[enthält Werbung] Landschaften wie leer gefegt, bis zur Unkenntlichkeit zerbröckelt, der Sandstein mal aufgetürmt, mal zusammengeschoben oder abgebrochen. Überzogen von spärlichen Gräsern und Büschen, die entlang der Flüsse grün leuchten, und im Frühling sogar ein bisschen bunt. Seit ich zum ersten Mal Bilder von den Cederbergen gesehen habe, hat mich ihr Anblick nicht mehr losgelassen. Und im letzten Herbst durfte ich dort endlich meine Wanderschuhe schnüren und einige der schönsten Wanderungen in dieser Gegend erkunden.

Die Cederberge liegen rund drei Stunden Autofahrt nördlich von Kapstadt in der Region Western Cape und erstrecken sich vom Pakhuis-Bergpass im Norden bis zum Fluss Grootrivier im Süden. Rund 182.000 Hektar Wildnis, Weite und unberührte, raue Natur. Benannt nach der Clanwilliam-Zeder, einer endemischen Zypressenart, die mittlerweile stark bedroht ist.

Meine dritte Reise nach Südafrika. Meine dritte Reise, auf der mich dieses Land mit seinen abwechslungsreichen, eindrucksvollen Landschaften begeistert hat, nachdem ich dort auf früheren Reisen bereits durch den Dschungel getrekkt und über das höchste Gebirge Südafrikas gewandert bin.

In diesem Artikel findest du meine Wander- und Reisetipps für eines der zweifelsohne besten Wandergebiete in Südafrika. Falls du weitere Tipps oder noch Fragen dazu hast, hinterlass mir gern einen Kommentar am Ende des Artikels.


Werbehinweis: Meine Reise nach Südafrika stand in bezahlter Zusammenarbeit mit South African Tourism statt und enthält daher Werbung für diesen Kooperationspartner. Außerdem enthält dieser Artikel Affiliate-Links (mit * gekennzeichnet). Wenn Du etwas über einen dieser Links kaufst, erhalte ich eine kleine Provision, ohne dass Du mehr bezahlen musst. Dies dient der Erhaltung meines Blogs. Mehr zum Thema Werbung auf diesem Blog kannst Du hier nachlesen.

Fotohinweis: Ich wurde auf dieser Reise von take an adVANture begleitet und die Fotos in diesem Artikel stammen teilweise aus ihrer Kamera. Danke liebe Elisa!


Die schönsten Wanderungen in den Cederbergen

Unsere Reise begann in Kapstadt, von wo aus wir mit dem Mietwagen in die nahegelegene Stadt Paarl weitergefahren sind, um bei einem Artenschutzprojekt für Geparden mitzuarbeiten (mein Bericht dazu folgt bald). Nach einer Woche dort ging es dann von dort aus weiter zu Teil zwei unserer Reise und damit zum Wandern in den Zederbergen.

Die südlichen Cederberge: Kagga Kamma Nature Reserve

Zuerst führte unsere Route uns in die südlichen Cederberge, die noch weniger erschlossen sind als der Norden. Mitten in dieser Weite und Leere liegt ein kleines Paradies: Das Kagga Kamma Nature Reserve.

Auf der Fahrt nach Kagga Kamma kommt man zweifelsohne irgendwann an den Punkt, an dem man sich fragt: “Sind wir hier noch richtig?” Spätestens dann, wenn die Schotterstraßen immer holpriger werden und man schon lange kein anderes Auto mehr gesehen hat. Dank Hinweisschildern und Google Maps standen wir trotzdem irgendwann am Eingangstor zu Kagga Kamma – dahinter noch ein paar Kilometer mehr Schotterstraße – bis plötzlich einige Bauten sichtbar wurden, die sich kaum von dem kargen, gelblichen Sandstein abhoben.

