicklung neuer Materialien und Verarbeitungstechniken lautet die Antwort darauf immer öfter: Ja. Wie zum Beispiel auch im Falle von Multifunktionsschuhen, den eierlegenen Wollmilchsäuen unter den Outdoorschuhen.

In diesem Artikel erfährst du, was Multifunktionsschuhe ausmacht, wofür man sie einsetzen kann, wo ihre Vorteile liegen und wo man Kompromisse machen muss.


Werbehinweis: Dieser Artikel entstand in bezahlter Zusammenarbeit mit Lowa. Meine persönliche Meinung, die ich in diesem Artikel wiedergebe, wurde dadurch nicht beeinflusst. Mehr zum Thema Werbung auf diesem Blog kannst du hier nachlesen.


Was sind Multifunktionsschuhe?

Multifunktionsschuhe schlagen die Brücke zwischen luftig-leichten Trailrunning-Schuhen und stabilen Wanderschuhen. Sie sind darauf ausgelegt, auf möglichst vielen Untergründen und bei möglichst vielen Arten von Wanderungen zu funktionieren, ohne unnötig zu beschweren und dadurch zur vorzeitigen Ermüdung von Beinen und Füßen beizutragen. Hierfür kommen leichte Materialien zum Einsatz, die das Gewicht drücken und trotzdem robust sind. Diese Materialien sind in der Regel vor allem textilen Ursprungs – deswegen sind viele dieser Wanderschuhe übrigens auch für Veganer geeignet.

Es gibt sie sowohl mit als auch ohne wasserfeste Membran (wie zum Beispiel Gore-Tex). Genauso gibt es Exemplare, die über den Knöchel gehen sowie Halbschuhe. Die Sohle ist im Allgemeinen etwas fester als die von Trailrunning-Schuhen, allerdings weniger dick und starr als die von Wanderschuhen. Manche dieser Sohlen sind eher für Einsatz auf festeren Wegen gemacht, andere kommen mit einem ausgeprägten Profil daher und sind damit besonders rutschfest bei Schlamm und Nässe. Der Zehenbereich ist oft leicht verstärkt und die Zehen somit bei Zusammenstößen mit Fels & Co. geschützt. Die Schnürung erfolgt entweder klassisch mit Schnürsenkeln oder bei besonders sportlich und leicht konzipierten Exemplaren auch mit Schnellschnürsystem.

Vorteile und Nachteile von Multifunktionsschuhen

Multifunktionsschuhe bringen viele entscheidende Vorteile mit, bei einigen Punkten muss man aber auch Kompromisse eingehen. Welche Seite letztendlich gewinnt, hängt dabei immer auch von den persönlichen Vorlieben, Voraussetzungen und Erfahrungen sowie natürlich den geplanten Vorhaben ab.

Das können sie gut

  • Gewicht: Das geringere Gewicht ist definitiv einer der Vorteile gegenüber “normalen” Wanderschuhen. Und auch wenn Gewicht nicht immer alles ist, darf man diesen Faktor nicht unterschätzen. Man muss ja nur mal überschlagen, wie oft man die Beine selbst bei einer kürzen Tour vom Boden abhebt – und damit natürlich jedes Mal die Schuhe mit. Weniger Gewicht an den Füßen führt dabei dazu, dass die Beine und Füße weniger schnell ermüden. Das hat nicht nur zur Folge, dass man längere Touren machen kann, sondern mitunter auch Verletzungen vorbeugen kann. Man sagt übrigens, dass das Gewicht am Fuß in etwa dem fünffachen Gewicht am Rücken entspricht. Sprich: Wenn das Paar Schuhe 500 Gramm leichter ist, entspricht das in etwa 2,5 Kilogramm Rucksackgewicht. Und das ist gar nicht so wenig!
  • Passform und Komfort: Dank der flexibleren und weicheren Materialien ist es oft verhältnismäßig einfach, gut passende Multifunktionsschuhe zu finden, die nirgendwo drücken oder scheuern und in denen man sich nach dem Reinschlüpfen direkt wohl fühlt. Auch muss man diese Schuhe nicht wirklich einlaufen (ein bisschen gewöhnen sollte man sich an neue Schuhe vor einer Tour aber natürlich trotzdem). Und auch während der Aktivität haben die leichten, flexiblen Materialen ihre Vorteile: Der Fuß und das ganze Bein kann sich viel freier und natürlicher bewegen und man spürt den Untergrund dank der dünneren, flexibleren Sohle besser.
  • Flexible Einsatzmöglichkeiten: Zwar hat der Einsatzbereich von Multifunktionsschuhen natürlich auch so seine Grenzen, ist aber alles in allem ziemlich groß. Zumal man diese Schuhe längst nicht nur fürs Wandern nutzen kann, sondern auch fürs Radfahren, fürs Reisen oder einfach für Spaziergänge mit dem Hund.
  • Atmungsaktivität: Multifunktionsschuhe sind im Allgemeinen deutlich atmungsaktiver und trocknen auch schneller als Wanderschuhe aus robusteren Materialien, wobei eine wasserfeste Membran diese Atmungsaktivität natürlich einschränken kann. Das gilt insbesondere auch bei wärmeren Temperaturen, bei denen die Membran weniger gut arbeitet und der Fuß schneller schwitzt.

