[enthält Werbung] Während man beim Wandern auf eine Vielzahl von Quellen und Erfahrungswerten anderer  zurückgreifen kann, um geeignete Routen zu finden – von Büchern über Webseiten von Tourismusämtern bis hin zu Tipps von Einheimischen – sieht das beim Trailrunning (noch) etwas anders aus. Bücher mit konkreten Routentipps gibt es nur vereinzelt und Tourismusämter beginnen gerade erst, diese Art der Outdooraktivitäten zu entdecken (wenn überhaupt).

In diesem Artikel berichte ich davon, wie ich Routen für meine Trailläufe finde, wie ich eigene Trailrunning-Routen plane und was eine geeignete Route fürs Laufen im Gelände (meiner Meinung nach) überhaupt ausmacht.


Werbehinweis: Dieser Artikel enthält Werbung für meinen Kooperationspartner Komoot. Alle Tipps sind meine eigenen. Mehr zum Thema Werbung auf diesem Blog kannst du hier nachlesen. 


Was bedeutet Trailrunning überhaupt?

Trailrunning bedeutet im Prinzip nichts anderes als Laufen abseits von Asphalt und allzu glatten Schotterwegen. In den Bergen muss Trailrunning nicht stattfinden, der Berglauf ist eher eine Unterdisziplin des Trailrunnings. Zumindest ein wenig Auf und Ab gehört aber in der Regel dazu (und das lässt sich selbst in einem Land wie Holland noch finden).

Das Naturerlebnis spielt für viele Trailläufer:innen eine besonders große Rolle, es geht nicht (nur) um den Sport, sondern ums Entdecken und Erleben. Und da kommt auch die Sache mit der Routenplanung ins Spiel: Natürlich wird man nicht jeden einzelnen Lauf minutiös planen, aber gerade die längeren Läufe am Wochenende kann man beim Trailrunning hervorragend zelebrieren, indem man sich eine spannende Route zurechtlegt und neue Ecken erkundet – egal ob in der Heimat oder irgendwo in der weiten Welt. Denn auch beim Reisen ist das Laufen eine richtig gute Möglichkeit, um das Reiseziel zu erkunden – sofern man geeignete Routen findet. Ich reise so gut wie nirgendwo mehr ohne meine Laufschuhe hin, und stehe somit regelmäßig vor der Herausforderung, an den unterschiedlichsten Orten Laufrouten zu finden.

Trailrunning ist, wo Sportbegeisterung, Naturliebe und Entdeckerdrang sich treffen…
… es müssen aber nicht immer die Berge sein!

Welche Routen eigenen sich fürs Trailrunning?

Eine gute Route fürs Trailrunning, egal wo man ist, muss meiner Meinung nach vor allem folgende Kriterien erfüllen:

  • Ein möglichst hoher Anteil an naturbelassenen Wegen und Pfaden: Klar, sonst wär’s ja nicht wirklich Trailrunning!
  • Abwechslungsreiche Landschaften: Stundenlang über monotone Forstwege zu laufen kann zwar durchaus auch was haben, ist aber natürlich nicht gerade das Nonplusultra.
  • Gut laufbare Abschnitte: Was laufbar ist und was nicht, ist natürlich sehr individuell – manch ein:e Läufer:in würde wohl selbst noch den Jubiläumsgrat als “laufbar” bezeichnen. Zudem ist es immer eine Frage des individuellen Geschmacks, wieviel man “kraxeln” oder eben einfach nur vor sich hinjoggen möchte. Alles in allem ist eine gesunde Mischung aus einfachen und etwas holprigeren Trails aber wohl für die meisten die Route der Wahl.
  • Die ein oder andere Verpflegungsmöglichkeit: Beim Laufen zählt tatsächlich quasi jedes Gramm auf dem Rücken, gleichzeitig ist aber auch der Energie- und Flüssigkeitsbedarf höher. Wenn einige Cafés, Supermärkte oder ähnliches auf der Route liegen, muss man keine Unmengen an Essen und Wasser mit sich tragen.
  • Möglichkeiten, die Route abzukürzen: An manchen Tagen läufts einfach nicht, im wahrsten Sinne des Wortes. Vor allem bei längeren Läufen kann es daher sinnvoll sein, die Route so zu planen, dass man im Falle des Falles abkürzen kann.
  • Wenig andere Menschen: Wenn man ständig Wanderer “verscheuchen” oder aufpassen muss, nicht von Mountainbikern über den Haufen gefahren zu werden, kommt nur bedingt Lauffreude auf. Gleichzeitig ist man als Trailrunner:in natürlich auch für Mitmenschen mitunter ein Störenfried. Während friedliche Koexistenz bei gegenseitiger Rücksichtnahme durchaus möglich ist, kann es aber natürlich trotzdem sinnvoll sein, nicht unbedingt die beliebtesten Wander- oder Mountainbike-Routen für den Lauf auszuwählen.
Bei der idealen Trailrunning-Route kommen viele Faktoren zusammen: Schmale, aber laufbare Trails, abwechslungsreiche Landschaft, niedriges Besucheraufkommen, aber gute Infrastruktur.
Eher keine geeignete Trailrunning-Route (auch wenn Kilian Jornet das vielleicht anders sehen würde): Die Heckmair-Route an der Eiger Nordwand.
Der Eiger Trail, der am Fuße des ikonischen Bergs vorbeiführt, eignet sich da schon deutlich besser…