Die mittlerweile sandige Piste endete an der Rezeption, wo wir freundlich begrüßt wurden und in unsere Höhle eincheckten … Ja, in eine Höhle! Denn neben einigen Hütten kann man in Kagga Kamma in nachgebauten Höhlen übernachten, die sich schier nahtlos in die Felsformationen einfügen. Das mag jetzt ein bisschen nach Disneyland klingen, ist aber tatsächlich ziemlich schön und dezent umgesetzt. Daneben gibt es noch eine ganz besondere Übernachtungsmöglichkeit, die wir am zweiten Tag ausprobieren durften. Dazu aber weiter unten mehr.

Wandern in den südlichen Cederbergen

Vom ersten Moment an war ich ziemlich verzaubert von der Landschaft, der Ruhe, der Weite… würde ich mir meine Traumlandschaft malen, würde Kagga Kamma dieser ziemlich nahe kommen. Auf drei Trails kann man diese Landschaft direkt von der Unterkunft aus entdecken, und so schnürten wir am nächsten Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück die Wanderschuhe.

Zunächst machten wir uns auf die vier Kilometer lange blaue Route, die neben ziemlich eindrucksvollen Felsformationen einige ganz besondere Geheimnisse birgt: Bis zu 6.000 Jahre alte Felsmalereien der San und Khoi findet man auf dem Gebiet von Kagga Kamma, und einige davon entlang dieses Wanderwegs. Ausgeschildert sind die allerdings nicht, wir müssen also unseren Spürsinn einsetzen, und werden immerhin einmal fündig. (Möchte man mehr Malereien sehen und zudem mehr über die Kultur und Geschichte des Ortes lernen, sollte man unbedingt die 2-stündige Rock Art Tour an der Rezeption buchen.)

Anschließend biegen wir noch auf den sieben Kilometer langen roten Loop ab, der deutlich weitläufiger und einfacher zu gehen ist und einem die Möglichkeit gibt, einfach nur die Weite und die Natur zu genießen. Hier treffen wir auch auf eine kleine Herde Eland (Elanantilopen), die zusammen mit einigen anderen Tierarten wie Bergzebras oder Kudus das rund 4.000 Hektar große, eingezäunte Gebiet des Wildtierreservates bevölkern.

Die Tiere, die Hitze, der Staub, die vom hellen Sonnenlicht brennenden Augen, die farbigen Flecken in Form von blühenden Blumen – das alles machte mich unglaublich zufrieden.

Übernachten unter freiem Himmel

Nach Mittagspause und Siesta in der Sonne vor dem Höhlenhaus machten wir uns daran, unsere Rucksäcke für ein ganz besonderes Abenteuer zu packen: Die Quads standen schon bereit, als wir vom Ranger an der Rezeption empfangen wurden. Von dort aus wurden wir über einige Kilometer unwegsame Dirt Roads zu Sky einer unscheinbaren Ansammlung von Felsen in der Landschaft geleitet, wo wir den Rest des Tages und vor allem der Nacht unter freiem Himmel verbringen werden – fernab von allem, was irgendwie an Zivilisation erinnern könnte und doch mit jeder Menge Luxus wie zum Beispiel einem richtigen Bett, einem Hot Tub und einer Kühlbox mit für uns vorbereitetem Abendessen. Willkommen in der Sky Suite!

Neben der Sky Suite gibt es auch noch eine zweite Open Air Suite, die Star Suite, die etwas weniger luxuriös ausgestattet, aber ziemlich toll in große Felsen eingebettet ist. Egal ob Star oder Sky: Eine Übernachtung unter freiem Himmel in dieser Kulisse ist ein ziemlich besonderes Erlebnis, selbst wenn man wie wir leider ein bisschen schlechtes Timing hat und vor lauter Vollmond kaum Sterne sieht.

