Zuletzt aktualisiert am 11. Juli 2024

(enthält Werbung) Eine Welt, in der vor allem diejenigen Produkte genutzt werden, die es bereits gibt. In der aus einer Plastikflasche irgendwann ein Laufschuh wird, aus einem Rucksack ein Zelt – oder eben aus einer Wanderhose eine Regenjacke. Wenn man sich die Bilder der Berge an alter Kleidung in der Atacama-Wüste oder die mit Plastikmüll übersäten Strände auf Bali so ansieht, klingt das fast zu schön, um wahr zu sein. Und doch liegt unsere Zukunft (hoffentlich) genau dort: In einem Wirtschaftssystem, in dem Abfälle minimiert und Ressourcen maximiert werden. Oder anders gesagt:  In dem ein echter Kreislauf möglich ist.

Für die Outdoorbranche wäre das ganz besonders wünschenswert, denn diese gäbe es ohne (halbwegs intakte) Natur schlichtweg nicht. Gleichzeitig ist hochfunktionale Outdoorausrüstung aber oft besonders ressourcenintensiv in der Herstellung und es kommen viel Plastik und Chemie zum Einsatz. Nicht unbedingt die einfachsten Voraussetzungen für eine nachhaltige Branche.

Aber es tut sich glücklicherweise einiges im Bereich Nachhaltigkeit und Outdoor! Und längst nicht alles davon ist einfach nur irgendeine Greenwashing-Maßnahme aus dem Marketing-Büro.

In diesem Artikel berichte ich davon, was es mit dem Thema Kreislaufwirtschaft auf sich hat und stelle anhand der Loop-Collection von Maier Sports vor, wie das Konzept von einem Outdoor-Hersteller umgesetzt wird.


Werbehinweis: Dieser Artikel enthält bezahlte Werbung für meinen Kooperationspartner Maier Sports. Alle Inhalte spiegeln allein meine Meinung und mein Wissen wider. Mehr zum Thema Werbung auf diesem Blog kannst du hier nachlesen.


Idyllische Berglandschaften oder Berge von Müll? Nur mit einer Kreislaufwirtschaft lässt sich letzteres langfristig vermeiden.

Kreislaufwirtschaft: der Status Quo

Global betrachtet werden aktuell gerade mal 7,2 Prozent aller verwendeten Materialien in den Produktionskreislauf zurückgeführt. Das geht aus dem Circularity Gap Report für 2023 hervor. Und zumindest prozentual betrachtet wird die Situation leider sogar jedes Jahr noch ein bisschen schlechter, da insgesamt mehr produziert wird und mehr Materialien neu hergestellt werden.

Die Grenzen unseres Planeten haben wir in vielen Sektoren längst überschritten. Massenproduktion und -konsum ist einer der größten Treiber des Klimawandels. Andere damit einhergehende Probleme wie die Vermüllung der Meere oder das Abholzen von Wäldern für Monokulturen erscheinen dagegen fast harmlos (auch wenn natürlich letztendlich alles miteinander zusammenhängt).

Die Circle Economy Foundation geht davon aus, dass der Konsum und die Gewinnung neuer Rohstoffe um rund ein Drittel reduziert werden müssten, um das gesamte Produktionssystem wieder in halbwegs nachhaltige Bahnen zu lenken. Das ist nach Ansicht der Fachleute durchaus möglich, aber ganz offensichtlich sind wir davon aktuell leider trotzdem noch relativ weit entfernt.

Recycling-Fortschritt im Schneckentempo: Leider (noch) die Realität.

Selbst in Bereichen, in denen es doch eigentlich relativ einfach gehen müsste (so könnte man als Laie jedenfalls denken), gibt es allerlei Aufholbedarf: Fast Fashion sei „Dank“ ist der Kauf von neuer Kleidung in der EU allein zwischen 1996 und 2012 um sagenhafte 40 Prozent angestiegen. Ständig ist neue Mode zu günstigen Preisen verfügbar  – der wahre, deutlich höhere Preis muss natürlich trotzdem gezahlt werden, aber das machen dann zwangsweise andere.

Aktuell werden innerhalb der EU nur ungefähr 40 Prozent des gesamten Textilmülls überhaupt irgendwie recycelt, und weniger als ein Prozent (!!) dieser Kleidung wird zu neuer Kleidung verarbeitet (Quelle). Es mangelt schlichtweg an den notwendigen Voraussetzungen wie zum Beispiel der entsprechenden Technik, aber natürlich auch am Willen und an politischen Vorgaben. Wieso groß in Recycling und Kreislauf investieren, wenn man die Sachen doch so einfach verbrennen oder in ferne Länder verschiffen und einfach neu produzieren kann?!

