[enthält Werbung] Wer die Niederlande in großer Vielfalt kennenlernen möchte, ist in der Provinz Nordbrabant bestens aufgehoben. Das gilt nicht nur in Sachen Kultur und Geschichte, sondern auch für Naturerlebnisse. Die Brabanter Landschaften beherbergen nämlich ziemlich viel von dem, was die niederländische Natur so besonders macht: Heide, Wald, Sand und Dünen, natürlich viel Wasser und noch einiges mehr. Und einige dieser Gebiete sind nicht nur innerhalb des Landes, sondern sogar europaweit ziemlich einzigartig.

Über eine meiner Brabanter Lieblingsgegenden, den Biesbosch Nationalpark, habe ich schon in einem eigenen Artikel ganz ausführlich berichtet. Hier stelle ich nun auch die übrigen Nationalparks und schönsten Naturgebiete vor und gebe einige Tipps für Wanderungen und Radtouren in Nordbrabant.


Werbehinweis: Dieser Artikel entstand in bezahlter Zusammenarbeit mit Visit Brabant. Alle Empfehlungen beruhen ausschließlich auf meinen persönlichen Erfahrungen. Außerdem enthält dieser Artikel Werbung für meinen Kooperationspartner Komoot. Mehr zum Thema Werbung auf diesem Blog kannst du hier nachlesen. 


Nationalparks in Nordbrabant

Brabant ist die niederländische Provinz mit den meisten Nationalparks: Zwei befinden sich komplett auf Brabanter Gebiet, zwei weitere teilweise, und ein ganz neuer (und neuartiger) Nationalpark ist aktuell in der Entwicklungsphase. Dabei unterscheiden sich die Nationalparks dort und im Rest der Niederlande allerdings etwas von denen in beispielsweise Deutschland oder auch den USA. Während dort das primäre Ziel die Entstehung und Erhaltung von Wildnis ist, geht es in den niederländischen Parks nicht nur um Naturschutz, sondern noch stärker auch um die Verbindung von Mensch und Natur. Dennoch spielt Natur- und Artenschutz natürlich eine der Hauptrollen. Und deshalb finden sich die Nationalparks immer dort, wo die Natur auf irgendeine Art und Weise speziell und besonders schützenswert ist.

Kein Brabanter Nationalpark gleicht dem anderen, und deshalb ist eigentlich jeder von ihnen einen Besuch wert. Praktischerweise sind die Entfernungen zwischen den Nationalparks überschaubar, sodass es naheliegend ist, diese auf einer kleinen Rundreise durch die Natur Brabants miteinander zu verbinden.

Das Dünengebiet Loonse en Drunense Duinen

Größe: ca. 3.500 ha
Lage: in Nordbrabant zwischen den Städten Tilburg, Waalwijk und ‘s-Hertogenbosch
Offizielle Webseite: https://np-deloonseendrunenseduinen.nl
Wandertipp: Bosch- en Duinroute (4,5 km)
Stadttipp: Festungsstadt Heusden

Eine Wüste mitten in den Niederlanden? Ja, die gibt’s! Könnte man zumindest meinen, wenn man auf den weiten Sandflächen des Nationalparks Loonse en Drunense Duinen steht und sich um die eigene Achse dreht. Heller Sand weit und breit, hier und da eine knorrige Kiefer, ein wenig Gras, eine kleine Heidefläche, von der Vogelgezwitscher herübertönt. Flugsand und Binnendünen gibt es in den Niederlanden an vielen Orten, doch keiner dieser Orte ist so eindrucksvoll wie Loonse en Drunense Duinen. Tatsächlich beherbergt der Nationalpark sogar das größte Flugsandgebiet Europas. Die Sandverwehungen entstanden größtenteils im Mittelalter, einige der Dünen sind jedoch bis zu 10.000 Jahre alt.

