[enthält Werbung] Nachdem ich in den letzten Jahren schon mit dem Rad und wandernd im Saarland unterwegs war, habe ich nun meinen persönlichen Triathlon vollendet: Auch wenn man im Losheimer Stausee ziemlich gut schwimmen kann, habe ich für die dritte Disziplin allerdings das Trailrunning vorgezogen.

Ich bin jedoch längst nicht nur für den Lauf nach Losheim gekommen! Dort fand dieses Jahr nämlich zum zweiten Mal das Outdoor-Festival “Draussen am See” statt. In diesem Artikel gibt’s meine persönlichen Eindrücke vom Festival, mein Fazit zum Trail-Lauf und weitere Tipps für (d)ein Outdoor-Wochenende.


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Draussen am See-Festival 2022

Beim dreitägigen Draussen am See-Festival, welches immer am letzten Juni-Wochenende stattfindet, drehte sich alles um die Natur und ums Draußensein, um Sport und Bewegung, Entspannung und Auszeit. Rundherum eingerahmt von Wald und Wasser lag das Festivalgelände, dessen Herz aus einer Bühne für Musik und Vorträge sowie einem Outdoor- und Genussmarkt bestand. Hier konnte man Weine oder Gin aus der Region probieren, während man Musik lauscht oder sich für den nächsten Punkt im Aktivprogramm stärken.

Daneben gab es noch weitere Bereiche auf dem Festival-Gelände – von der Yoga-Plattform übers Wildnis-Camp bis hin zum Start- und Zielbereich des Losheimer Trailfests. Dort und in der näheren Umgebung fanden verschiedenste Workshops und Schnupperkurse statt: Von Waldbaden und SUP-Yoga über Muay Thai und Kraftzirkel bis hin zu Survival und Bogenschießen. Und auch für Kinder war ganz viel geboten! Alles in allem haben sich die Kurse eher an Familien und Menschen, die noch gar keine Erfahrungen mit dem jeweiligen Thema gesammelt haben, gerichtet. Die perfekte Möglichkeit, um Neues auszuprobieren und einfach eine gute Zeit zu haben, da draußen am See.

Outdoor-Yoga unter Bäumen

“Erstmal ne Runde Yoga” – das war sozusagen mein Mantra für die beiden Festival-Tage, die ich nicht trailrunnend verbracht habe. Die Yoga-Plattform des Festivals liegt etwas erhöht unter großen Bäumen – inklusive Seeblick – und ist ein ganz besonderer Ort für Bewegung und Meditation mitten in der Natur.

Am Freitag hat uns Sporttherapeutin und Yogalehrerin Bettina Ludwig allerdings erstmal in die Welt von Ayurveda eingeführt. Ayurveda beschreibt drei verschiedene Konstitutionstypen (Doshas), ihre Eigenschaften und Wirkprinzipien. Die mischen sich in jedem von uns auf einzigartige Weise, und wenn man sich bewusst macht, welche dieser Voraussetzungen man mitbringt und wie man die Stärken und Chancen richtig nutzen kann, kann man mehr Balance ins eigene Leben bringen – so die Grundidee von Ayurveda.

Ein bisschen Angst hatte ich vor der “Wake up & Shine” Yoga-Einheit am Sonntag. Nicht wegen der Einheit selbst, sondern weil sie am Morgen nach meinem 46-Kilometer-Lauf stattfand. Tatsächlich waren meine Beine aber erstaunlich gut drauf und haben auch die anstrengenderen Yoga-Übungen (Asanas) zumindest größtenteils ziemlich gut mitgemacht. Zumal Yoga- und Fitnesslehrerin Julia immer wieder betont hat, was beim Yoga besonders wichtig ist: Auf den eigenen Körper hören und das zu machen, was einem guttut. Und am Tag nach einem Trailrun bedeutet das dann eben auch, mal kurz Pause zu machen, wenn es den Beinen zu anstrengend wird.

Survival-Schnupper-Kurs und wilde Küche

“Erstmal ne Runde Feuer machen” – das ist zweifelsohne das Mantra eines jeden Survivalkurses. Auch Survival- und Wildnis-Coach Daniel hat da selbstverständlich keine Ausnahme gemacht. Und zumindest mit dem Feuerstahl hat es auch bei uns Teilnehmern bestens geklappt. Bevor die Funken sprühten, hat Daniel uns allerdings erstmal aufgeklärt, was Survival überhaupt bedeutet und welche Aspekte dabei eine Rolle spielen. Danach wurden zum Beispiel auch einige nützliche Knoten geübt und beim anschließenden Shelter-Bau direkt angewendet.

