Zuletzt aktualisiert am 26. Februar 2019
Vor ziemlich genau einem Jahr bin ich von einem meiner allerschönsten Abenteuer zurückgekehrt: Drei Wochen Down Under! Nach ein paar Akklimatisierungstagen an der Great Ocean Road ging es direkt auf die kleine Insel südlich von Australien. Zwei Wochen haben wir Tasmanien mit dem Camper bereist, an den allerschönsten Orten übernachtet und tollste Wanderungen unternommen.
Für mich ist der Campervan in Tasmanien das ideale Fortbewegungsmittel! Warum auch Du Tasmanien mit dem Camper bereisen solltest und alles was Du dafür wissen musst, erfährst Du in diesem Artikel.
Ist Tasmanien das richtige Reiseziel für mich?
Jaaaaaa! Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es einen Menschen gibt, dem Tasmanien nicht gefallen würde. Und deswegen kann ich auch gar nicht verstehen, warum so viele Menschen während ihrer Australienreise keinen Fuß auf diese Insel setzen. Klar – Australien ist ja schon groß genug und es gibt dort mehr zu sehen, als man überhaupt richtig verarbeiten könnte. Aber Tasmanien ist einfach nochmal ganz anders und die Anreise auf jeden Fall wert. Tasmanien hat wunderschöne Strände, wilde Bergketten, tolle Nationalparks und natürlich Wombats! Zudem ist das Klima dort im Sommer sehr angenehm.
Wieso sollte ich Tasmanien mit dem Camper bereisen?
Ganz einfach: Weil Du dadurch maximale Freiheit hast! Und das ist es doch, was Australien-Reisende in der Regel suchen, oder? Wenn Du Tasmanien mit dem Camper bereist, kannst Du morgens mit dem Meeresrauschen im Ohr Deinen Kaffee trinken, dein Abendessen in Gesellschaft ein paar neugieriger Wallabys einnehmen und nach einer langen Wanderung einfach nur noch ins Bett fallen, ohne weiterfahren zu müssen. Du kannst Deine Reiseroute ganz individuell gestalten und Schlecht-Wetter-Tage, die es in Tasmanien durchaus gibt, auch einfach mal gemütlich aussitzen, ohne das Gefühl zu haben, dass Du was verpasst.
Wie komme ich nach Tasmanien?
Du kommst entweder mit der Fähre oder mit dem Flugzeug auf die Insel.
Mit dem Flugzeug nach Tasmanien
Fliegen innerhalb Australiens ist relativ günstig – und das gilt auch für Tasmanien. Wir haben damals selbst in der absoluten Hauptsaison nur ca. 100 Euro für Hin- und Rückflug gezahlt. Von Melbourne aus braucht man bis nach Hobart, der Hauptstadt Tasmaniens, rund eine Stunde. Direktflüge nach Hobart und Launceston gibt es außerdem von Sydney und Brisbane aus.
Mit der Fähre nach Tasmanien
Fähren fahren von Sydney (ca. 20 Stunden) und Melbourne (ca. 15 Stunden) nach Devonport an der Nordküste Tasmaniens. Anbieter ist “Spirit of Tasmania“, auf deren Seite man – vor allem in der Hauptsaison – rechtzeitig vorbuchen sollte. Man kann die Überfahrt entweder tagsüber oder nachts machen. Die Preise starten bei 89$ one-way. Das Auto kann man natürlich auch mitnehmen, in der Nebensaison sogar kostenlos, ansonsten ebenfalls ab 89$. Insgesamt ist die Fährvariante deutlich teurer als das Fliegen, weshalb das vor allem für Leute interessant ist, die ihr Auto von Australien aus mitnehmen möchten. Aber Achtung: Nicht jeder Autovermieter vom Festland erlaubt das Fahren auf Tasmanien – Du musst Dich also unbedingt vorher schlau machen!
Worauf muss ich bei der Anmietung eines Campervans auf Tasmanien achten?
Abgesehen von den üblichen Dingen wie ausreichendem Versicherungsschutz, Glas- und Reifenversicherung usw. solltest Du speziell für Tasmanien beachten, dass Du – falls möglich – bei einem Anbieter buchst, der das Fahren auf nicht-befestigten Straßen erlaubt. Einige Sehenswürdigkeiten auf Tasmanien, wie z.B. Bruny Island, sind nur über unbefestigte Straßen erreichbar und mit einem solche Campervan bist Du dann auf der sicheren Seite.