Wanderrouten führen mitten durch die Sandflächen (und ja, das ist in etwa so anstrengend, wie es klingt). Die angrenzenden Wälder sind mit festen Radwegen durchzogen, sodass man Brabants Wüste auf vielfältige Art und Weise erkunden kann. Und sogar für Mountainbiker:innen gibt es zwei markierte Strecken mit jeder Menge Singletrails (16 und 26 km).

Das Sumpfgebiet Groote Peel

Größe: ca. 1.400 ha
Lage: in Nordbrabant und Limburg zwischen Eindhoven und Venlo
Offizielle Webseite: www.nationaal-parkdegrootepeel.nl
Wandertipp: Boswachterspad Mussenbaan (6 km)
Stadttipp: Helmond mit der größten Wasserburg der Niederlande

Früher wurde das Hochmoor von Groote Peel für die Torfgewinnung genutzt, heute sind nur noch wenige Reste des eins rund 30.000 Hektar umfassenden Hochmoores übrig. Als Nationalpark sind nun glücklicherweise immerhin diese Überbleibsel streng geschützt. Und obwohl Groote Peel der kleinste der niederländischen Nationalparks ist, finden sich hier so viele Vogelarten wie nur an wenigen anderen Orten. Rund 200 verschiedene Arten sind über das Jahr verteilt dort zu sehen, in etwa die Hälfte davon nisten auch dort. Sogar der für die Niederlande eher seltene Kranich ist in Groote Peel im Oktober und November mit Glück zu sehen. Zusammen mit anderen großen und kleinen Stars der Vogelwelt, vom Großen Brachvogel bis zu meinem geliebten Blaukehlchen.

Aber auch ohne erhöhtes Interesse an Ornithologie lohnt sich ein Besuch in Groote Peel sehr, weil die Natur dort einfach wunderschön ist. Erkunden kann man diese Landschaft und deren Geschichte am besten zu Fuß. Idealer Ausgangspunkt ist das Besucherzentrum (“Buitencentrum”) am südlichen Ende des Parks. Dort gibt es auch mehr Infos zu möglichen Routen.

Das Heidegebiet Kalmthoutse Heide

Größe: ca. 6.000 ha
Lage: Nordbrabant, grenzübergreifend mit Belgien nördlich von Antwerpen
Offizielle Webseite: https://grensparkkalmthoutseheide.com
Wandertipp: TOP-Natur-Tour Kalmthoutse Heide (6 km)
Stadttipp: Bergen op Zoom, die Stadt der 800 Denkmäler und eine der ältesten Städte der Niederlande

Der Grenzpark Kalmthoutse Heide ist einer der unbekannteren Nationalparks der Niederlande, was vermutlich nicht zuletzt an seiner im Vergleich etwas abgeschiedenen Lage ganz im Südwesten, an der belgischen Grenze, liegt. An mangelnder Schönheit zumindest kann es ganz bestimmt nicht liegen, denn das grenzüberschreitende Naturgebiet hat alles, was man sich nur wünschen kann. Zumindest, wenn man Heide mag, denn die gibt es dort – wie auch der Name vermuten lässt – reichlich. Unterbrochen wird die Heide durch einige Binnendünen und zahlreiche kleinere und flache Moore sowie Mischwaldflächen. Vor allem auf der niederländischen Seite finden sich auch große, zusammenhängende Nadelwälder, die alle in den Niederlanden vorkommenden Spechtarten ein Zuhause bieten.

Sowohl auf niederländischer als auch auf belgischer Seite gibt es zahlreiche Wanderrouten – von kurzen Spaziergängen bis zu einer tagesfüllenden 24 Kilometer langen Rundwanderung. Alle Routen sind farbig und mit Symbolen markiert.

