[enthält Werbung] Ein wichtiges Geständnis direkt vorweg: Dieser Artikel ist von einer Person geschrieben, die dem Wandern bei “schlechtem” Wetter und in rauen Gegenden durchaus einiges abgewinnen kann und einen Hang zu grauen Wolken und verschleierten Landschaften hat. Natürlich kann man so einen Kampf gegen die Elemente aber nur genießen, wenn man ausreichend gegen Wind, Kälte und Nässe geschützt ist.

Ich war schon sehr viel in notorischen “Schlecht”-Wetter-Regionen unterwegs, habe zum Beispiel während meiner dreimonatigen Wanderung durch Großbritannien, meiner zweimonatige Radreise durch Schweden und Norwegen oder zuletzt auf meiner Herbstwanderung auf dem irischen Wicklow Way viel von dem abbekommen, was man gemeinhin als Mistwetter bezeichnet. Und nein, natürlich habe ich das auch längst nicht immer genossen. Mit der Zeit habe ich aber immerhin gelernt, worauf es wirklich ankommt, wenn man den Kapriolen des Himmels ausgeliefert ist und wie man bei verschiedenen Outdooraktivitäten (halbwegs) warm und trocken bleibt.

In diesem Artikel findest du meine gesammelten Tipps rund um Wanderbekleidung für wechselhaftes Wetter und raues Klima.


Werbehinweis: Dieser Artikel entstand in bezahlter Zusammenarbeit mit meinem Kooperationspartner Maier Sports. Alle Tipps beruhen aber allein auf meinen persönlichen Erfahrungen und die empfohlene Ausrüstung habe ich selbst unter entsprechenden Bedingungen getestet. Mehr zum Thema Werbung auf diesem Blog kannst du hier nachlesen.


“Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung”: In ziemlich überstrapazierter Spruch, der doch ein bisschen wahr ist.

Eine Herausforderung für Ausrüstung und Wanderer

Erst bei miesem Wetter zeigt sich, ob Funktionskleidung wirklich hält, was sie verspricht. Wenn das T-Shirt doch nicht so schnelltrocknend ist, die Jacke doch nicht so winddicht, dann lässt sich das bei Sonnenschein und blauem Himmel schon nach ganz gut ertragen – bei Sturm, Kälte und Regen hingegen viel weniger.

Dabei ist es gar nicht so leicht, alle Kriterien unter einen Hut zu bekommen. Denn eine Plastiktüte wäre zwar 100% wasserdicht, aber nicht atmungsaktiv, und eine Winterjacke warm, aber eben auch schnell zu warm. Hinzu kommt, dass auch Gewicht und Packmaß beim Wandern eine relativ große Rolle spielen. Natürlich muss man nun nicht gleich in professionelle Expeditionskleidung für tausende von Euro investieren, nur weil man ein bisschen Wandern gehen möchte. Es gibt aber durchaus große Unterschiede bei der Funktionalität von Wanderkleidung und eine Investition in hochwertige Kleidung macht grundsätzlich Sinn. Zumal diese dann im Idealfall auch lange gute Dienste leistet.

Neben der Kleidung selbst ist es fürs Wandern unter rauen Bedingungen aber auch wichtig zu wissen, worauf es wirklich ankommt, wenn man sicher und zumindest einigermaßen komfortabel unterwegs sein will. Und was man beachten sollte, um das Maximum aus der funktionalen Kleidung herauszuholen.

Gleichzeitig darf man sich nicht der Illusion hingeben, dass man nur die richtige Ausrüstung braucht und dann immer fröhlich warm, trocken und gut gelaunt durch die Gegend springt. Wandern, und insbesondere Wandern unter erschwerten Bedingungen, kann immer auch mit einem gewissen Maß an Unbehagen einhergehen. Oder anders gesagt: Man wird nicht immer trocken sein. Man wird nicht immer warm sein. Und eigentlich macht das ja sogar auch ein bisschen den Reiz des Draußenseins aus. Umso wichtiger ist es, zu wissen, wo echte Gefahren lauern und wie man diesen entgegenwirkt.

Erst bei miesem Wetter zeigt sich, ob Funktionskleidung wirklich hält, was sie verspricht.