Glücklicherweise gibt es auf politischer Ebene einige Vorstöße, um den Textilwahn in den Griff zu bekommen. Im Juni 2023 legten die Abgeordneten des EU-Parlaments Vorschläge für strengere Maßnahmen zur Eindämmung der übermäßigen Produktion und des Verbrauchs von Textilien vor. Das Endziel: bis 2050 eine Kreislaufwirtschaft erreichen. Die Wissenschaft forscht fleißig an immer neuen Recycling-Methoden: Gerade erst haben Forschende eine neue Methode vorgestellt, bei der Textilien durch einen chemischen Prozess in wiederverwendbare Moleküle umgewandelt werden können – und zwar auch solche Textilien, die aus einem Mix an Materialien bestehen. (Quelle) Und auch die Wirtschaft treibt Innovationen im Bereich Recycling und Produktionskreislauf voran.

In der Natur gilt das Motto „aus alt macht neu“ ausnahmslos. Wir sollten uns definitiv endlich ein Beispiel daran nehmen!

Kreislaufwirtschaft in der Outdoor-Branche

Die Textilbranche ist für rund 10 Prozent der gesamten CO2-Emissionen verantwortlich. (Quelle) Ein großer Teil des ökologischen Fußabdrucks innerhalb der Outdoor-Branche geht ebenfalls auf die Textilproduktion zurück. 2022 betrug der Anteil von Textilprodukten schätzungsweise 58 Prozent des Gesamt-Umsatzes. (Quelle) Auch bei Outdoor hat Fast Fashion längst Einzug gehalten (wenn auch vielleicht nicht ganz so extrem wie im Alltagsbereich). Auch hier werden ständig neue Farben, Funktionen und Features erfunden, um noch mehr zu verkaufen.

Hinzu kommt, dass hochfunktionale Textilien oft einen hohen Einsatz an synthetischen Stoffen und Chemikalien (Stichwort Imprägnierung) erfordern. Mit ein bisschen Bio-Baumwolle ist es da meist nicht getan (wobei nebenbei bemerkt selbst Bio-Baumwolle gar nicht mal so unproblematisch in der Herstellung ist). Unter anderem diese komplizierten Materialien erschweren den Recycling-Kreislauf sehr, denn dafür braucht es möglichst hohe Sortenreinheit. Stattdessen bestehen Outdoor-Produkte häufig aus bis zu sechs verschiedenen Materialien und sind somit nach aktuellem Stand nur mit großem Aufwand oder eben gar nicht recyclebar. (Quelle)

Klar ist: Recycling muss schon vor der Produktion beginnen. Indem Produkte so designt werden, dass sie später möglichst effizient wieder zu neuen Produkten werden können. Es ist eben ein Kreislauf – und keine Einbahnstraße.

Eines von vielen Problemen der Textil-Produktion: der extrem hohe Wasserverbrauch. Durch Kreislauf-Produktion können bis zu 90 Prozent davon eingespart werden. (Quelle)

So kann’s gehen: Die Loop-Collection von Maier Sports

Das es auch anders geht, zeigt zum Beispiel Maier Sports. Dieses Jahr hat der Hosenspezialist die neue Loop Collection vorgestellt. Die Idee dahinter ist einfach: Kunden können ihre ausgediente Wanderhose oder Regenjacke oder (…) beim Hersteller zurückgeben und dieser kann anschließend ein neues Kleidungsstück daraus fertigen. In der Praxis ist das alles natürlich deutlich komplizierter. Um die Sache zumindest etwas einfacher zu gestalten, kommt bei Maier Sports folgende Lösung zum Einsatz:

Jedes Produkt, welches Teil der Loop-Collection ist, wird mit einem kleinen NFC-Tag ausgestattet. Auf diesem Mini-Chip sind alle Materialinfos, die später für möglichst umfangreiches und effizientes Recycling gebraucht werden, gespeichert. Der Chip kann später bei der Trennung, Sortierung und dem Recycling gescannt werden und so stehen unmittelbar alle Informationen bereit, die für die Prozesse wichtig sind.

Jedes kreislauffähige Produkt von Maier Sports wird mit einem NFC-Tag ausgestattet, der den späteren Recycling-Prozess erheblich erleichtert.

