[enthält Werbung] Wenn ich in Städte reise, dann vor allem in solche, in denen man sich nicht zwischen Stadt und Natur entscheiden muss. Und Kapstadt ist genau so eine Stadt. Auf der einen Seite das strahlend blaue Meer, auf der anderen die steil aufragenden Felswände des Tafelbergs, dazu dramatische Felslandschaften, wilde Strände, wunderschöner Fynbos mit all seinen bunten Blüten und Vögeln und vieles mehr.

Die Stadt am Kap ist eine der wenigen, in denen es mir bisher so richtig gut gefallen hat. …was aber vielleicht auch daran liegen könnte, dass ich meine zwei Wochen dort vor allem in Laufschuhen und in veganen Restaurants verbracht habe.

Weibliche Trailrunnerin auf dem Wanderweg Pipe Track in Kapstadt mit den 12 Aposteln im Hintergrund


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Die besten Trailrunning-Routen in Kapstadt – eine Auswahl

Fakt ist: Kapstadt oder viel mehr die vielen Trails rund um die Stadt sind ein wahres Paradies fürs Trailrunning. Einige der schönsten Routen inklusive von mir erstelle GPX-Tracks sowie allgemeine Tipps (inklusive meiner Antwort auf die Frage nach der Sicherheit) findest Du in diesem Artikel.

Rund um (und vielleicht auf) den Lions Head

Der markante Lion’s Head ist von so gut wie keinem Fleck in Kapstadt zu übersehen und neben dem Tafelberg das bergige Wahrzeichen der Stadt. Dementsprechend beliebt ist die Aufstiegsroute, die sich spiralförmig um den Berg windet und in einer einfachen Kraxelei auf den Gipfelaufbau endet.

Vor allem zum Sonnenuntergang ist der Gipfel des Lion’s Head beliebt, denn von dort aus hat man freie Sicht nach Westen über das Meer, während die Hänge und Spitzen der 12 Apostel in schönstes Abendlicht getaucht werden und auf der anderen Seite die Lichter Kapstadts immer heller strahlen. Dann ist es zweifelsohne sehr schön dort oben, aber zweifelsohne oft auch sehr voll, inklusive dem immer obligatorischer werdenden Drohnenwahnsinn. Fürs Laufen alles in allem eher nicht ideal, wobei ein Großteil des finalen Anstiegs zum Gipfel sowieso nicht wirklich laufbar ist.

Man kann und sollte die Kraxelei zum Gipfel natürlich trotzdem in den Trailrun mit einbauen, aber vielleicht nicht gerade abends, und das Laufen selbst geht auf einem großen Loop rund um den Berg sowieso viel besser.

Distanz: 6 km / 320 Höhenmeter

Start / Ziel: Kloof Neck bzw. Parkbereich für Lion’s Head (ausgeschildert)

Schwierigkeit: Vom Gipfelaufstieg abgesehen liegt die Schwierigkeit maximal darin, Wanderern und Spaziergängern auszuweichen.

Variante: Für mehr Laufkilometer kann man dann auch noch vom Lion’s Head rüber zum Signal Hill und zurück laufen. Der Aufstieg zum Gipfel ist nicht im GPX-Track enthalten, sollte aber auf jeden Fall mitgenommen werden (der Weg ist ausgeschildert und sehr offensichtlich).

Auf dem Pipe Track durch schönsten Fynbos

Auf dem Pipe Track hoch über Camps Bay, einem Vorort von Kapstadt, in dem die eher gut betuchten (nagut, die eher SEHR gut betuchten) Menschen leben, kann man so ziemlich alles erleben, was Kapstadt und die Natur rundherum ausmacht – und das ganz ohne viel Energie in die Vertikale zu stecken.

Vom Kloof Neck läuft man einige Kilometer entlang des Pipe Track, bevor es erst auf einer Dirt Road und dann auf Asphalt durch das Villenviertel von Camp’s Bay bis zum Camps Bay Beach geht. Der Pipe Track, der entlang eines Wasserrohrs verläuft (daher auch der Name), beinhaltet kaum Höhenmeter und ist daher eine kurze, entspannte Laufroute vor den Toren der Stadt.

Distanz: 8 km /130 Höhenmeter (Abstieg etwas mehr)

Start / Ziel: Start ist am Kloof Neck, erreichbar per MyCiti-Bus 107 oder Uber; Ziel ist der beliebte Camp’s Bay Beach und seine Promenade

Schwierigkeit: Auf dem Pipe Track sind nur wenige Höhenmeter zu überwinden, aber der Pfad ist vor allem im hinteren Teil teils steinig und eher unwegsam.