Worauf es wirklich ankommt

Viele Menschen denken beim Wandern bei schlechtem Wetter zuerst daran, wie sie trocken bleiben. Nässe per se ist aber eigentlich nichts Schlimmes und maximal unangenehm. Die eigentliche Herausforderung bei Wanderungen in rauen Gefilden ist es, warm zu bleiben. Denn nur wenn man auskühlt, wird schlechtes Wetter richtig unangenehm – und mitunter sogar lebensbedrohlich. Der wahre Feind heißt also Hypothermie und nicht nasse Socke.

Das eine hängt allerdings mit dem anderen zusammen. Wärme und Trockenheit, bzw. Kälte und Nässe, gehen oftmals Hand in Hand, da nasse Kleidung auf der Haut die Körperwärme schneller und effizienter nach außen ableitet. Bei wärmeren Temperaturen ist das kein Problem oder sogar angenehm, wenn man aber durch Kälte und Wind zusätzlich auskühlt, kann es passieren, dass der Körper selbst in Bewegung nicht mehr genug Energie und somit Wärme produzieren kann, um den Körper auf Betriebstemperatur zu halten.

Von Hypothermie spricht man bei einer Körpertemperatur von 36 Grad und weniger, unter 32 Grad gilt man als klinischer Notfall. Das Tückische: Die Unterkühlung kommt schleichend und wird erst dann so richtig gefährlich, wenn der Körper offensichtliche Anzeichen wie Zittern längst aufgegeben hat. In diesem Stadium zeigt sich Hypothermie zum Beispiel durch Schläfrigkeit und Apathie.

Unterkühlung gehört ziemlich sicher zu einer der unterschätztesten Gefahren beim Wandern und anderen Outdoor-Sportarten, dabei kann sie ziemlich schnell so ziemlich jeden treffen. Man sollte sich daher unbedingt mal mit den Anzeichen von Hypothermie befasst haben. Und natürlich auch mit geeigneten Gegenmaßnahmen, denn die vermeintlich offensichtlichste – die unterkühlte Person schnell wieder aufzuwärmen, indem man sie ans Feuer oder eine Heizung setzt – verschlimmert die Lage ab einem gewissen Stadium zum Beispiel nur.  Ein paar Infos dazu findet man zum Beispiel beim DAV.

Um Unterkühlung zu vermeiden, muss gute Wanderkleidung vor allem folgendes können:

  • Regen und Feuchtigkeit abhalten
  • Wind abhalten
  • Feuchtigkeit / Wasserdampf von innen nach außen ableiten
  • Wärme im Körper halten

Aber nicht nur die Funktionalität der Kleidung ist wichtig, sondern auch, dass man geeignete Kleidung für die jeweilige Tour auswählt und unterwegs nicht zu lange damit wartet, die Kleidungsschichten anzupassen.

In exponierter Lage,. wie hier in den irischen Wicklow Mountains, kann selbst harmloseres Wetter schnell unangenehm werden.

Ein Hoch auf das Zwiebelprinzip

Regenjacke und Regenhose sind ein wichtiger Teil, aber eben nur ein Teil einer funktionierenden Bekleidungsstrategie. Auch die Schichten darunter spielen eine wichtige Rolle, und alle Zwiebelschichten können sich gegenseitig in ihrer Funktionalität beeinflussen – positiv oder auch negativ.

Die äußerste Schicht (Hardshell)

Eine Regenhose darf, genauso wie eine Regenjacke, beim Wandern in Schlecht-Wetter-Regionen nicht fehlen. Alternativen können ein Poncho bzw. ein längerer Regenrock sein, sind aber zum Beispiel gerade bei viel Wind unter Umständen nicht so gut geeignet.

Wichtig zu wissen: 100% wasserdicht ist auf Dauer nur eine Plastiktüte. Und in der würde man dann so stark schwitzen, dass man sie auch gleich hätte weglassen können. Dennoch können die heutigen Funktionsmaterialien erstaunliches leisten und einen guten Kompromiss aus Wasserdichtigkeit und Atmungsaktivität liefern. Dabei wird in der Regel mit einer “wasserdichten” Membran wie Gore-Tex oder Sympatex gearbeitet, immer mehr Hersteller haben mittlerweile auch eigene Membranen entwickelt, die genauso gut funktionieren können.