Eine weitere wichtige Voraussetzung, um ein altes Kleidungsstück zu einem neuen machen zu können, ist das Material der Kleidung. Dieses muss möglichst sortenrein sein, denn wenn X verschiedene Materialien miteinander verwoben oder verklebt sind, lassen sich diese nicht oder nur schwer wieder anständig trennen. Bei 3-lagigen Regenjacken zum Beispiel sind die drei Lagen der Jacke (Außenmaterial, wasserdichte Membran, Innenfutter) fest miteinander verbunden und lassen sich so kaum recyceln. Bei der Metor Rec-Regenjacke von Maier Sports, die Teil der Loop-Collection ist, ist das anders: Wie bei 2-lagigen Regenjacken üblich ist das Innenfutter nur eingehängt und nicht fest mit den äußeren Schichten verbunden. (Zudem ist die Jacke übrigens schon jetzt aus recyceltem PES-Garn gefertigt und PFC-frei imprägniert!)

Eine Regenjacke, bei der die Farbe tatsächlich Programm ist: Die Metor Rec-Regenjacke von Maier Sports bringt alle Voraussetzungen mit, um irgendwann wieder zu einem neuen Kleidungsstück zu werden.

Neben der Metor Rec sind auch die anderen Produkte, die Teil der Loop-Collection sind, besonders sortenrein gefertigt und somit besonders recyclingfähig. Die Produktpalette wird stetig erweitert, aber den Anfang machen nun vor allem die Hosen aus der Latit-Kollektion: Diese eher leichte Sommer-Wanderhose gibt es als lange Hose, Zip-Hose, Shorts, Bermuda und für Frauen auch als Capri-Hose, dazu wie bei Maier Sports üblich in einer umfassenden Größenauswahl und mit verschiedenen Bund-Arten und Passformen.

Für mich persönlich ist die Latit eine dieser Hosen, die man anzieht und sich sofort darin wohl fühlt. Nichts zwickt, nichts schneidet ein, die Hose fühlt sich einfach nur an wie eine zweite Haut – aber eine, in der es sich (bei wärmeren Temperaturen) besonders gut wandern lässt! Umso schöner, zu wissen, dass diese Hose irgendwann in (hoffentlich sehr ferner) Zukunft zu einer neuen Hose, einer Jacke oder einem T-Shirt werden kann.

Die Latit Vario W von Maier Sports ist eine leichte Outdoorhose mit viel Bewegungsfreiheit und Teil der Loop-Collection.
Zudem besteht Sie besteht zu 88 Prozent aus recyceltem PES-Garn und ist PFC-frei imprägniert.
Die Latit gibt’s als lange Hose, Zip-Hose, Shorts, Bermuda und Capri-Hose, dazu wie bei Maier Sports üblich in einer umfassenden Größenauswahl und mit verschiedenen Bund-Arten und Passformen.
  • Mehr Infos zur Loop-Collection von Maier Sports gibt es hier.
  • Eine Übersicht aller Produkte, die aktuell Teil der Loop-Collection sind, gibt es hier.

Reduce, reuse, repair, recycle

So schön und überaus wichtig Recycling auch ist: Es sollte immer nur der allerletzte Schritt in einer Kette an Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit sein. Denn oft können Materialien nicht endlos recycelt werden, und auch die Recycling-Prozesse hinterlassen natürlich noch einen nicht unerheblichen Fußabdruck.

Daher:

  • Kauf nur das, was du wirklich brauchst – und speziell im Fall von Outdoor-Kleidung und Ausrüstung: Recherchiere ausführlich und informiere dich vor dem Kauf, was du wirklich für deine geplante Tour brauchst.
  • Nutze Kleidung und Ausrüstung so lange wie möglich. Eine wichtige Rolle spielt hierbei auch die richtige Pflege und Lagerung.
  • Wenn doch mal was kaputt geht: Vieles lässt sich gut reparieren, und verantwortungsbewusste Outdoorhersteller konstruieren ihre Produkte oft schon so, dass diese möglichst gut reparierbar sind. Zudem bieten viele Hersteller, wie auch Maier Sports, einen eigenen Reparaturservice an.

Auch wenn die Hersteller von Outdoorbekleidung und -ausrüstung besonders gefragt sind, große Schritte in Richtung Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft zu gehen: Letztendlich liegt es an uns allen, diesen Fortschritt voranzutreiben. Indem wir uns an obige Grundsätze halten. Und indem wir unser Geld denjenigen geben, die nicht nur hochwertige und verlässliche Produkte herstellen, sondern sich auch dafür einsetzen, die Branche zum Guten hin zu verändern.

„Buy less, choose well, make it last.“ (Vivienne Westwood, englische Modedesignerin, 1941 – 2022)

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