Alle Infos zu Kagga Kamma
Anreise: Kagga Kamma liegt ca. 240 Straßenkilometer / 4 Stunden Fahrzeit nordöstlich von Kapstadt; die letzten 35 Kilometer führen über unbefestigte Straßen, die aber auch ohne SUV / 4×4 befahrbar sind

Kosten: Cave und Hut Suites ab 3.042 ZAR (aktuell rund 190 EUR / Stand 2020) pro Person mit Frühstück; Upgrade auf Open Air Suite für 1.300 ZAR (aktuell rund 80 EUR) pro Person inkl. Abendessen

Aktivitäten: Wandern, Mountainbiken (nur mit eigenem Bike), Nature Drives, Quad Safaris, Sternenbeobachtung, Rock Art Tour

Mehr Infos: zur Webseite

Wanderungen in der Cederberg Wilderness Area

Nach zwei richtig schönen Tagen im Kagga Kamma Nature Reserve ging es weiter in Richtung Cederberg Wilderness Area. Das Gebiet liegt im nördlicheren Teil der Zederberge und ist seit 1973 streng geschützt. Hier findet man einige der eindrucksvollsten Landschaften dieser Gegend sowie auch die beste Infrastruktur fürs Wandern.

Auf dem Weg dorthin über eine einsame, kleine Schotterstraße begegneten wir kaum anderen Autos und sahen nur vereinzelt Häuser und kleine Siedlungen am Wegesrand. Und langsam aber sicher wurden uns die vollen Ausmaße der Zederberge bewusst. Und damit auch die Ausmaße des ganzen Landes, die mich schon damals während meines Roadtrips von Johannesburg nach Kapstadt in Staunen versetzt haben.

Wandern rund um Algeria

Nach einer circa dreistündigen Fahrt kamen wir an der Algeria Forest Station an, sozusagen dem touristischen Herz der Zederberge, nicht zuletzt weil sie Rezeption für Campingplatz und die Ferienapartments gleichzeitig auch das Büro von Cape Nature ist, die dieses geschützte Gebiet verwalten. Dort bekamen wir auch Infos zu einigen Wanderungen in der Region (und endlich eine kalte Cola), bevor wir unser Apartment bezogen haben.

Direkt um Algeria findet man einige tolle und vor allem einfachere Wanderungen. Drei davon starten direkt am Campground. Wie zum Beispiel die Tour zum Middelberg Waterfall, die ich besonders schön fand (mal abgesehen von der Tatsache, dass ich den Wasserfall vor lauter Frühnebel kaum gesehen habe). Aber auch einige längere Touren starten direkt von Algeria oder in der unmittelbaren Nähe.

Wolfberg Cracks und Wolfberg Arch

Am nächsten Morgen stand eine der zweifelsohne imposantesten Wanderrouten der Cederberge auf unserem Plan: Die Tour über die Wolfberg Cracks bis hin zum gleichnamigen Steinbogen.

Die Wanderung beginnt beginnt nahe des Sanddrif Holiday Resort mit Campingplatz und einigen Hütten, etwa eine halbe Stunde von Algeria entfernt. Zuvor muss man zwingend eine Permit in Dwarfsrivier an der Rezeption kaufen, wo man auch die Zahlenkombination für das Schloss an der Auffahrt zum Parkplatz bekommt. (Mehr Infos zu den Hiking Permits gibt es weiter unten im Artikel). Hier bekommt man auch eine grobe Übersichtskarte, mit der man sich an den Felsspalten orientieren kann.

Vom Parkplatz aus wanderten wir einige hundert Höhenmeter in Serpentinen nach oben – mit wahlweise Blick auf die immer größer werdenden Felsspalten über einem oder die immer weiter werdende Landschaft unter einem. Oben angekommen hatten wir dann die Wahl: Man kann durch zwei der drei Festspalten weiter nach oben gelangen. Die hintere der zwei begehbaren Cracks beinhaltet die ein oder andere kleine Kraxelpartie und sollte nur in Angriff genommen werden, wenn man körperlich einigermaßen fit und mindestens zu zweit unterwegs ist.