Je nach genauer Membran und Zusammensetzung bzw. Konstruktion der verwendeten Materialien kann es Unterschiede geben, wie dicht bzw. atmungsaktiv das jeweilige Kleidungsstück ist. Man spricht hier in der Regel von 2-lagigen, 2,5- und 3-lagigen Hardshells, wobei sich für “richtige” Wandertouren mit Rucksack vor allem die letzteren beiden eignen. Man kann sich merken: Je mehr Lagen, desto robuster und desto teurer (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Neben der Membran, die im Stoff verarbeitet ist, spielt auch die äußere Imprägnierung eine Rolle. Diese verhindert, dass Wasser überhaupt in den Stoff einziehen kann (“Abperleffekt”), kommt aber bei richtigem Regen schnell an ihre Grenzen und muss zudem regelmäßig erneuert werden. (Manche Hersteller, wie zum Beispiel Maier Sports, bieten dafür übrigens einen ziemlich praktischen Reinigungs- und Imprägnier-Service an!)

Grundsätzlich werden Menschen, die viel schwitzen und / oder auf eher anstrengenden Touren unterwegs sind (zum Beispiel mit vielen Höhenmetern) eher zu einer etwas leichteren Hardshell-Schicht greifen als solche, die weniger schnell ins Schwitzen kommen oder zum Beispiel eine Tour im flache(re)n Land geplant haben. Für lange Touren mit mehr Gepäck sollte man ebenfalls eher auf eine 3-lagige Jacke setzen, wenn man damit rechnet, sie viel tragen zu müssen. Und natürlich ist das auch eine Frage des Gewichts und Packmaßes, wobei ich im Zweifelsfall nicht unbedingt gerade bei der Schicht sparen würde, die zwischen mir und dem Regen steht.

Gut eingepackt kann man sich besser aufs Wesentliche konzentrieren: Zum Beispiel darauf, nicht von rutschigen Holzplanken zu stolpern.

Kauftipps Regenjacke

  • Vor allem Regenjacken der robusteren und damit tendenziell weniger atmungsaktiven Sorte würde ich persönlich nicht unbedingt ohne Reißverschlüsse unter den Armen kaufen. Damit kann man einen Hitze- und Feuchtigkeitsstau verhindern, ohne dass direkt Wasser und Wind eindringen.
  • Achte darauf, dass die Regenjacke nicht zu eng sitzt. Spätestens wenn du eine isolierende Jacke darunter trägst, ist wichtig, dass die Isolationsschicht nicht zu sehr komprimiert wird, da sie dann nicht mehr richtig wärmen kann. Außerdem willst du natürlich beim Wandern sowieso genügend Bewegungsfreiheit haben.
  • Die Kapuze sollte ausreichend Einstellmöglichkeiten besitzen, mit denen du den Sitz anpassen kannst, damit sie ausreichend fest sitzt und nicht halb im Gesicht hängt.
  • Wenn die Ärmel so lang sind, dass man sie bei Bedarf auf etwas über die Hände ziehen kann, ist das sehr praktisch.

Jackentipp
 Ich greife tendenziell eher zu etwas leichteren 2,5-lagigen Regenjacken, hatte mit der Mythen W von Maier Sports aber kürzlich auf dem Wicklow Way in Irland seit längerem mal wieder eine 3-lagige Jacke dabei und muss ehrlich sagen, dass ich von der Jacke sehr angetan war. Vor allem das Material ist mir sehr positiv aufgefallen, das nicht so starr ist wie bei manch anderer ähnlicher Hardshell. Außerdem sitzt sie richtig gut – inklusive Kapuze – und ist recht lang geschnitten. Trocken gehalten hat sie mich ebenfalls zuverlässig, wobei ein Test in richtigem Dauerregen noch aussteht. (Naja, und die Farbe ist natürlich auch ziemlich schön, aber davon lassen waschechte Outdoormenschen wie ich natürlich überhaupt gaaaaar nicht beeindrucken.) 

Wer eine Regenjacke in einer leuchtenden Farbe wählt, wird auf Straßen besser gesehen und im Falle einer Such- und Rettungsaktion leichter gefunden.

