Zuletzt aktualisiert am 26. Februar 2019

Rund 860 Gramm für einen Synthetik-Schlafsack, dessen Komforttemperatur an der 0-Grad-Grenze kratzt? Klingt fast zu schön um wahr zu sein. Der Hyperlamina Spark von Mountain Hardwear verspricht aber genau das.

Während meiner 3-monatigen Wanderung durch Großbritannien konnte ich dieses Versprechen genau unter die Lupe nehmen. Von warmen und windstillen Sommernächten bis hin zu stürmischen Herbstnächten mit Temperaturen im unteren einstelligen Bereich war hier alles dabei. (Und weil ja der Schlafsack immer nur die halbe Miete ist: Als Isomatte habe ich eine Therm-a-rest NeoAir Xlite genutzt. (Hier gehts zu meiner kompletten Packliste für die Fernwanderung!)

Hyperlamina Spark Testbericht

Der erste Eindruck

Mein erster Gedanke nach dem Auspacken: „Ganz schön gelb!“ Mir persönlich gefiel und gefällt das ja ziemlich gut. Auch weil die Farbe zusammen mit dem orangefarbenen Innenleben irgendwie Wärme und Fröhlichkeit ausstrahlt. Ich kann mir allerdings auch vorstellen, dass das dem/der ein oder anderen vielleicht ein bisschen „too much“ ist.

Mein zweiter Gedanke nach dem Auspacken: „Ganz schön dünn!“ Nach dem ersten Befühlen konnte ich mir nicht so wirklich vorstellen, dass mich dieser Schlafsack bis zur Frostgrenze warmhalten sollte. Zumal ich mit dem Helium 600 von Mountain Equipment und dem Lamina XX – ebenfalls von Mountain Hardwear – bereits zwei andere Schlafsäcke in diesem Temperaturbereich besitze, die doch um einiges fluffiger daherkommen.

Hyperlamina Spark Testbericht

Komfort und Passform

Der Hyperlamina Spark von Mountain Hardwear ist angenehm geräumig. Für mich persönlich hätte er in kälteren Nächten sogar fast einen Tick enger sein können, auch wenn ich kein Fan von zu engen Schlafsäcken bin. Durch den ausgeprägten Mumienschnitt ist aber gewährleistet, dass kein unnötiger leerer Raum entsteht. Die Kapuze und der Wärmekragen sind einfach gehalten, sitzen aber gut und schließen ausreichend ab. Das Material ist angenehm, fühlt sich allerdings verglichen mit anderen Kandidaten recht synthetisch an.

Die Tatsache, dass der Schlafsack nur einen halben Reißverschluss hat, hat mich nicht gestört. Das durchlüften fällt bei warmen Temperaturen natürlich etwas schwerer, aber mir reicht es in der Regel, wenn ich den halben Schlafsack öffnen oder notfalls mal ein Bein rausstrecken kann. Das Rein- und Rausschlüpfen fand ich nicht schwerer als bei anderen Schlafsäcken, aber das ist vielleicht auch meiner Körpergröße geschuldet.

Hyperlamina Spark Testbericht

Wärmeleistung

Der Hyperlamina Spark hält verglichen mit dem relativ geringen Loft wirklich erstaunlich warm. Im einstelligen Temperatur-Bereich lässt es sich, ggf. in Kombination mit einer warmen Schlafgarnitur, komfortabel schlafen.

Generell empfand ich den Schlafsack als verhältnismäßig winddurchlässig, allerdings war ich auch mit einem Zelt der leichteren Sorte unterwegs. Bei Wind und Wetter kann man hier ggf. mit einem dünnen Biwaksack Abhilfe schaffen. Und bei wärmeren Temperaturen ist diese Eigenschaft wiederum sehr angenehm.

Die angegebene Komforttemperatur von +4 Grad halte ich für durchaus realistisch. Vor allem in Kombination mit einer gut isolierenden Isomatte und einem ausreichenden Windschutz und ggf. einer wärmenden Kleidungsschicht lassen sich im Hyperlamina Spark auch frostigere Nächte gut überstehen.

Hyperlamina Spark Testbericht

Gesamtfazit

Endlich ein Synthetik-Schlafsack, der der Daune Konkurrenz macht! Nicht nur Menschen wie mich, die möglichst auf Daune verzichten wollen, freut das sehr. Aber auch für diejenigen, die in Schlecht-Wetter-Regionen unterwegs sind und deshalb eine Füllung brauchen, die unempfindlich gegen Nässe ist, ist das ein wahrer Segen. Der Hyperlamina Spark von Mountain Hardwear ist bei den Synthetikschlafsäcken Spitzenreiter, was das Wärme-Gewichts-Verhältnis angeht. Dass man dabei kleine Abstriche wie z.B. den halben Reißverschluss in Kauf nehmen muss, fällt nicht wirklich ins Gewicht.

Für alle, die einen leichten, aber leistungsfähigen Schlafsack mit kleinem Packmaß suchen und gerne in kühleren Regionen mit feuchtem Klima unterwegs sind, ist der Hyperlamina Spark ein Geschenk des Trekkinghimmels.


Werbehinweis: Dieser Testbericht wurde von den Bergfreunden unterstützt. Mein Testurteil wurde davon natürlich nicht beeinflusst. Zudem enthält dieser Artikel Affiliate-Links. Wenn Du über einen solchen Link einkaufst, erhalte ich eine kleine Provision, ohne dass Du mehr bezahlen musst. Danke für Deine Unterstützung!


Hast Du auch schon Erfahrungen mit dem Hyperlamina Spark von Mountain Hardwear sammeln können? Oder schwörst Du auf ein anderes Modell? Ich freu mich auf Deinen Kommentar!

2 Comments

  1. Hallo Kathrin,
    mich hat dieser Schlafsack auch auf meiner Wanderung in GB treu begleitet. Ich kann deinen Erfahrungen nur zustimmen.
    Vor vier Wochen habe ich ihn dann im Weserbergland bei sehr unangenehmen Bedingungen (leichter Nachtfrost und Nebel/Nieselregen) genutzt. Fazit: Nächte um null Grad sind mit einer guten Iso-Matte und dünnen Klamotten recht gut zu überstehen. Was will man bei einem 860 Gramm schweren KuFa-Schlafsack auch mehr verlangen? Preis-Leistungs-Sieger ist er übrigens auch… finde ich zumindest!
    Grüße
    Rainer

    • Fräulein Draußen Reply

      Hallo Rainer,

      stimmt, Du hattest Dir den ja auch noch zugelegt! :-) Super, dass wir beide damit zufrieden waren. Und Du hast recht, der Preis ist auf jeden Fall auch schwer in Ordnung.

      Viele Grüße
      Kathrin

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