Da ich mir einige Wochen zuvor den Handmittelknochen gebrochen hatte und noch eine Schiene trug, bin ich als Einarmige bereits an der ersten Hürde gescheitert. Dort muss man sich mit Hilfe einiger weniger Griffe kurze Zeit, nachdem sich der Weg teilt, einen Felsen nach oben ziehen. Wer sich dabei schon nicht wohl fühlt, sollte auf jeden Fall ein Stück zurück gehen und den einfacheren Weg wählen. Und wer das nicht schafft, hat sowieso keine andere Wahl. Elisa konnte diese Herausforderung zwar noch ganz gut meistern, musste aber später irgendwann umkehren, da einige größere Boulder ohne Unterstützung einer zweiten Person unüberwindbar waren.

Fazit: Mit zwei gesunden Armen, mindestens zwei Personen und einer Portion Abenteuerlust kann man in der oberen Felsspalte viel Spaß haben. Man muss auch kein Boulder-Profi sein. Ansonsten ist die untere Spalte aber auch schon ziemlich abenteuerlich und zudem noch optisch deutlich eindrucksvoller.

Ich erklomm langsam die einfachere Felsspalte – nicht ohne mich regelmäßig im Kreis zu drehen und zu versuchen, den Anblick der steilen Felswände, die sich links und rechts von mir befanden, zu begreifen. Am oberen Ende der Cracks habe ich auf Elisa gewartet und wir sind noch etwas weiter über die Hochebenen gewandert, bis wir einen guten Blick auf den Wolfberg Arch hatten. Wir wären am liebsten noch stundenlang über dieses Plateau gelaufen. Es war einer dieser Orte, an denen man sich gut vorstellen kann, wie es wohl auf dem Mond sein muss. Aber leider konnten wir aus Zeitgründen nicht ganz bis zum Felsbogen laufen und sind nach einer ausgiebigen Pause im Schatten eines Felsens irgendwann wieder umgedreht.

Möchte man den kompletten Weg gehen, ist die Unternehmung definitiv eine lange, anstrengende und mitunter anspruchsvolle (aber eben auch wahnsinnig beeindruckende) Tagestour. Alternativ wandern viele “nur” bis zum oberen Ende der Cracks, drei imposanten Felsspalten, von denen zwei auch erwanderbar sind.

Ich würde dir allerdings dringend empfehlen, von den Cracks aus zumindest noch etwas weiter Richtung Arch zu laufen, selbst wenn man nicht den ganzen Weg bis dorthin zurücklegen möchte. Bereits circe eine halbe Stunde nach den Cracks hat man eine wahnsinnig tolle Aussicht über das komplette Hochplateau und auch auf den Felsbogen (der zu diesem Zeitpunkt aber noch gefühlt fast schon unerreichbar weit weg zu sein scheint).

Wem diese Tour trotzdem zu anstrengend erscheint oder wer nicht genug Zeit hat, kann auch auf die Wanderung zum Maltese Cross ausweichen (bzw. falls man genügend Zeit hat, sind auf jeden Fall auch beide Touren lohnenswert). Diese ist kürzer und weniger anstrengend, führt aber durch ähnliche Landschaften.

Tagestouren in der Cederberg Wilderness Area (Auswahl)

Stadsaal Cave (1,5 km, kaum Höhenmeter): Kurzer Rundweg zu Sandsteinhöhlen und einigen Felsenmalereien. Einige der Zeichnungen sind gut zu finden, für andere muss man etwas suchen!

Wolfberg Cracks (5 km, 530 hm bis zum oberen Ende der Felsspalten, Startpunkt Nähe Dwarsrivier): Eine der beliebtesten Touren in der Cederberg Wilderness Area. Der Aufstieg durch die rechte Felsspalte ist etwas schwieriger und erfordert teilweise vollen Körpereinsatz und gegenseitige Hilfe. Alternativ kann man die linke Felsspalte nehmen, die sonst für den Rückweg gedacht ist. Bei Verlängerung zum Wolfberg Arch (+260 hm und +7 km) handelt es sich aufgrund des teils schwierigen Terrains um eine tagesfüllende Tour.