Regenhose

  • Achte unbedingt darauf, dass die Regenhose seitliche Reißverschlüsse mit zwei Schiebern hat, die bis ganz nach oben gehen. So musst du nicht die Schuhe ausziehen, um sie anzuziehen und kannst ggf. den oberen Reißverschluss oben ein wenig öffnen, um für Durchzug zu sorgen.
  • Die Regenhose kann meiner Meinung nach eher leicht sein, weil man an den Beinen weniger schnell auskühlt und mit Regenhose sehr viel schneller überhitzt. Wenn die Regenhose eher leicht und atmungsaktiv ist, kann man sie besser auch mal über Regenpausen hinweg tragen, sodass man nicht die ganze Zeit mit an- und ausziehen beschäftigt ist.
In “voller Montur” zwischen zwei Regenschauern: Dank atmungsaktiven Materialien kein Problem.

Wanderhose

Da man die Regenhose meist vor allem trägt, wenn es wirklich regnet, ist es wichtig, dass auch die Wanderhose in Gegenden mit rauem Wetter ein wenig Schutz bietet. Eine Imprägnierung ist dabei sehr sinnvoll, damit sich die Hose nicht bei jedem kleinen Schauer, für den man vielleicht nicht direkt die Regenhose auspacken möchte, direkt vollsaugt. Außerdem sollte der Stoff etwas dicker, aber auf keinen Fall zu dick, sein, damit sie etwas isoliert und vor allem auch den Wind besser abhält. Gleichzeitig muss das Material schnelltrocknend sein, damit man, wenn die Hose doch mal nass wird, nicht den ganzen Tag, und erst nicht noch am nächsten Tag, in nasser Kleidung herumwandern muss.

Wanderhosentipp
In Irland hat mich die Outdoor-Hose Lana Slim begleitet, die (nach der etwas sommerlicheren Inara Slim, mit der ich zum Beispiel auf dem GR34 in der Bretagne unterwegs war) bereits meine zweite Hose von Maier Sports ist. Die Hose saß von Anfang an wie angegossen, ist eher eng geschnitten, aber sehr stretchig und super für raue Bedingungen geeignet: Sie hat einen robusten und etwas dickeren Stoff und hält den Wind gut draußen, war mir aber nie zu warm, sondern eigentlich immer genau richtig. Einmal nass trocknet sie ziemlich schnell wieder. Und außerdem ist sie (PFC-frei) imprägniert, sodass man nicht direkt bei jedem Schauer die Regenhose auspacken muss. Zudem gibt’s praktische Details wie Taschen und Reisverschlüsse unten am Bund, damit sie auch über Stiefel passt.

An dieser Hose merkt man definitiv, dass Maier Sports das mit den Outdoorhosen ziemlich gut kann. Die Marke ist nämlich Hosenspezialist, und das bedeutet, dass es dort nicht nur Hosen für viele unterschiedliche Aktivitäten und Bedingungen, sondern auch eine große Bandbreite an Passformen und Größen gibt.

P.S. Das Äquivalent für Männer ist übrigens die Naturno Slim!

Ich war eigentlich immer am liebsten in ganz normalen Leggings wandern. Die Inara Slim von Maier Sports ist dank Stretch und guter Passform auf dem besten Wege, das zu ändern.

Midlayer

Auch wenn ungemütliches Wetter dazu verleitet, zu besonders kuschligen und warmen Jacke zu greifen, möchte ich nochmal betonen: Mehrere dünne Schichten sind immer besser als wenige dicke. Meist sind neben der untersten Kleidungsschicht eine Fleecejacke und eine (dünnere) isolierende Jacke als Midlayer ausreichend, solange man nicht im tiefsten Winter in Lappland unterwegs ist. Und (mindestens) eine davon sollte idealerweise eine Kapuze haben.

Bei der Isolationsschicht hat man generell die Wahl zwischen Daune und Kunstfaser. Ich persönlich verzichte aus Tierschutzgründen weitestgehend auf Daune und finde insbesondere bei feuchtem Wetter praktisch, dass Kunstfaser auch noch wärmt, wenn sie nass ist. Bei Daune ist das nicht der Fall- insbesondere nicht, wenn es sich nicht um sogenannte hydrophobe Daune handelt. Grundsätzlich kommt heutige Kunstfaser, wie zum Beispiel ThermoPlume von PrimaLoft, das in einigen Isolationsjacken von Maier Sports zur Anwendung kommt, schon sehr nah an Daune heran, was die Wärmeleistung in Relation zu Gewicht und Packmaß angeht. Wichtig – egal ob Daune oder Kunstfaser: Eine isolierende Füllung kann nur richtig wirken, wenn sich die Füllung ausdehnen kann.