Das Süßwasserdelta Biesbosch

Größe: ca. 8.000 ha
Lage: Nordbrabant (97%) und Südholland etwas nördlich von Breda
Offizielle Webseite: https://np-debiesbosch.nl
Wandertipp: Wanderung über Jantjesplaat und Deeneplaat (13,5 km)
Stadttipp in der Nähe: Breda mit der Blind Walls Gallery (Street Art)

Biesbosch ist einer der ersten Orte, die ich in den Niederlanden besucht habe und zudem ich seitdem schon einige Male zurückgekehrt bin. Das einzige Süßwassergezeitengebiet Europas umfasst eine spannende Geschichte und eine ziemlich einzigartige Natur, die man zu Fuß, auf dem Rad und natürlich und vor allem auch vom Wasser aus erleben kann. Ich habe dem Naturparadies bereits einen eigenen, ganz ausführlichen Artikel gewidmet, in dem ich erzähle, was genau das Gebiet so besonders macht und wie und wo man es am besten erkunden kann. Bei einer Reise nach Nordbrabant darf ein Besuch im Biesbosch Nationalpark auf keinen Fall fehlen!

Das Kulturgebiet Van Gogh Nationalpark

Größe: keine festen Grenzen
Lage: Nordbrabant
Offizielle Webseite: https://www.vangoghnationalpark.com
Wandertipp: Van Gogh-Wanderroute Nuenen (10 km)

Nordbrabant ist eng mit dem Maler Vincent van Gogh verbunden, einem der Wegbereiter der Modernen Malerei und des Impressionismus. Denn der Künstler wurde nicht nur dort geboren, sondern hat auch die meiste Zeit seines Lebens in Brabant gewohnt und gearbeitet. Viele Orte in im Herzen der Provinz wurden zu Inspiration für seine Werke, und viele dieser Orte und Monumente erinnern noch heute an ihn.

Genau dort entsteht aktuell ein neuer Nationalpark, der das kulturelle Erbe der Region mit Landschaften und Natur verbinden soll. Der Park soll mehr oder weniger ganz Brabant umfassen und sich in und um die Städte Breda, Tilburg, ‘s-Hertogenbosch, Eindhoven und Helmond erstrecken. Bestehende Nationalparks und Naturgebiete wie Loonse und Drunense Duinen oder das Naturschutzgebiet Kampina werden genauso Teil des Van Gogh-Nationalparks sein wie landwirtschaftliche Kulturlandschaften, ausgedehnte Landgüter, historische Städte und Dörfer.

Ein spannendes und neuartiges Projekt, das das Konzept “Nationalpark” weiter denkt und das man sowohl zu Fuß als auch per Fahrrad perfekt entdecken kann. Mit der Van Gogh-Radtour ist dem Künstler eine 435 Kilometer lange Radroute gewidmet, die quer durch die Provinz Brabant führt. Entlang der Route sind auch kürzere Tagestouren möglich.

Außerdem wurden einige Wanderrouten kreiert, die Wanderer die Landschaften Nordbrabants durch die Augen von Van Gogh erleben lassen sollen. Die rund um Nuenen bin ich selbst schon gewandert: in dem kleinen Städtchen hat van Gogh rund zwei Jahre verbracht und ein Viertel seines Gesamtwerkes geschaffen. Nirgendwo sonst befinden sich so viele Gebäude und Landschaften, die in direktem Zusammenhang mit van Gogh stehen. Weitere Routen befinden sich in der Nähe von Etten-Leur, wo Van Gogh seine Karriere begann und in Zundert, wo einst sein Geburtshaus stand.(Zwei weitere  Van-Gogh-Wanderrouten- in Tilburg und in Helvoirt – sind aktuell in Planung.)

Das Ziel des Natiolnalparks Van Gogh sind übrigens insgesamt rund 1.000 Kilometer unbefestigte Wandewege. Man darf also gespannt sein, was da noch kommt.