Maltese Cross (500 hm, 7 km, Startpunkt Nähe Dwarsrivier): Einfache und relativ kurze Tour zu einem beliebten Wahrzeichen der Cederberge. Die Tour kann mit einem Aufstieg auf den Sneeuberg, den höchsten Berg der Cederberge, verlängert werden (+600 hm, Schwindelfreiheit, Ausdauer und Bergerfahrung für den Sattel und Gipfel erforderlich).

Cathedral Rocks (1000 hm, 24 km, Startpunkt Algeria): Lange Tour mit relativ steilem Auf- und Abstieg, die zu einem eindrucksvollen Hochplateau führt. Diese Tour beinhaltet auch den Algeria Waterfall Trail und den Uitkyk Trail, die sich sonst einzeln als kurze Touren eignen.

Pakhuisberg (13 km, Startpunkt Kliphuis Campsite): Relativ einfache Rundtour durch die einsamen Landschaften nördlich des Pakhuis Pass.

Felsmalereien auf dem Sevilla Rock Art Trail

Die Zederberge sind aber nicht nur für ihre Felsformationen, sondern auch für ihre Felsmalereien bekannt. Mehr als 2.500 Malereien wurden in der Region entdeckt, deren Alter in etwa zwischen 800 und 8.000 Jahren liegt. Einige davon lassen sich auf der sehr kurzen Wanderung zum Stadsaal Cave (ebenfalls Nähe Dwarsrivier) innerhalb der Cederberg Wilderness entdecken. Sehr empfehlenswert ist aber auch der Sevilla Rock Art Trail ganz im Norden der Zederberge, zumal man – um hierhin zu kommen – den Pakhuis Pass mit Aussichten wie diesen fahren muss (also… darf):

Der Rock Art Trail ist 5 Kilometer lang und führt zu insgesamt neun ausgeschilderten Orten, an denen sich Felsmalereien befinden. Der Weg ist mit Fußspuren markiert und führt über Felsen und sandige Pfade entlang eines Flussbettes – abgesehen von den spannenden Einblicken in Vergangenheit und Kultur lohnt sich die Tour auch landschaftlich sehr. Am Anfang des Trails ist eine kleine Farm mit Café und Shop, wo man die Eintrittsgebühr entrichtet und einen Infoflyer mit weiteren Informationen zu den Malereien bekommt.

Reisetipps für die Cederberge

Cederberg ist wild, weitläufig und touristisch nur ein bisschen erschlossen. Das touristische Zentrum (falls man das so nennen kann) ist der Norden rund um Algeria, wo sich auch die Cederberg Wilderness Area befindet. Falls du noch nie in den Cederbergen warst, ist das der beste Ausgangspunkt für deine Entdeckungstouren in den Cederbergen.

Trotz ihrer Abgeschiedenheit sind die Zederberge gut von Kapstadt aus erreichbar und eignen sich so theoretisch auch für einen Kurztrip. Wer dort auch einige Wanderungen unternehmen und die Cederberge wirklich kennenlernen will, sollte aber mindestens vier oder fünf Nächte einplanen.

Unterkünfte und Camping in den Cederbergen

In den Cederbergen selbst gibt es keine größeren Orte und auch die Unterkünfte sind weit verstreut. Für die nördlichen Cederberge und den Ausflug zum Sevilla Rock Art Trail eignet sich Algeria gut als Ausgangspunkt. Dort gibt es einen Campingplatz, durch den ein Fluss fließt (Bademöglichkeit!) und einige einfache Apartments (in einem davon haben wir auch übernachtet). Einige Wanderungen starten direkt von Algeria aus.