Neben dem Survival-Workshop gab es im Wildnis-Camp auch einen “Wilde Küche”-Kochkurs: Und für den mussten erstmal Zutaten gesammelt werden! Verrückt, wie viele essbare Kräuter sich in einem Umkreis von vielleicht zehn Metern rund um das Wildnis-Camp am See finden ließen. Die Zutaten für den Kräuterquark waren definitiv gesichert.

Kräuter-Spaziergang im Naturgarten

Um Kräuter ging es auch im Workshop mit Naturheilpraktikerin Susanne: Allerdings kamen die gesammelten Kräuter nicht in einen Quark, sondern wurden zu einem Kräuterbuschel fürs Räuchern gewickelt. Gefunden haben wir sie im kleinen Natur-Garten des NABU, der sich direkt auf dem Festival-Gelände befindet. Großartig, was da auf engstem Raum alles gegrünt und geblüht hat. Und noch viel großartiger, was Susanne alles über Lavendel, Johanniskraut, wilden Thymian, Karde & Co. sowie ihre Wirkung auf uns Menschen weiß. Ich habe in den neunzig Minuten viel gelernt – nicht nur über die Kräuter selbst, sondern auch über Wertschätzung für Pflanzen allgemein. Und mir fest vorgenommen, mich in Zukunft noch mehr mit der Pflanzenwelt da draußen zu beschäftigen (ein Vorhaben, das ich eigentlich schon ewig mit mir herumtrage).

Paddeln für Anfänger auf dem Stausee Losheim

Keine Wellen, keine Strömung, angenehme Badetemperatur (falls etwas schiefgehen sollte) und das Ufer ist nie zu weit entfernt: Für eine abenteuerliche Kajaktour ist der Losheimer Stausee zwar eher nicht geeignet, für einen Einsteiger-Paddelkurs dafür umso mehr. Dabei ging es weniger um knallharte Technik, sondern eher darum, überhaupt erstmal Vertrauen zum Kajak zu gewinnen und Stück für Stück zu lernen, wie so ein Boot auf welche Bewegungen reagiert. Dafür haben die Paddelprofis von Kanu Saarfari nicht nur nützliche Tipps und Hilfestellungen gegeben, sondern auch einige Spiele mitgebracht, bei denen man quasi ganz nebenbei gelernt hat, Kontrolle über das Boot zu gewinnen und etwaige Angst vorm Kentern abzulegen.

Trailrunning im Saarland: Losheimer Trailfest

Das Losheimer Trailfest war neben dem Losheimer Gipfelstürmer-CTF (Mountainbike-Strecken) und verschiedenen Erlebniswanderungen sportlicher Headliner des Draussen am See-Festivals. Und dabei war mit Streckenlängen von 11 bis 77 Kilometern und beginnerfreundlichen Cutoff-Zeiten für so ziemlich alle Läufer und Läuferinnen etwas geboten. Zumal man mit den Challenges sogar drei Strecken kombinieren und an jedem Tag des Trailfests laufen konnte.

Ich habe mich für den T45 mit rund 46 Kilometern und 1.400 Höhenmetern angemeldet, der zusammen mit der anderen Ultra-Distanz (77 km) am Samstag stattfand. Es war ein warmer Tag, aber die schattigen und wasserreichen Wälder, durch die die Strecke meist geführt hat, haben die Temperaturen sehr erträglich gemacht.

Die Streckenführung des Laufs war ziemlich genau so, wie man sie sich für einen Traillauf (jenseits der Alpen) wünscht: Es ging überwiegend über Trails, die manchmal holprig, meistens aber ziemlich gut laufbar waren. Ab und an gab es ein kurzes Stück über Wald-, Forst und Wiesenwege, auf denen sich Kopf und Beine ein wenig erholen konnten. Ein paar knackige An- und Abstiege waren auch dabei und haben für Abwechslung gesorgt. Genauso wie die oft wirklich wunderschönen Landschaften, die man auf der Strecke durchquert hat. (Ein paar Eindrücke davon gibt es weiter unten bei meinem Wandertipp, denn ich bin einen Teil der Laufstrecke zwei Tage später nochmal abgewandert, weil’s so schön war.)

Zudem war alles bestens organisiert, und wie so oft bei solchen Läufen waren es nicht zuletzt die vielen Freiwilligen, die den Tag zu etwas ganz Besonderem gemacht haben: Egal ob bei der Startnummernausgabe, an Verpflegungsstationen oder den gesicherten Straßenübergängen. Danke an alle! Und natürlich auch an den Hartfüssler Trail e.V., der den Lauf überhaupt ins Leben gerufen und durchgeführt hat.