Das können sie weniger gut

  • Haltbarkeit: Die leichteren Materialien von Multifunktionsschuhen sind naturgemäß weniger lange haltbar als zum Beispiel Schuhe aus Leder (zumindest wenn dieses Leder gut gepflegt wird). Auch ist durch die höhere Flexibilität deutlich mehr Bewegung im Schuh, was zu einem schnelleren Verschleiß führt.
  • Reparierbarkeit: Eine abgelaufene oder gar sich ablösende Sohle ist einer der Hauptgründe, warum Wanderschuhe irgendwann ausgetauscht werden müssen. Bei robusteren Wanderschuhen ist (je nach Machart) oft die komplette Sohle austauschbar, was die Nutzungsdauer des Schuhs deutlich erhöhen kann. Auch bei Multifunktionsschuhen sind aber zumindest teilweise Reparaturen möglich. So bietet Lowa zum Beispiel für alle Multifunktionsschuhe (Kategorie All Terrain Sport) eine Absatzerneuerung an, bei der zumindest der Absatz der Sohle erneuert werden kann. Und auch Dinge wie Nähte, Fersenfutter sowie Haken, Ösen und Schlaufen können repariert bzw. ausgetauscht werden.
  • Nachhaltigkeit: Schuhe, die öfter ausgetauscht werden müssen, sind per se weniger nachhaltig. Zudem können auch die synthetischen Materialien ökologisch problematisch sein, wobei zu bedenken ist, dass Leder zwar ein Naturmaterial ist, die massenhafte Haltung von Nutztieren aber andere ökologische Probleme mit sich bringt.
  • Wasserdichtigkeit: Wer wirklich wasserdichte Schuhe sucht, wird meiner Erfahrung nach bei Multifunktionsschuhen nicht fündig werden – egal ob mit oder ohne Membran. Bei Trekking- und Bergstiefeln ist das anders, da hier die Membran zusätzlich durch die Außenmaterialien unterstützt wird. Auf der anderen Seite trocknen Multifunktionsschuhe schneller wieder, weshalb viele Langstreckenwanderer zum Beispiel auf solche Schuhe ganz ohne Membran setzen.
  • Stabilität: Multifunktionsschuhe sind naturgemäß weniger stabil und geben weniger Halt als festere Wanderschuhe. Wie viel Stabilität man benötigt, hängt aber letztendlich auch maßgeblich von den Rahmenbedingungen der geplanten Tour ab. Und auch der Trainingszustand von Füßen, Bändern, Sehnen und wie sehr der Körper an Belastungen wie lange Wandertouren gewöhnt ist, spielt eine große Rolle.

Einsatzbereiche und meine Erfahrungen damit

Multifunktionsschuhe sind naturgemäß für eine Vielzahl von Einsatzbereichen geeignet. Das ist genau das, was diese Schuhe ausmacht und von anderen Outdoorschuhen, wie zum Beispiel Laufschuhen oder Bergstiefeln, unterscheidet. Ich setze die Schuhe vor allem fürs Wandern und Radfahren ein. Aber auch auch vielen Reisen haben mich schon Multifunktionsschuhe begleitet – vor allem wenn ich mit wenig Gepäck unterwegs bin und einen Schuh für (fast) alles dabei haben will.

Multifunktionsschuhe beim Wandern

Egal ob mehrmonatige Fernwanderung oder kurze Nachmittagstour, egal ob Flachland oder Berge – ich absolviere fast alle meine Wanderungen in Leichtwanderschuhen bzw. Multifunktionsschuhen. Für mich sind sie in den meisten Fällen einfach die beste Mischung aus leichtem Gewicht und etwas Sicherheit und Robustheit.

Natürlich gibt es Touren, für die andere Schuhe eine bessere Wahl sein können oder für die Multifunktionsschuhe gar gänzlich unangebracht sind. Für Bergtouren in hochalpinem Gelände zum Beispiel kann eine steife Sohle Grundvoraussetzung sein. Auch für anspruchsvollere Trekkingtouren in unwegsamem Gelände und mit schwererem Rucksack sind Trekkingstiefel oft die bessere Wahl. Und wenn man wie ich auch Trailrunning macht, sind Multifunktionsschuhe wiederum immer noch zu starr und schwer – da müssen dann richtige Laufschuhe her. Ansonsten sind die Fast-Alles-Könner unter den Outdoorschuhen aber für mich und meine Touren seit Jahren fast immer die beste Wahl – und machen ihrem Namen somit alle Ehre.