Falls Dein Vermieter das Fahren auf unbefestigten Straßen NICHT erlauben sollte, ist das aber auch kein Beinbruch. Wir sind letztendlich während unseres 2-wöchigen Roadtrips auf Tasmanien kaum unbefestigte Straßen gefahren und die, die wir gefahren sind, hätten sich theoretisch vermeiden lassen.
Wo kann ich einen Campervan für Tasmanien buchen?
Viele der bekannteren Vermieter für Campervans, wie z.B. Jucy, findet man auf Tasmanien nicht. Wir haben unseren Camper für Tasmanien damals über Fetch gebucht und waren sehr zufrieden. Der Preis- und Leistungsvergleich ist gut und Fragen wurden schnell beantwortet.
Unser Anbieter vor Ort war dann “Tassie Motor Shacks”, eine kleine und lokale Autovermietung mit Sitz in der Nähe des Flughafens Hobart. Tassie Motor Shacks ist einer der wenigen Autovermieter in Tasmanien, die das Fahren auf unbefestigten Straßen erlauben. Wir hatten dieses Modell und das war einfach perfekt für zwei Personen. Nicht zu groß, nicht zu klein, und mit allem ausgestattet, was man so braucht.
Wieviel Zeit soll ich für einen Roadtrip auf Tasmanien einplanen?
Ich würde an Deiner Stelle mindestens zwei Wochen für einen Roadtrip auf Tasmanien einplanen. So kannst Du zwischendurch ein bisschen Wandern und Entspannen und trotzdem die wichtigsten Dinge sehen. Ich hätte aber ohne Probleme auch noch weitere zwei Wochen (oder Monate?!) auf der Insel verbringen können.
Welche Reiseroute soll ich wählen?
Letztendlich hängt das natürlich davon ab, was Du sehen bzw. machen willst und wie viel Zeit Du hast. Ich hab Dir mal unseren detaillierten Reiseverlauf für zwei Wochen inklusive einiger 2-Tages-Wanderungen mit Übersichtskarte zusammengestellt.
Tag 1 (A): Ankunft in Hobart und Übernachten in der Stadt
Tag 2 (B): Abholen des Campervans am Flughafen und Fahrt zum Freycinet Nationalpark
Tag 3 (B): Krankheitsbedingter Pausentag, aber immerhin mit Stellplatz direkt am Meer!
Tag 4+5 (B): 2-Tages-Wanderung im Freycinet Nationalpark (Bericht folgt!)
Tag 6 (C): Bay of Fires
Tag 7 (D): Narawntapu Nationalpark (Wombats beobachten!)
Tag 8 (E): Tageswanderung auf den Quamby Bluff (Bericht folgt!)
Tag 9+10 (F): 2-Tages-Wanderung im Cradle Mountain Nationalpark
Tag 11 (G): Zeehan (Ausruhen, Wäsche waschen, Geräte aufladen etc.)
Tag 12+13 (H): 2-Tages-Wanderung im Lake-St.-Clair-Nationalpark (Bericht folgt!)
Tag 13 (I): Fahrt zur Tasman-Halbinsel
Tag 14 (J): Erkunden der Halbinsel und Reise gemütlich ausklingen lassen
Tag 15 (A): Rückreise von Hobart nach Melbourne
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Was darf ich in Tasmanien auf keinen Fall verpassen?
- Den Freycinet Nationalpark mit weißen Stränden und der vielleicht schönsten Bucht Australiens (Wineglass Bay)
- Die Bay Of Fires mit den von leuchtend roten Algen besetzten Felsen
- Die Nationalparks und Gebirgsregionen in Zentral-Tasmanien (Cradle Mountain, Lake-St-Clair, Walls of Jericho)
- Bruny Island (haben wir leider selbst nicht geschafft)
- die Tasman Peninsula mit den berühmten Klippen
Wann ist die beste Reisezeit für Tasmanien mit dem Camper?
Wir waren Ende Dezember/Anfang Januar auf Tasmanien. Klimatisch gesehen ist das ziemlich perfekt, allerdings ist in den drei Wochen rund um Weihnachten und Silvester absolute Hochsaison auf Tasmanien – nicht zuletzt, da dort auch viele Australier zu der Zeit Urlaub machen. Letztendlich war das zwar nur halb so schlimm, weil der Großteil Tasmaniens immer noch sehr leer war und sich lediglich an einigen Hotspots wie Cradle Mountain vermehrt Menschen angesammelt haben. Wenn Du es aber vermeiden kannst, in diesen drei Wochen zu fahren, dann tu es!
Insgesamt sind die Monate Dezember – März die ideale Reisezeit für Tasmanien. Das Wetter ist verhältnismäßig stabil und die Temperaturen angenehm warm, ohne zu heiß zu sein.