Als Ausgangspunkt für die Tour zu den Wolfberg Cracks und Wolfberg Arch, Maltese Cross ist das Sanddrif Holiday Resort eine sehr gute Möglichkeit. Auch hier kann man in sehr toller Lage auf dem Campingplatz oder in Ferienhäusern übernachten. Vor allem, wenn man die lange Wanderung bis zum Wolfberg Arch unternehmen möchte, ist Sanddrif super. Der Ausgangspunkt zur Wanderung befindet sich ganz in der Nähe, sodass man früh starten und anschließend direkt müde ins Bett (oder auf die Isomatte fallen kann). Die Permit für diese und andere Wanderungen gibt es an der Rezeption in Dwarfsrivier, 3 Kilometer vom Sanddrif Holiday Resort enfernt.

Auf der Seite von Cape Nature gibt es eine Übersicht über Unterkünfte in den Cederbergen inklusive Online-Buchungsmöglichkeit. Viele weitere Unterkünfte findest du auch hier.

Tanken und Verpflegung

Tankstellen und größere Supermärkte gibt es nur in den an die Cederberge angrenzenden Städten Clanwilliam und Citrusdal. Hier solltest du unbedingt den Tank und Vorräte auffüllen (das allernötigste gibt es aber zum Beispiel auch in der Rezeption von Dwarsrivier oder Algeria).

Beste Reisezeit für die Cederberge

Der meiste Regen in den Cederbergen fällt im südafrikanischen Winter zwischen Mai und September. Dann kann es in höheren Lagen auch schneien. Der Sommer hingegen ist sehr trocken, aber auch heiß. Temperaturen von bis zu 40 Grad sind dann keine Seltenheit und Schatten ist in der Region mangels Vegetation oft rar. Aufgrund dieser Wetterextreme sind fürs Wandern die eher gemäßigten Frühlings- und Herbstmonate am besten geeignet, wobei der Frühling aufgrund der Wildblumenblüte besonders toll sein kann. Aber auch der Winter ist mit entsprechender Ausrüstung grundsätzlich geeignet. Theoretisch kann man die Zederberge aber auf jeden Fall ganzjährig bereisen, wobei man sich dann im Hochsommer von Dezember bis Februar eher auf kleinere Touren beschränken sollte.

Anreise und Autofahren in den Cederbergen

Der größte Teil der Straßenkilometer in den Zederbergen besteht aus unasphaltierten Straßen. Diese können mal mehr, mal weniger gut in Schuss sein, sind allerdings alles in allem sehr gut befahrbar und vor allem auch ohne Allrad-Antrieb machbar. Ein etwas höheres Auto (SUV) kann aber nicht schaden, falls das Schlagloch doch mal etwas tiefer ist oder ein größerer Stein im Weg liegt. Auch ist hier die Federung oft etwas besser als bei einem Kleinwagen.

Wer von Süden kommt und nach Norden möchte, also zum Beispiel Kagga Kamma und Algeria verbinden, so wie wir es gemacht haben, kann die Nebenstraße nehmen, die von Op die Berg nach Osten abzweigt und dann nach Norden bis nach Clanwilliam führt. Hierbei fährt man durchgehend auf Schotter, der allerdings ebenfalls sehr gut und größtenteils komfortable befahrbar ist. Aber Achtung: Undbedingt in Op di Berg (oder in Clanwilliam, falls man von Norden kommt) volltanken!

Alternativ sind die Zederberge aber auch einfacher von Kapstadt aus erreichbar. Die Fahrt über die N7 bis nach Clanwilliam dauert rund 2,5 Stunden. Von dort aus benötigt man in etwa 30 Minuten bis nach Algeria und ca. 60 Minuten bis zum Ausgangspunkt für die bekannteren Wanderungen (Wolfberg Arch, Maltese Cross) sowie zum Stadsaal Cave.