Seit einigen Jahren begleitet mich der Innox von Lowa auf vielen meiner Wanderungen, solange diese nicht allzu unwegsam oder felsig bzw. rutschig sind. Mittlerweile ist dieser Schuh in einer überarbeiteten Version herausgekommen, heißt jetzt “Innox Pro” und ist in unterschiedlichen Varianten erhältlich:

  • mit und ohne Gore-Tex
  • als Halbschuh sowie mit hohem Schaft
  • jeweils in einer Männer- und in einer Frauenvariante*
  • für Kinder

(Alle Varianten des Innox findest du hier.)

*Frauenvariante bedeutet übrigens nicht etwa, dass der Schuh besonders toll pink ist, sondern dass er auf einem speziellen Leisten gefertigt wurde, der an die anatomischen Besonderheiten abgestimmt ist. Auch ist das Frauenmodell mit einem weicheren und flexibleren Schaft­ab­schluss ausge­stattet, weil bei Frauen der Wade­n­ansatz oft tiefer liegt als bei Männern.

Multifunktionsschuhe beim Radfahren

Nach einigen Jahren, in denen ich vor allem wandernd unterwegs war, habe ich mittlerweile auch das Radfahren und Radreisen für mich entdeckt.  Diesen Sommer war ich zum ersten Mal auf einer längeren Radtour unterwegs: Zwei Monate lang ging es mit Bikepacking-Setup durch Schweden und Norwegen. Ganz verzichten wollte ich dabei aber auf mein geliebtes Wandern trotzdem nicht, und so habe ich regelmäßig unterwegs auch mal das Rad stehen lassen und die ein oder andere Gegend zu Fuß erkundet – wie zum Beispiel die eindrucksvolle Höga Kusten in Schweden. Nicht zuletzt deswegen mussten also Schuhe mit, die sowohl fürs Wandern als auch fürs Radfahren geeignet waren und in denen ich mich überhaupt einfach wohlfühlen konnte. Immerhin waren es die einzigen, die ich dabei hatte.

Während ich auf kleineren, reinen Radtouren auch gerne mal mit Klickpedalen und entsprechenden Radschuhen unterwegs bin, waren meine Multifunktionsschuhe für eine solche Tour genau die richtige Wahl. Egal ob ich nun viele Stunden am Stück auf dem Rad saß, es über Stock und Stein geschoben habe oder ganz stehen ließ, um ausgedehnte Wanderungen zu unternehmen – die Innox Pro GTX LO Ws waren stets verlässliche Begleiter an meinen Füßen:

  • Halbschuhe für maximale Bewegungsfreiheit beim Strampeln auf dem Rad
  • etwas festere Sohle für bessere Kraftübertragung auf die Pedale, die aber gleichzeitig nicht zu steif und somit gut auch für ausgiebige Wanderungen auf unterschiedlichstem Terrain geeignet ist
  • abriebfestes Material, dem die Pins auf den Pedalen nicht so schnell etwas anhaben können (die sichtbaren Spuren nach der Tour sind echt nur minimal, da hatte ich fast mit mehr gerechnet)
  • Gore-Tex-Membran gegen Wind und Nässe (habe ich bei stärkerem Regen bzw. Kälte mit dünnen, wasserdichten Überziehern ergänzt)
  • leichte und flexible Materialien, die jede Bewegung mitmachen und trotzdem robust und stabil sind
… und das Gute am Radfahren: Auch nach über 4.000 Kilometern sind die Schuhe noch (fast) wie neu!

Multifunktionsschuhe fürs Reisen

Ich versuche oft so leicht wie möglich zu reisen und nicht Unmengen an Gegenständen und Gepäck mir mit durch die Welt zu schleppen. Letzteres ist oft sowieso schon relativ umfangreich, weil ich dann Dinge wie Zelt und Schlafsack oder diverse Objektive für meine Kamera dabei habe. Da ist es ziemlich praktisch, nicht noch zusätzlich einen halben Schuhschrank mitschleppen zu müssen, sondern einen Schuh dabei zu haben, mit dem man quasi alles machen kann – von der Sightseeing-Tour bis zur Besteigung irgendwelcher Berge.