Im Herbst (März – Mai) ist es immer noch angenehm mild, es kann allerdings vor allem in höheren Lagen auch schon ziemlich frostig werden. Erst im Frühling ab ca. September wird es wieder milder, jedoch ist es zu dieser Zeit häufig sehr windig und das Wetter sehr wechselhaft.
Worauf muss ich beim Autofahren in Tasmanien achten?
Wie in ganz Australien sind es auch auf Tasmanien ganz besonders über die Straße laufende Tiere, auf die man achten muss. Vor allem während der Dämmerung sind Wallabys, Wombats, Tasmanische Teufel & Co. aktiv, weshalb man Fahrten zu diesen Tageszeiten möglichst meiden sollte.
Ansonsten herrscht natürlich auch auf Tasmanien Linksverkehr. Falls Du noch nie auf der linken Seite gefahren bist, findest Du in meinem Artikel “Zum ersten Mal Linksverkehr: So bleibst Du entspannt” viele Tipps dazu, wie Du Dir den Start erleichtern kannst.
Speziell auf das Fahren mit Campervan bezogen sei noch angemerkt, dass Du Dich vor jeder Fahrt vergewissern solltest, dass Du all Dein Gepäck und Dinge wie Kochutensilien sicher verstaut und alle Schranktüren verriegelt hast.
Ist wildcampen in Tasmanien erlaubt?
Was auf dem australischen Festland meist verboten ist und auch geahndet wird, geht in Tasmanien ohne Probleme. Solange Du Dich in keinem Nationalpark befindest oder Verbotsschilder missachtest, kannst Du Dich in Tasmanien mit dem Camper überall hinstellen. Daneben gibt es aber auch viele Campingplätze, die Du nutzen kannst. Wir haben von unserem Campervan-Vermieter ein sehr praktisches Campingplatz-Verzeichnis bekommen, in dem alle Campingplätze inklusive Beschreibung, Kontaktdaten usw. aufgelistet waren. Und falls Du doch eher auf die Wildcamping-Variante zurückgreifen willst: Duschen kann man z.B. auf manchen Rastplätzen, in Hostels, auf Campingplätzen usw. Wir haben immer irgendwas gefunden!
Wo finde ich weitere Informationen zu Tasmanien?
Meine liebsten Quellen für die Reisevorbereitung sind (natürlich) Blogs. Aber auch der ein oder andere Reise- oder Wanderführer wird natürlich zu Rate gezogen. Hier kommen meine Empfehlungen!
Reiseberichte zu Tasmanien
.. findest Du z.B. bei meinen Bloggerkolleg/innen von
Empfehlenswerte Reiseführer für Tasmanien
Wir haben während unseres Roadtrips vor allem den Tasmanien-Reiseführer von Lonely Planet genutzt, der auch vollkommen ausgereicht hat:
Theoretisch gibt es von Lonely Planet sogar noch einen speziellen Roadtrip-Guide. Den hatten wir auch, haben wir aber letztendlich nicht wirklich genutzt:
Für Wanderungen auf der Insel gibt es einen guten Tasmanien-Wanderführer von Rother, der dieses Jahr (2016) in einer neuen Auflage erschienen ist:
Als Straßenkarte haben wir dieses Exemplar genutzt – theoretisch reicht aber natürlich auch Google Maps, aber gerade auch für die Planung ist eine Papierkarte schon sehr praktisch:
Würdest Du jetzt am liebsten auch sofort die Koffer packen und ins nächste Abenteuer starten?
Auf meiner Reisekarte findest Du noch viel mehr Inspiration für Deinen nächsten Trip. Klick Dich einfach mal durch!
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Warst Du auch schon mal auf Tasmanien unterwegs und hast noch mehr Tipps? Oder hast Du noch Fragen, die im Artikel nicht beantwortet wurden? Ich freu mich auf Deinen Kommentar!
14 Comments
Hallo,
ich war leider nur 5 Nächte auf Tasmanien aber die zeit hat gereicht, damit ich mich in die Insel verliebe. Wir haben an der Coles Bay gewohnt, eine traumhafte Bucht und zu dem Zeitpunkt (Ende Februar) völlig ruhig und einsam.
Die kleinen Städte haben etwas heimeliges an sich und wirken manchmal wie in einem alten Vorstadt – Film.
Ich würde Tasmanien gerne nochmal besuchen.
Herzliche Grüße
Sabine
Liebe Kathrin
Ahhh… Tassie. Danke für den Bericht und die Fotos. Das bringt grad schönste Erinnerungen zurück. Tasmanien war eines der Highlights unseres laaaaangen Australien Roadtrips.