Tipp zur Mietwagenbuchung
Ich buche meine Mietautos fast ausschließlich über billiger-mietwagen.de*. Der Preisvergleich dort ist sehr transparent, der Kundensupport war bisher immer gut und man kann die Mietbedingungen übersichtlich filtern. Für dein Mietauto in Südafrika und den Zederbergen würde ich dir empfehlen, auf jeden Fall eine Versicherung für Glas-, Reifen- und Unterbodenversicherung mit abzuschließen. 

Wandergenehmigungen (Hiking Permits)

Für einige der Wanderungen in den Zederbergen benötigt man Genehmigungen, die umgerechnet nur wenige Euro kosten. Der Eintritt in die Cederberge selbst ist kostenlos. Die Permits kann man vorher per E-Mail oder telefonisch über Cape Nature reservieren oder vor Ort kaufen. Hier die wichtigsten Anlaufstellen:

Sanddrif Reception in Dwarsrivier (z.B. für Maltese Cross und Wolfberg Cracks / Arch)

Kliphuis Campsite (für Pakhuisberg)

CapeNature Central Reservations oder an der Algeria Rezeption (z.B. für Permits für Wanderungen mit Übernachtung)

Falls du eine Wild Card hast, sind die Permits übrigens kostenlos (man muss sich aber trotzdem eine holen):

Pro Wanderung und Tag sind aktuell maximal 50 Leute erlaubt. Da diese Touren zu den Highlights für viele Besucher der Zederberge zählen, kann es rein theoretisch schon passieren, dass eine Wanderung “ausgebucht” ist. Soweit ich gelesen und gehört habe, ist das aber eher selten der Fall, wenn nicht gerade Ferienzeit und das Wetter perfekt ist. Trotzdem lohnt sich natürlich immer eine vorherige Reservierung oder zumindest Nachfrage per Telefon oder E-Mail.

Mehrtagestouren in den Cederbergen

Trekking mit Zelt

Wer etwas Erfahrung mit mehrtägigen Touren in wilden Gegenden und Lust auf ein echtes Abenteuer hat, für den/die sind die Zederberge ideal. Ich möchte unbedingt nochmal zurückkehren und mit Zelt mehrere Tage dort unterwegs sein. Dann ist allerdings selber planen angesagt, denn festgelegte Routen und etablierte Mehrtagestrails gibt es in den Zederbergen nicht. Und Infrastruktur auch nicht, von einigen sehr rustikalen Hütten, die als Wetterschutz dienen können, mal abgesehen.

Hier einige nützliche Hinweise, falls du eine Mehrtageswanderung in den Zederbergen planst:

Und falls dir das alles doch ein bisschen zu heikel ist: Du kannst auch mit Guide in den Zederbergen unterwegs sein, so wie ich es zum Beispiel in den Drakensbergen war. Schau dafür zum Beispiel mal bei Guided By Mike vorbei!

Touren mit Unterkünften und Gepäcktransport (Slackpacking)

Neben waschechten Wildnistouren gibt es in den Zederbergen auch die Möglichkeit für etwas luxuriöseres Trekking, sogenanntes Slackpacking. Beim Cederberg 100 Trail wandert man zum Beispiel 8 Etappen in den Zederbergen, aber ohne schweren Rucksack: Denn man übernachtet bei Einheimischen und wird auch von Einheimischen geführt. Eine tolle Möglichkeit, beim Wandern mehr über Kultur und Menschen zu lernen und die Locals vor Ort zu unterstützen. Und wem eine Woche doch zu lang ist, für den gibt es auch Alternativen: Zum Beispiel den Pakhuis Trail (4 Tage, 3 Nächte).

Sicherheitshinweise fürs Wandern in den Cederbergen

Das Wandern in den Zederbergen ist grundsätzlich sehr sicher, was die Gefahr für Überfälle oder ähnliches angeht, da diese sehr weit “ab vom Schuss” liegen. Gefahren sind eher natürlicher Natur: So gibt es wenig Vegetation und damit wenig Schatten, während es gleichzeitig vor allem im Sommer sehr heiß werden kann. Auch Wasser ist auf vielen Touren Mangelware – hier sollte man lieber zu viel als zu wenig dabei haben. Aber auch Schnee und Regen können je nach Jahreszeit auftreten, hier sollte man immer den Wetterbericht vor einer Tour checken und sich entsprechend ausrüsten.