Die Fleecejacke Trift W von Maier Sports ist im Frontbereich isoliert und schützt somit gezielt dort, wo man besonders schnell auskühlt.

Die unterste Schicht (Baselayer)

Für die Kleidungsschicht direkt am Körper, die sogenannten Baselayer, finde ich für den Oberkörper ein Longsleeve mit Reißverschluss-Kragen am allerbesten. Daumenschlaufen, mit denen man die Ärmel ein Stück über die Hände ziehen kann, sind ebenfalls praktisch, wenn man nicht immer direkt Handschuhe anziehen möchte. Die Wanderhose kann man ggf. mit einer dünnen langen Unterhose ergänzen, wenn es wirklich kalt sein sollte. In den meisten Fällen dürfte das aber zu warm sein.

Am allerallerwichtigsten ist bei dieser Schicht, dass sie Feuchtigkeit vom Körper wegleitet und schnelltrocknend ist. Diese Eigenschaften haben sowohl Wolle als auch Synthetik, auf keinen Fall aber Baumwolle. Wolle hat bei kalter und feuchter Witterung den Vorteil, dass sie durch die spezielle Faserstruktur aktiv Wärme erzeugt, wenn sie Feuchtigkeit aufnimmt. Ich bin meist in Synthetik unterwegs und damit bisher auch immer sehr gut klargekommen. (Falls du dich für Wolle entscheidest, achte beim Kauf darauf, dass sie nach dem Responsible Wool Standard und somit halbwegs tierfreundlich gewonnen wurde.)

Wanderschuhe

Wo es viel regnet, ist es oft auch rutschig und matschig: Schuhe mit eher ausgeprägtem Profil sind fürs Wandern unter solchen Bedingungen daher oft ziemlich essenziell. Ansonsten ist vor allem wichtig, dass die Schuhe zu den persönlichen Voraussetzungen und den Anforderungen der jeweiligen Tour passen. Das Gute an eher kühlem Wetter ist, dass eine wasserdichte Membran wie Gore-Tex dann besonders gut funktioniert, wenn es ein Temperaturgefälle von innen nach außen gibt. Ich persönlich habe definitiv die Erfahrung gemacht, dass da was dran ist.

Dennoch geben erfahrungsgemäß die meisten, und insbesondere die eher leicht und flexibel gebauten Wander- bzw. Trailrunning-Schuhe, wie ich sie trage, früher oder später ihre Wasserdichtigkeit auf. Und wenn Wasser von oben in den Schuh kommt, dann hilft sowieso nichts mehr – zumal die Membran die Feuchtigkeit dann sogar noch eher im Schuh hält. An der Frage “wasserdicht oder nicht” scheiden sich in puncto Wanderschuhe definitiv die Geister. Ich gehe ausführlicher auf den Punkt in meinem Artikel zu Wanderschuhen für Fernwanderungen ein.

Wasserdichte Socken funktionieren oft für eine Weile, aber nie auf Dauer. Zudem schwitzt man in solchen Socken natürlich sehr viel mehr. Insbesondere für längere Touren sind wasserdichte Socken daher nicht wirklich empfehlenswert.

Nicht wasserdicht, aber dafür besonders schnell wieder trocken: leichte Trailrunner ohne Membran

Mütze und Handschuhe

Handschuhe und eine Mütze bzw. Schlauchtuch sind essenziell. Beides sollte nicht zu dick ausfallen, Handschuhe sollten zumindest wasserabweisend, noch besser wasserdicht sein. Alternativ kann man normale Handschuhe auch mit einem wasserdichten Überhandschuh ergänzen. Das ist besonders wichtig, wenn man Trekkingstöcke nutzt und die Hände und Finger somit sehr exponiert sein. Selbst ohne Stöcke ist es aber natürlich wenig ratsam, mit Händen in der Jackentasche herumzulaufen.