Und herzlichen Dank für’s verlinken auf unseren Blogpost :-)
Liebe Grüsse aus Perth,
Reni
Liebe Kathrin,
Ehrlich gesagt wusste ich noch fast gar nichts über Tasmanien :) Durch deinen Artikel und deine Bilder weiß ich jetzt – wenn wir in den nächsten Jahren nach Australien reisen, dann will ich mir Tasmanien auf jeden Fall auch anschauen! Es klingt super spannend!
liebste Grüße aus Argentinien von
feli
Vielen Dank für die Erwähnung!!! Tasmanien ist einfach nur wunderschön!!! Ich bin zwar “nur” mit einem Auto dort gereist, aber trotzdem habe ich die Zeit auf Tasmanien unheimlich genossen! Dort bin ich auch zum ersten Mal alleine wandern gewesen und fand es wirklich richtig schön!!!
hallo kathrin,
da hast du uns tasmanien ja richtig schmackhaft gemacht!
danke und weiterhin gute reisen : )
liebe grüße aus südafrika tanja & christoph
Liebe Kathrin,
zufällig habe ich auf der Suche nach Reisetipps für Tasmanien Deinen wunderschönen Blog gefunden. Danke dafür! Noch einen Tipp für andere Tasmanien Reisende die wie ich nur wenige Tage Aufenthalt dort haben und am liebsten sofort mit Camper durchstarten möchten. Die Öffnungszeiten der Büros der Verleiher passen nicht immer zu den Flugzeiten. Wir fliegen von Melbourne aus nach Hobart, kommen ca. 4:30pm an und können den Camper erst am nächsten Tag abholen. Das gleiche gilt für die Abgabetermine in Verbindung mit der Uhrzeit des Rückfluges. Das verkürzt unseren Roadtrip dementsprechend. Da muss man abwägen, ob man bereit ist mehr für den Flug zu zahlen oder ob man eben dies in Kauf nimmt.
Dir noch viele schöne Reisen! Ich werde jetzt immer mal bei Dir vorbeischauen :)
Liebe Grüße
Silke
Hi Silke,
das ist ein sehr guter Hinweis, vielen Dank! Da sollte man auf jeden Fall drauf achten. Wobei ja gegen eine Nacht in Hobart auch nichts spricht. :-)
Viele Grüße,
Kathrin
Liebe Kathrin,
in etwas mehr als 120 Tagen beginnt mein nächstes großes Australienabenteuer, und dieses Mal u. a. fünf Wochen lang Tassie….. daher freue ich mich immer, wenn ich so tolle Informationen und Bilder bekomme, die du in deinem Blog lieferst…. vielen lieben Dank dafür.
Ich bin ganz neu bei dir „gelandet“ und allen, was ich bislang gelesen habe, finde ich sehr informativ, schön und Lesen und Schauen….. und ich denke, ich werde jetzt öfters bei dir „Vorbeischauen“….
Mach weiter so und für deine weiteren Abenteuer und Touren ausschließlich positive Erfahrungen…
Viele Grüße
Manu
Hallo liebe Manu,
wow – 5 Wochen Tassie! Beneidenswert!! Ich hoffe da steht auch die ein oder andere längere Wanderung auf dem Programm? :-)
Vielen Dank Dir und ganz viel Spaß schon mal!
Kahtrin
…und dann gäb’s noch den Overland-Track, für Fernwanderer und so ;-)
Reiseberichte wie es mir auch gefällt
Hallo, vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Habe ihn mit viel Interesse gelesen da wir (2 Personen) auch vom 3.12. bis 22.12.19 Tasmanien bereisen werden. Bei den Vorbereitungen dazu sicher eine große Hilfe.
Danke ACHIM
Liebe Kathrin,
so ein toller Artikel über Tasmanien! Ich selbst habe 4 Monate während meines Work & Travel Jahrs dort bei einer Familie gelebt und will unbedingt zurück, vielleicht sogar noch dieses Jahr (falls möglich). Ich schwelge zur Zeit sehr in Erinnerungen und dein Artikel hat wieder einige geweckt.
Ein paar deiner Wanderungen aus anderen Artikel habe ich mir eben auch notiert. Danke, dass du sie so toll aufbereitest!
Ganz liebe Grüße,
Jenny
Liebe Jenny,
oh wow, vier Monate!! Dann kann man das ja schon fast als Heimweh bezeichnen. :) Ich würd auch sooo gern mal wieder dorthin. Definitiv einer meiner liebsten Orte auf der ganzen Welt.
Liebe Grüße und danke für deinen Kommentar
Kathrin