Für die Orientierung lohnt sich ein GPX-Track auf dem Handy oder GPS, selbst für die bekannteren und beliebteren Touren. Letztere sind aber prinzipiell auch ohne großartige Kenntnisse in Sachen Orientierung machbar. Für längere Wanderungen, abgelegenere Routen oder gar Mehrtages-Treks sind ein GPS-Gerät und/oder Karte und Kompass essenziell, denn die Routen sind oft nur spärlich bis gar nicht markiert und Pfade auf dem felsigen Untergrund oft nicht wirklich sichtbar.

Mehr Infos und Wandertouren

Eine richtig übersichtliche und vollständige Quelle für Wanderungen in den Cederbergen gibt es leider nicht. Ich fand es anfangs etwas schwierig, mich in den vorhandenen Informationen zurecht zu finden. Ich hoffe, dass ich mit diesem Artikel vielleicht etwas Licht ins Dunkel bringen konnte. Eigentlich finde ich es aber auch ganz schön, wenn man sich die Wanderplanung etwas erarbeiten muss und nicht alles auf dem Silbertablett präsentiert bekommt. Das passt auch einfach zum wilden und ungezähmten Charakter der Cederberge.

Hier und hier findest du jedenfalls weitere Tages- und Mehrtagestouren für deine Planung. Auch im Buch Hiking Trails of South Africa und im Rother Wanderführer für den Westen von Südafrika (hier auch mit detaillierten Routenbeschreibungen und vielen Infos) sind die Zederberge (natürlich) vertreten.

Falls Du Fragen oder weitere Wandertipps hast, hinterlass mir gern unten einen Kommentar.

3 Comments

  1. “Sind wir hier noch richtig?”
    Wundervoll! Ein Satz, der nach Abenteuer duftet. Oft beginnt mit dieser Frage eine besondere Tour.
    Deinen Beitrag über die Wanderungen in Südafrika finde ich unglaublich inspirierend. Wie gern würde ich jetzt meine Wanderschuhe einpacken und in den nächsten Flieger steigen.
    Liebe Kathrin, danke für die großartigen Fotos, für spannende Infos und für die Entführung in dieses Abenteuer.
    Liebe Grüße
    Mandy

  2. Hallo Kathrin!
    Erst einmal vielen Dank für diesen tollen Reiseblock! Ich bin selber unglaublich gerne draussen und habe hier nochmal viel Inspiration finden können und den eine oder anderen Tipp, um meine Ausrüstung zu optimieren.
    Damit sind wir schon fast beim Thema. Südafrika hat es mir wirklich angetan und nun habe ich kurzentschlossen für Mai einen Flug nach Kapstadt gebucht. Gerne würde ich von dort einige Tage zum Wandern in die Cederberge. Jetzt bin ich gerade etwas verunsichert, da – wie fast überall – zu lesen ist, nicht alleine wandern. Heißt das jetzt, dass ich alleine überhaupt keine Permit bekommen würde? Kannst du mir da weiterhelfen?
    Ganz liebe Grüße aus Flensburg
    Annette

    • Fräulein Draußen Reply

      Hallo Annette, entschuldige meine späte Antwort! Soweit ich weiß, ist es bei keiner der Wanderungen in den Cederbergen ein Problem, eine Permit allein zu bekommen. Die Empfehlung gibt es vor allem aus Sicherheitsgründen. Ob man sich daran hält, muss man letztendlich selbst wissen. Ich persönlich würde in den Cederbergen auch alleine losziehen (war auf dieser Reise allerdings nicht allein unterwegs).

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