Wenn ihr auf der Suche nach einem kleinen, aber gut organisierten und einfach rundum tollen Trail-Event seid, solltet ihr euch das Losheimer Trailfest auf jeden Fall mal genauer ansehen! Zumal es auch UTMB- und ITRA-Punkte gibt. Und in Verbindung mit dem Festival lohnt sich die Anreise doppelt.

Wandertipp: Traumschleife Felsenweg

Natürlich konnte ich nicht ins Saarland reisen, ohne nicht zumindest eine kleine Wanderrunde gedreht zu haben. Und so klein fiel die gar nicht aus! Denn die “nur” 14 Kilometer lange Traumschleife Felsenweg ist so schön, dass man sich nur sehr langsam fortbewegt. Vor allem, wenn man all die Schönheit wie ich auch noch fotografisch festhalten möchte.

Der Weg hat schon mehrerer Auszeichnungen erhalten, im Jahr 2022 aber die wohl (bisher) höchste: Denn das Deutsche Wanderinstitut hat ihn zum besten Premiumwanderweg nördlich der Alpen gekürt! Und auch wenn ich mich Superlativen immer eher zurückhaltend bin und Schönheit ja bekanntlich auch immer im Auge der Betrachterin liegt, lässt sich festhalten: Diesen Weg sollte man gehen, wenn man die Möglichkeit dazu hat.

Tatsächlich kannte ich große Teile der Strecke schon  von meinem Lauf zwei Tage zuvor (und auch von meiner Wanderung auf dem Saar-Hunsrück-Steig vor einigen Jahren), aber bei einem Laufwettbewerb bleibt natürlich nur bedingt Zeit, um die Natur in all ihren Facetten zu genießen. Von der Sache mit dem Fotografieren mal ganz abgesehen. Trotzdem habe ich mich an fast schon erstaunlich viele Details erinnert, als ich die Strecke gewandert bin. Und endlich konnte ich mich auch mit der Kamera voll austoben.

Die Traumschleife Felsenweg startet in der Nähe von Losheim (man kann aber theoretisch auch direkt vom See aus starten – dann wird die Runde einfach etwas länger). Sie führt durch wilde Waldlandschaften, durchzogen von sprudelnden Bächen und eindrucksvollen Felsgebilden. Und die ein oder andere Aussicht über Streuobstwiesen und Weiden ist auch dabei! Inklusive der von Scheiden, seines Zeichens höchster Ort im Saarland.

Für das Wohl der Füße ist dank zwei Kneippanlagen und einem Barfußpfad gesorgt. Und für das leibliche Wohl dank einer kleinen “Bar” mitten im Wald ebenfalls – mit durch Flusswasser stets gut gekühlten Getränken (Bargeld nicht vergessen!).

  • Die Tour ist perfekt ausgeschildert.
  • Parken am Startpunkt ist kostenlos.
  • Es sind einige zwar kurze, aber recht steile An- und Abstiege dabei und man sollte grundsätzlich etwas trittsicher sein bzw. rutschfeste Schuhe anhaben.
  • zum Felsenweg auf Komoot

… und hier gibt’s noch mehr Wandertipps für Losheim und Umgebung!

Glamping im Saarland: Domo Camp

Nur unweit vom Seeufer entfernt befindet sich das Domo Camp Losheim, ein ruhig gelegenes Glamping-Camp, dessen Unterkünfte über mehrere Terrassen verteilt sind. Ich habe dort eine “Lodge” bezogen, und auch wenn die Bezeichnung für einen kleinen Wohncontainer vielleicht doch etwas zu hochtrabend klingt, war der mit allem ausgestattet, was man (als Glamper) braucht: Richtige Betten und Bettzeug, ein kleiner Kühlschrank, Ventilator, Steckdosen und Aufbewahrungsmöglichkeiten im Inneren, eine angeschlossene Terrasse mit Sitzmöbeln, Sitzsack und Sonnensegel draußen. Kochen konnte ich in einer kleinen Freiluft-Küche, in der alles vorhanden war, was man zum Kochen braucht. Und Duschen und Toiletten gab es natürlich auch. Weiter unten an der Rezeption gab es zudem auch Aufenthaltsbereiche und eine Feuerstelle. Und sogar SUPs kann man sich dort ausleihen!

Neben den Hütten gibt es übrigens auch noch zwei unterschiedliche Zeltarten: Das Asgard ist auf zwei Personen ausgelegt und bietet etwas mehr Fläche als die Lodges, das Domo-Zelt ist perfekt für 3- bis 5-köpfige Familien geeignet.

Und wer doch lieber sein eigenes Zuhause mitbringt: Direkt nebenan gibt es auch einen normalen Campingplatz (der übrigens auch über einen kleinen Shop und Café verfügt und am Wochenende sogar frische Pizza im Angebot hat).

Weitere Outdoor-Tipps fürs Saarland

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