Variante: Wer nicht hinunter nach Camps Bay möchte, kann von Kloof Neck bis zum Ende des Pipe Tracks (Corridor Ravine) laufen und dann auf selbem Weg zurück (ca. 6 km).

Meine Trailrunning-Ausrüstung (Anzeige)
Torrent  von  Hoka  One  One

Ziemlich leicht und luftig, mit richtig gutem Grip und ausreichend Platz auch für etwas breitere Füße. Diese Schuhe sind mit Abstand mein Favorit fürs Traillrunning.

Weather Jacket von ON

Diese Jacke ist für mich die ideale Mischung aus Atmungsaktivität und Wetterschutz – zwei Faktoren, die bei langen Trailläufen besonders wichtig sind.

Advanced Skin 8 Set von Salomon

Speziell für Frauen entwickelt und als solche von mir für sehr gut befunden. Super angenehm zu tragen und mit 8 Litern perfekt für längere Läufe.

Meine Ausrüstung habe ich komplett auf Bergfreunde.de gefunden. Dort gibt’s eine ziemlich gute Auswahl an bekannten (und auch weniger bekannten) Marken, eine Versandabteilung, die deutlich schneller ist als meine Pace beim Laufen und dazu stehen Menschen hinter dem Shop, die das Draußensein lieben und leben.

Hoch über dem Meer: Suther Peak

Für mich definitiv einer der schönsten Läufe führte vom kleinen Küstenort über Suther Peak und Karbonkelberg bis nach Hout Bay. Der erste Teil der Route verläuft über einige wunderschöne Sandstrände, inklusive einiger großer Boulder, die es zu überklettern gilt. Der Aufstieg zum Suther Peak ist relativ steil und erfordert einige kurze, aber nicht schwere Kraxelpassagen – genauso wie die letzten Meter auf den ausgesetzten Gipfel selbst. Die Aussicht von hier oben über das Meer (mit Schiffswrack!) und die Berge der Kaphalbinsel ist unglaublich toll, auch wenn bei meinem Besuch leider Wolken und Nebel einen Großteil der Sicht versperrt haben. Vom Gipfel aus geht es in einigem Auf und Ab durch Wälder und Graslandschaften, bis ein sandiger Trail und zuletzt eine Schotterstraße in den Ort Hout Bay führen.

Distanz: 14 Kilometer / 750 Höhenmeter

Start/Ziel: Start am Strand von Llandudno (erreichbar in ca. 15-20 Minuten von Kapstadt per Uber), Ende in Hout Bay

Schwierigkeit: kurze Abschnitte auf Sandstrand und über große Boulder; an manchen Stellen während des Aufstiegs zum Suther Peak ist der Einsatz der Hände notwendig; teils Steile An- und Abstiege; alles in allem aber keine größeren Schwierigkeiten

Sicherheitshinweis: Scheinbar kam es in der Gegend rund um Hout Bay in letzter Zeit vermehrt zu Überfällen. Zumindest wurden wir von zwei Bekannten, die in Kapstadt wohnen, unabhängig voneinander auf das Sicherheitsrisiko dort aufmerksam gemacht (nachdem wir die Tour zu zweit unternommen hatten). Wie immer gilt: Vermutlich geht in 99% aller Fälle alles gut. Dennoch würde ich die Tour nach aktuellem Kenntnisstand in Zukunft wohl nur in einer etwas größeren Gruppe unternehmen.

Auf dem Contour Path über der Kapstadt

Vom Rhodes Memorial am Devil’s Peak hat man schon einen großartigen Blick über Kapstadt. Doch der wird noch besser, wenn man erstmal den knackigen (!) Anstieg zum King’s Blockhouse etwas unterhalb des Gipfels und damit den Contour Path erreicht hat. Der Wanderpfad führt von Constantia Neck bis zum Kloofnek einmal halb rund um das Massiv des Tafelbergs, und bleibt dabei (mit einigen kleineren Aufs und Abs) immer auf gleicher Höhe.

Die Gesamtstrecke beträgt etwa 25 Kilometer und ist damit eine gute Option für einen längeren Lauf. Besonders eindrucksvoll und mit den besten Aussichten bestückt ist aber der letzte Teil ab dem Blockhouse.

Länge: 8 km / 500 Höhenmeter

Start / Ziel: Start ist das Rhodes Memorial oberhalb der Universität; Ziel ist die Talstation der Seilbahn auf den Tafelberg

Schwierigkeit: Abgesehen von dem sehr steilen (aber relativ kurzen und sonst nicht weiter schwierigen) Aufstieg zum Blockhouse gibt es keine größeren Herausforderungen.