Trailrunning-Routen finden

  • Wander- und Mountainbike-Routen nutzen: Natürlich eignen sich viele Wanderrouten auch ganz hervorragend fürs Trailrunning. Achten sollte man bei der Auswahl darauf, dass die oben genannten Faktoren (oder was auch immer einem eben wichtig ist, gegeben sind). Wer längere Touren machen möchte, kann gezielt nach Mehrtagestouren suchen, denn alles ab circa 30 Kilometern zählt unter Wanderern nicht mehr unbedingt als Tagestour. Hier kommen auch Mountainbike-Routen zum Tragen, wobei man natürlich unbedingt darauf achten muss, dass diese nicht über Singletrails führen, die ausschließlich für Mountainbiker gedacht sind.
  • Bücher mit Routenvorschlägen: Es gibt noch nicht allzu viele, aber es gibt zumindest ein paar – Trailrunning-Führer mit konkreten Routenvorschlägen, meistens für eine bestimmte Region. So gibt es zum Beispiel einen Trailrunning-Guide fürs Münchner Umland, für die Schweiz oder für Chamonix und die Mont Blanc-Region. Jenseits der Berge sieht es allerdings dann wirklich eher mau aus…
  • Routen von Laufevents recherchieren: Events und Wettkämpfe rund ums Trailrunning schießen wie Pilze aus dem Boden. In so ziemlich jeder Region dürfte man fündig werden, und meist gibt es dann bei jedem Event sogar noch verschiedene Distanzen, sodass man die Qual der Wahl hat. Oft (wenn auch nicht immer) findet man die GPS-Tracks der Läufe auf der Webseite des jeweiligen Events oder über Google. Ganz blind nachlaufen sollte man diese Routen aber nicht, denn manchmal kann es dabei Ausnahmeregelungen (wie zum Beispiel für diesen einen Tag extra gesperrte Mountainbike-Trails oder ähnliches) geben, die im Normalfall nicht gelten.
  • Webseiten von Tourismus-Ämtern: Auch wenn Trailrunning eher ein Nischenthema ist, haben manche Destinationen die Sportart bereits für sich und ihr Marketing entdeckt und geben Informationen zu Routen, die sich speziell fürs Trailrunning eignen. Ein Blick auf die offiziellen Webseite(n) der jeweiligen Region lohnt sich also auf jeden Fall.
  • Online-Routenverzeichnisse: Wie für so ziemlich alle meine Touren nutze ich auch fürs Trailrunning vor allem Komoot, um geeignete Routen für meine Vorhaben zu finden. Am besten wählt man dafür im Bereich Entdecken die Sportart Laufen und anschließend bei den Filtern “unbefestigte Wege”, eine eigene Trailrunning-Kategorie gibt es nämlich (noch) nicht. Daneben kann man übrigens zum Beispiel auch ein Minimum und Maximum an Höhenmetern und einen Schwierigkeitsgrad auswählen.Bei den automatisiert erstellten Routenvorschlägen sollte man sich anschließend die Route immer nochmal ein bisschen genauer angucken, um sicherzustellen, dass sie mit den eigenen Ansprüchen und Fähigkeiten übereinstimmt. Ich nutze diese meist eher als Planungshilfe und Vorlage, die ich dann noch individuell anpasse. Daneben findet man auf Komoot aber auch offizielle Routen, die zum Beispiel von Tourismusämtern erstellt wurden, sowie Tourenvorschläge, die von anderen Trailrunnern eingestellt wurden und mit Beschreibungen versehen sind. Im Zweifelsfall und wenn man eine Region so gar nicht kennt, sollte man sich eher an solche Routen halten.
Dank Komoot gefunden: die viertägige Umrundung des Bernina-Massivs.

Trailrunning-Routen selber planen (mit Komoot)

Manchmal passe ich bestehende Routen noch für meine Trailruns an, oft plane ich sie direkt komplett selbst. Im Folgenden stelle ich einige der Features von Komoot vor, die dabei für mich besonders hilfreich sind. Falls du noch nie eine Route mit Komoot geplant hast, findest du hier eine praktische Einstiegshilfe in die Routenplanung.