Sneaker allein wären für mich beim Reisen definitiv nicht ausreichend, denn damit fehlt einem einfach der nötige Grip auf Wandertouren. Auch sind die oft einfach ganz schnell abgelaufen und das Material ist nicht robust genug, wenn man mal an einer Wurzel hängen bleibt oder an einem Felsen entlangschrammt.

Kleiner Exkurs: Sonderform Zustiegsschuh

Zustiegsschuhe (oder auch Approachschuhe) sind Multifunktionsschuhe, die speziell für den Zustieg zu Klettertouren gemacht sind. Auf dem Weg dorthin kann es im Gebirge oft mal felsig und unwegsam werden, oder es gilt gar kleinere Kraxelstellen zu meistern, bevor die richtige Kletterei losgeht. In Kletterschuhen zu wandern ist unmöglich, gleichzeitig möchte man dafür keine Bergschuhe mitschleppen, da die Schuhe ja anschließend auch mit nach oben klettern müssen (solange man nicht dort wieder endet, wo man begonnen hat).

Das alles ist mit Zustiegsschuhen unkompliziert möglich, da diese relativ robust und stabil sind und trotzdem handlich und verhältnismäßig leicht sind. Zudem verfügen sie teilweise über eine sogenannte Climbing Zone: einen profillosen Abschnitt am vordersten Teil der Sohle, der auch auf leichter Kletterei Halt am Fels gibt.

Allgemein kann man also sagen, dass Zustiegsschuhe unter anderem dank der erhöhten Steifigkeit auch für alpines Gelände geeignet sind und somit eine Brücke zwischen Multifunktionsschuh und Bergstiefel schlagen können. Wenn man sich dafür entscheidet, sollte man aber auf jeden Fall etwas Bergerfahrung mitbringen und wissen, was man tut. Nicht zuletzt, weil Zustiegsschuhe meistens Halbschuhe sind (damit man die Füße am Fels gut bewegen kann) und in Kombination mit untrainierten Füßen das Risiko für Verletzungen erhöhen können.

“Sind Multifunktionsschuhe das Richtige für mich?”

Man liest vielerorts (inklusive diesem Blog), dass das Gewicht der Schuhe eine große Rolle spielt und man bloß nicht allzu klobige und schwere Wanderschuhe kaufen soll. Das ist auf jeden Fall wichtig und richtig, mindestens genauso wichtig ist aber, dass

a) Wanderschuhe an die jeweiligen Bedingungen der Tour angepasst sind
b) zu den körperlichen Voraussetzungen und Erfahrungen des/der Trägers/Trägerin passen
c) man sich in den Schuhen wohl fühlt und sie einfach gerne trägt

Während immer mehr Menschen die Vorteile von Multifunktionsschuhen zu schätzen wissen, gibt es genauso Leute, die sich in anderen Schuhen einfach wohler fühlen und damit besser klar kommen – sei es in Laufschuhen, Barfußschuhen oder gar Sandalen genauso wie in “richtigen” Wanderschuhen oder Bergstiefeln. Da kann die Wollmilchsau noch so viele Eier legen!

Vor dem Kauf von Multifunktionsschuhen solltest du dir also unter anderem folgende Fragen stellen:

  • Was habe ich mit den Schuhen vor?
  • In was für einer Art von Terrain bin ich am häufigsten unterwegs?
  • Wie hoch ist das Rucksackgewicht?
  • Habe ich oft Trekkingstöcke dabei?
  • Wie trainiert sind meine Füße und Beine?
  • Wie trittsicher bin ich?

Außerdem ist natürlich wie immer einfach wichtig, dass der Schuh wirklich passt. Diesbezüglich findest du in anderen Artikeln hier auf dem Blog weitere Tipps:

Eine allgemeingültige Antwort auf diese Frage, ob Multifunktionsschuhe die richtige Wahl sind, gibt es also nicht. Auch weil einfach jeder Fuß und jeder Mensch verschieden ist und unterschiedliche Voraussetzungen mitbringt. Grundsätzlich denke ich aber, dass ein Paar hochwertige Multifunktionsschuhe für so gut wie jeden Menschen eine lohnenswerte Anschaffung ist, die man nicht bereut. Es ist einfach die Art von Schuh, die man oft braucht, wenn speziellere Schuhe eigentlich zu viel oder zu wenig wären. Beim Spaziergang mit dem Hund, bei der Radtour vor der Haustür, für den Familienausflug aufs Land oder eben auch für eine Vielzahl von Wandertouren und anderen sportlichen Unternehmungen oder Reisen. Für mich persönlich sind meine Multifunktionsschuhe sozusagen die Basis in meinem Outdoorschuhschrank, den ich dann je nach Bedarf mit spezielleren Schuhen wie Radschuhen, Laufschuhen oder Bergstiefeln ergänze.

Foto: ulligunde.com

 

Write A Comment