Ultra-trail Cape Town – Erfahrungsbericht

Einmal im Jahr zieht Kapstadt Trailrunner aus der ganzen Welt an, denn einmal im Jahr findet dort der Ultra-trail Cape Town statt. Neben der Königsdisziplin, dem 100-Kilometer-Lauf (mit rund 4.300 Höhenmetern im Auf- und Abstieg), gibt es dort auch Rennen über 65 Kilometer, 35 Kilometer und seit diesem Jahr auch 21 Kilometer.

Der UTCT 2019 fiel in diesem Jahr zufällig mit meinem geplanten Aufenthalt in Kapstadt zusammen. Also hab ich mich kurzerhand für die 35-Kilometer-Distanz angemeldet.

Es war mein erstes Trailrunning-Event und ich glaube, die Latte hängt für das nächste jetzt ziemlich hoch. Die Stimmung vor, während und nach des Rennens war einfach großartig – bei Läufern, Organisatoren, Helfern und Menschen am Wegesrand gleichermaßen. Mal ganz abgesehen davon, dass die Landschaften, durch die die Routen führen, schwer zu toppen sind.

Für die 35 Kilometer und 2.000 Höhenmeter habe ich knapp unter 7 Stunden gebraucht, was auch der Tatsache geschuldet ist, dass das “Laufen” dort oft kein Laufen, sondern oftmals viel mehr eher ein Kraxeln, von Baum zu Baum hangeln oder von Felsbrocken zu Felsbrocken hüpfen ist. Aber genau das macht für viele (einschlossen mir) auch den Reiz dieses Events aus. Und wann wird man schon mal von Courtney Dauwalter und Lucy Bartholomew am Zieleinlauf empfangen?

Das war definitiv nicht mein letztes Trailrunning-Rennen. Und hoffentlich auch nicht mein letzter UTCT (ich geh jetzt lieber gleich mal für die 65 Kilometer trainieren…)

Mehr Infos und Tipps zum Trailrunning in Kapstadt

Von A nach B kommen

Die mit Abstand beste Art, sich in Kapstadt von A nach B zu bewegen ist Uber. Die Fahrten mit der “Taxi”-App sind ziemlich günstig, sicher und man findet ein Uber quasi an jeder Ecke. Fürs Trailrunning und auch Wandern sind sie ideal, da man nicht auf eine Rundtour angewiesen ist, sondern sich einfach am Startpunkt absetzen und am Endpunkt wieder abholen lassen kann. Und die Sorge um einen sicheren Parkplatz für den Mietwagen ist man so auch direkt los.

Zum Thema Sicherheit

Kapstadt ist die sicherste der südafrikanischen Großstädte, aber längst nicht frei von Kriminalität. Die Schere zwischen Arm und Reich ist wie überall im Land groß und es kommt immer wieder zu Raubüberfällen, auch auf Wanderwegen. Gemessen an den Zahlen der Touristen sind die Übergriffe auf selbige zwar im Prinzip überschaubar, aber dennoch muss man auf den Trails rund um die Stadt eine gewisse Vorsicht walten lassen.

Wenn man nicht gerade zur Rush Hour auf den Lion’s Head oder ähnliches läuft, sollte man mindestens zu zweit unterwegs sein, die offizielle Empfehlung sind sogar Gruppen ab vier Personen.  Auch sollte man Wertsachen nicht unbedingt offen zur Schau stellen oder im Idealfall sogar einfach soweit möglich gar nicht erst mitnehmen. Das betrifft bei Läufern wohl insbesondere die dicke GPS-Uhr am Handgelenk.

Wen Du allein reist oder Ihr Euch zu zweit nicht sicher genug fühlt, gibt es eine tolle Lösung: Denn Kapstadt hat eine sehr lebhafte Trailrunning-Gemeinschaft mit einigen Gruppen, die sich regelmäßig zu gemeinsamen Läufen treffen, bei denen jeder willkommen ist. Mehr dazu im nächsten Punkt.

Trailrunning-Community in Kapstadt

Trailrunning ist ein beliebter Sport in Südafrika und Kapstadt. Das zeigt auch die rege Teilnahme von der lokalen Community an Laufveranstaltungen wie dem Ultra-trail Cape Town – egal ob als Läufer, freiwilliger Helfer oder zum Anfeuern entlang der Strecke. Es gibt in der Stadt einige Gruppen, die regelmäßig gemeinsame Events und Gruppenläufe veranstalten.