  • Offizielle Wege nutzen: Vor allem, wenn ich in einer Gegend unterwegs bin, in der ich mich nicht auskenne, versuche ich meist, mich an offizielle Wanderrouten zu halten. In der Premium-Version des Komoot-Routenplaners kann man sportartspezifische Karten auswählen, in denen viele offizielle Wanderwege farblich hervorgehoben sind.  Für mich wohl das wichtigste Feature bei der Routenplanung, ohne das mein Outdoor-Leben oft deutlich komplizierter wäre. Oft spiele ich dann einfach “Malen nach Zahlen” (bzw. besser gesagt nach Farben), bis ich eine Route gebastelt habe, die in Sachen Länge und Höhenmeter für mich passt.

  • Komoot Trail View: Im Desktop-Browser kann man innerhalb des Komoot Routenplaners die Trail View-Funktion aktivieren. Ein Feature, das jeder kennen sollte und das allen zur Verfügung steht (also nicht nur Premium-Nutzern). Nach Aktivierung kann man mit einem Blick auf die grünen Punkte in der Karte auf Fotos zugreifen, die den jeweiligen Weg bzw. Pfad zeigen. So kann man sich einen Eindruck über die Gegebenheiten vor Ort verschaffen und zum Beispiel sehen, ob es sich bei einem Weg um einen holprigen oder gar ausgesetzten Pfad oder eher einen gut ausgebauten Wanderweg handelt.

  • Sportartspezifische Highlights nutzen: Bei der Planung solltest du unbedingt “Laufen” als Sportart im Menü auswählen, damit diejenigen Highlights prominent in der Karte angezeigt werden, die von Läufer:innen angelegt wurden. Neben allgemeinen Highlights werden hier oft auch solche hervorgehoben, die besonders fürs Laufen bzw. Trailrunning von Relevanz sind.

  • Infrastruktur recherchieren: Neben den Highlights kann man sich mit einem Klick ins Suchfeld auch andere besondere Orte anzeigen lassen. Für die Planung von Trailruns besonders relevant sind dabei wohl die Punkte “Essen und Trinken”, “Trinkwasser”, “Geschäfte” und “Bahnhöfe und Bushaltestellen”.  Natürlich sollte man immer nochmal anderweitig recherchieren, bevor man sich zum Beispiel auf die (geöffnete) Existenz eines Supermarktes verlässt, aber so kann man schnell einen ersten Überblick über mögliche Infrastruktur entlang der geplanten Route erhalten.

  • Schwierigkeitsgrade beachten: Für viele Wege im Gebirge ist auf den Karten von Komoot der Schwierigkeitsgrad nach SAC-Wanderskala vermerkt. Neben Sicherheitsaspekten haben die fürs Trailrunning noch eine andere Relevanz: Ein T1-Weg ist in der Regel bestens laufbar, spätestens ab T3 kann das schon anders aussehen.

  • Unterschiedliche Wegtypen und -beschaffenheiten beachten: Wie in jeder guten Karte sind natürlich auch im Komoot-Routenplaner unterschiedliche Wegtypen unterschiedlich gezeichnet. So kann man mit einem Blick Feldwegen von Radwegen, Bergwanderwege von Landstraßen usw. unterscheiden. Fürs Trailrunning wird man sich wohl meist an die durchgezogenen, dünnen, schwarzen Linien (einfache Pfade und Wanderwege) oder die schmalen, hellen Linien (Wirtschafts-, Feld- oder Waldwege) halten wollen.Aber Achtung: Nicht jede dieser Linien ist auch wirklich eine sinnvolle Option. Komoot-Karten basieren nämlich auf Open Street Map, welche wiederum auf Nutzerdaten basiert. So kann es manchmal vorkommen, dass ein eingezeichneter Weg nicht wirklich ein offizieller oder überhaupt existenter Weg ist. Im Zweifelsfall gilt auch hier das, was ich schon zu Beginn angemerkt habe: Lieber an offizielle Routen und Wege halten, oder zumindest genügend Flexibilität mitbringen, um spontan umzuplanen.Außerdem bekommt man bei der Routenplanung mit Komoot bekommt man automatisch Infos darüber, über was für Arten von Wegen die Route zu welchen Anteilen führt. Eine gute Möglichkeit, um nochmal zu überprüfen, ob die geplante Route auch wirklich Trailrunning-tauglich ist.

  • Höhenprofil und Laufrichtung abstimmen: Komoot gibt für jede Route ein detailliertes Höhenprofil aus, anhand dessen man auf einen Blick sehen kann, wo auf der Route beispielsweise besonders steile Gefälle liegen. Beim Trailrunning ist es meist angenehmer, die steilen Stellen bergauf zu erledigen und sanfte Gefälle bergab zu laufen. Auch wenn sich der umgekehrte Fall natürlich nicht immer vermeiden lässt, lohnt sich bei der Tourenplanung fürs Traillaufen immer ein Blick auf das Höhenprofil und Laufrichtung. Letztere kann man nämlich ganz einfach mit einem Klick umdrehen!

Noch mehr Tipps für die Planung
In meinem Artikel über Tipps und versteckten Funktionen für die Wanderplanung mit Komoot findest du noch mehr nützliche Tipps für deine Routenplanung. 

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