Ein paar dünne Handschuhe habe ich übrigens eigentlich immer dabei, wenn nicht gerade Hochsommer ist. Und das, obwohl ich eigentlich noch nicht mal besonders schnell kalte Hände bekomme. Die nehmen quasi keinen Platz weg und können das Leben ungemein erleichtern, wenn der Wind plötzlich kalt pfeift. Denn wenn die Hände erst mal kalt sind, werden sie nur schwer wieder warm. Das ist zwar nur bedingt gefährlich, aber spätestens, wenn man das Smartphone bedienen oder am Rucksack herumhantieren möchte, ziemlich unpraktisch.

Worauf du sonst noch achten solltest

Hier kommen noch ein paar allgemeine Tipps, die du in Sachen Wandern, Bekleidung und schlechtes Wetter beachten solltest:

  • Hab immer eine trockene Kleidungsschicht dabei: In der Regel wird das die Kleidung sein, die man auch zum Schlafen trägt. Auf diese sollte man nie verzichten – auch und insbesondere nicht, wenn man im Zelt übernachtet. Nach einem langen, kalten und nassen Tag ist es wichtig, möglichst schnell aus den nassen Klamotten zu kommen, damit man nicht (weiter) auskühlt. Zumal man sich dann nicht mehr bewegt und die Erschöpfung ebenfalls dazu beitragen kann, dass der Körper weniger Energie für die Wärmeversorgung hat. Und auch auf Tagestouren sollte aber zumindest ein Ersatz-Longsleeve immer mit dabei sein.
  • Achte auf ausreichende Energiezufuhr: Die Körpertemperatur zu halten kostet den Körper jede Menge Energie. Und die muss irgendwo herkommen! Gleichzeitig sind bei schlechtem Wetter Pausen oft rar, weil man lieber in Bewegung bleibt und sich nicht gemütlich irgendwo hinlegen kann. Das regelmäßige Essen sollte man trotzdem nicht vergessen (und Trinken natürlich auch nicht). Müsliriegel und ähnliches bieten sich dafür besonders an. Außerdem kann ein Stück Schokolade manchmal wahre Wunder wirken, wenn die Laune wetterbedingt schief hängt.
  • Passe die Kleidungsschichten bei Bedarf an: Vor allem bei Touren mit viel Auf und Ab kann die Wahl der richtigen Kleidung oft eine Herausforderung sein. Bei den Anstiegen kommt man ins Schwitzen, oben auf dem Gipfel pfeift der Wind und beim weniger anstrengenden Abstieg kühlt man dann noch weiter aus. Natürlich muss man nicht alle zehn Minuten die Kleidung wechseln und ein bisschen Frösteln oder Schwitzen gehört manchmal einfach dazu, aber im Zweifelsfall ist es immer ratsam, doch nochmal anzuhalten und eine Kleidungsschicht zu ergänzen oder abzulegen.
  • Achte darauf, dass keine Kleidung hervorlugt: Die beste Regenjacke hilft nicht, wenn irgendwo ein Stück Longsleeve rausguckt und sich fröhlich mit Wasser vollsaugt.

Mehr Infos zu meiner Ausrüstung fürs Wandern, Bikepacking und Trailrunning, inklusive einiger konkreter Packlisten, findest du hier.


Hast du noch Fragen zu dem Thema oder weitere Tipps, wie man sich gegen Schietwetter schützen kann? Ich freu mich auf deinen Kommentar.

2 Comments

  1. Liebe Kathrin,
    wollte mich für die tollen Tipps bedanken! Die Inara Slim und die gelbe Regenjacke sind auch bei mir eingezogen. Die Hose sitzt wie angegossen und die Jacke macht einfach nur gute Laune. Da freut man sich ja geradezu auf schlechtes Wetter! Auch die Jacke sitzt perfekt. Habe sie in meiner ganz normalen Größe gekauft und ich bekomme locker noch andere wärmende Schichten drunter. Hoffe, dass ich beide Teile demnächst einweihen kann.
    Viele Grüße,
    Juliane

  2. Ja nice, ey. Nach über 15 Jahren mit meiner Wolfskin Jacke ist auch langsam echt mal Zeit für was neues. Leider scheint es die Mythen Jacke nicht mehr einfach so zu geben. Das gelb knallt ja wirklich echt gut! Ich werde die Augen mal offen halten — danke für die Tipps.

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