Noch mehr Naturerlebnis in Nordbrabant

Neben den Nationalparks gibt es einige weitere Naturgebiete in Brabant, die sich für Wanderungen, Radtouren oder einfach einen kurzen Ausflug in die Natur eignen. Im zentral gelegenen Naturschutzgebiet Kampina zum Beispiel findet man viel Ruhe und die für die Niederlande so typische Landschaftsmischung aus Heide, Wald, Sand und Wasser. Auf dem Gebiet der Oisterwijker Wäldern und Moorseen bei Tilburg finden sich ganze 80 Moorseen auf kleinstem Raum. Und der Mastbos bei Breda ist einer der ältesten Kulturwälder in den Niederlanden, der so schon seit mehr als 500 Jahren besteht.

Einige der schönsten Landschaften Brabants kann man mit den Top Natur Routen von Visit Brabant entdecken – zu Fuß, per Fahrrad und auch zu Pferde. Außerdem finden sich auf der deutschsprachigen Webseite des Tourismusverbands viele weitere Vorschläge für Wanderungen und Radtouren in Brabant.

Nützliche Tipps für Wanderungen und Radtouren in Brabant

  • Knotenpunkt-System: Wie überall in den Niederlanden sind auch in Brabant Wander- und Radrouten durch ein Knotenpunktsystem organisiert. Verschiedenen Fixpunkten (oft Kreuzungen) sind Nummern zugeordnet, die sich auf den Wander- bzw. Radwegweisern und auch in den Wander- und Fahrradkarten bzw. auf den Übersichtstafeln wiederfinden. So kann man sich einfach und ohne zusätzliche Hilfsmittel orientieren (solange man sich die Nummernfolge der gewünschten Route merkt). Die Nummern sind für die Planung zum Beispiel im Routenplaner von Visit Brabant (runter scrollen) zu finden.
  • Saisonale Sperrungen: Manche der hier vorgestellten Nationalparks sperren festgelegte Gebiete im Frühjahr und Frühsommer, um brütende Vögel zu schützen. Zu dieser Zeit sind dann ggf. nicht alle Wege begehbar. Im Komoot-Routenplaner sind diese Sperrzeiten oft hinterlegt und man erhält einen Warnhinweis (wobei die Infos nicht immer vollständig und hochaktuell sind, man sollte sich also nicht allein auf Komoot verlassen). Die Gebietssperrungen werden aber vor Ort durch Schilder kommuniziert und man erhält auch online und / oder im Besucherzentrum des jeweiligen Parks mehr Informationen dazu.
  • Camping: Die mitunter schönsten Campingmöglichkeiten ganz nah an der Natur findet man über Natuurkampeerterreinen und Logeren bij de boswachter.
  • Hin- und Rumkommen: Für Reisende aus Deutschland, vor allem für diejenigen aus dem Westen, ist Brabant ein ziemlich naheliegendes Ausflugsziel. Von Köln aus zum Beispiel ist man bereits in drei bis vier Stunden mit dem Zug oder Auto in der Region. Hin kommt man mit dem Zug zwar mindestens genauso gut wie mit dem Auto, vor Ort sind viele Naturgebiete und Ausgangspunkte für Wanderungen und Radtouren dann allerdings eher schlecht als recht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Ein Auto ist vielerorts definitiv von Vorteil. Außer natürlich man macht sich die niederländische Radinfrastruktur zu Nutze und begibt sich auf eine ausgedehnte Radtour durch Nordbrabant. Inspiration und Tipps dafür gibt’s im Artikel zu meiner Bikepacking-Tour durch die Niederlande, für die ich mir eine Route gebastelt habe, die alle Nationalparks des Landes miteinander verbindet.

Warst du schon mal in Nordbrabant? Wo hat es dir am besten gefallen? Ich freu mich auf deinen Kommentar.

1 Comment

  1. Das sind wirklich traumhafte Eindrücke deiner Wanderrouten! Ich wusste nicht, dass Brabant so viele schöne Natureindrücke zu bieten hat. Vielen Dank für deine Erlebnisse! Diese Wandertour muss ich auch mal ausprobieren.
    Beste Grüße
    Jakob

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