Die meisten Gruppen treffen sich einmal wöchentlich zu einer festgelegten Uhrzeit, und alle unten aufgelisteten sind offen für alle. Die Gruppen teilen sich meist in zwei oder drei Untergruppen auf, sodass für jedes Fitnesslevel etwas dabei ist. Eine Gruppe ist zudem ausschließlich für Frauen. Mehr Infos zu Treffpunkten usw. gibt es unter dem jeweiligen Link:

Anforderungen und Terrain

Zugegeben: Die Trails rund um Kapstadt sind oftmals weder besonders flach noch besonders eben. Oft kam das Wandern mehr einem Klettern oder einem vorsichtigen Tapsen von Stein zu Stein gleich. Aber das hat für mich auch den Spaß an diesen Läufen ausgemacht. Trailruning-Schuhe mit gutem Grip und ein stabiler Tritt* sind definitiv von Vorteil, und im Zweifelsfall geht man die Sache lieber etwas langsamer an.

Zur Orientierung ist auf jeden Fall ein Smartphone, GPS-Track auf der Uhr oder ähnliches sinnvoll, denn teilweise können die Trails etwas verwirrend sein und sind nicht immer ausgeschildert. Zudem muss man vor allem in den höheren Lagen immer mit schlechter Sicht rechnen.

Mit der App Komoot kann man die Routen im Vorhinein planen und dann ganz leicht für die Offline-Nutzung auf dem Handy speichern. Dank Tracking weiß man zudem immer genau, wo man gerade ist und wie weit es noch bis zum Ziel ist.

Ausrüstungstipps

Das Wetter am Kap kann tückisch sein und schnell umschlagen. Zudem umhüllt sich der Tafelberg gern mit seiner “Tischdecke” aus Wolken, auch wenn der Rest des Himmels über Kapstadt strahlend blau ist. Eine gute Laufjacke* und ein Longsleeve* sollten daher immer mit dabei sein.

Auch sollte man die Zeiten und Distanzen nicht unterschätzen: Da das Terrain vielerorts unwegsam und die An- und Abstiege – insbesondere auf den Tafelberg – steil sind, können sich die Kilometer schnell ganz schön in die Länge ziehen. Daher sollte man auf jeden Fall genügend Trinkwasser und Snacks einpacken.

Darüber hinaus gibt es abgesehen von dem ein oder anderen Gebüsch oder Felsvorsprung vor allem auf dem Plateau des Tafelsbergs so gut wie keinen Schatten. Das heißt: Kopfbedeckung und Sonnenschutz nicht vergessen!

Falls Du etwas vergessen haben solltest oder ersetzen musst, kann ich übrigens den Run Specialist Store in der Bree Street sehr empfehlen. Ein kleiner Laden, der aber alles hat, was man braucht – inklusive netter, kompetenter Beratung.

Leicht, trotzdem robust und von der ersten Sekunde an meine Lieblings-Trailrunning-Schuhe: Die Torrent von Hoka One One*

Geführte Trailrunning-Reisen nach Kapstadt und Umgebung

Es gibt einige Anbieter, die Laufreisen nach Kapstadt und ans Western Cape anbieten, teils auch in Verbindung mit einer Teilnahme am UTCT. So bietet zum Beispiel Sommerkind Sportreisen eine Western Cape Trails-Reise und eine UTCT-Wettkampf-Reise an, die separat oder zusammen gebucht werden können. Ich kenne den Anbieter zwar nicht aus eigener Erfahrung, finde aber, dass das im Prinzip ganz gut klingt.

Post-Run-Food

Egal ob Veganer*in oder nicht – ich glaube besser Kalorien auffüllen als im Lekker Vegan (Vegan Gourmet Junk Food) geht einfach nicht. Und falls es doch was gesundes sein soll: Nourish’d Café & Juicery.

Unterkunftstipp

Ich habe im Stadtteil Gardens in einem Self-Catering-Apartment am oberen Ende der Upper Kloof Street gewohnt. Von dort aus sind fast alle der hier vorgestellten Trails in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar, sodass ich oft direkt von der Haustür aus starten und / oder dort enden konnte. Zudem ist die Upper Kloof Street eine der hipperen (und sicheren) Straßen der Stadt und gespickt mit Bars und Restaurants. Ich fand die Lage ziemlich ideal.


Warst Du auch schon mal in Laufschuhen in und um Kapstadt unterwegs und hast noch Tipps für weitere Routen? Oder hast Du Fragen zum Trailrunning in Kapstadt? Ich freu mich auf Deinen Kommentar. 

2 Comments

  1. Pingback: Kapstadt in 9 Farben und Facetten | Reiseblog Gone Walkabout

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