Zuletzt aktualisiert am 18. April 2023

[Pressereise] Einmal Naturforscher sein, die Welt aus einer ganz neuen Perspektive betrachten, tief in das Leben einer Tierart eintauchen und damit aktiv zu ihrem Schutz beitragen  – diesen Traum hege ich insgeheim wohl schon, seit ich als Kind mit Papas uraltem Naturführer bewaffnet über die heimischen Wiesen gezogen bin. Und in diesem Sommer ist er endlich wahr geworden.

Zusammen mit der gemeinnützigen Organisation Biosphere Expeditions war ich zwei Wochen lang als sogenannte Bürgerwissenschaftlerin auf Schneeleoparden-Mission in Kirgistan unterwegs. Was ich dabei alles erlebt habe und wie auch Du an einer solchen Forschungsreise teilnehmen und damit nicht nur tolle Reiseerfahrungen sammeln, sondern auch aktiv  zum Natur- und Artenschutz beitragen kannst, erfährst Du in diesem Artikel.

© Sebastian Hennigs / NABU

Hinweis zu Werbung: Ich wurde von Biosphere Expeditions auf die Teilnahme an der Reise eingeladen, eine zusätzliche Vergütung erfolgte nicht und meine persönliche Meinung und Berichterstattung bleibt davon so oder so wie immer ziemlich unbeeindruckt. Hier gibt’s mehr zum Thema Werbung auf diesem Blog.


Ich öffne den Eingang meines Zeltes erstmal nur zaghaft und ein ganz kleines bisschen. Die Sorge ist zu dieser frühen Stunde noch zu groß, dass alles nur ein Traum und das nicht allzu ferne Rauschen da draußen nicht der gletschergespeiste Fluss ist, der an unserem Biosphere Expeditions-Basecamp vorbeifließt, sondern irgendeine Autobahn – und ich bin kurz auf dem Beifahrersitz eingenickt.

Diese Sorgen verflüchtigen sich schnell, als mein Blick durch den kleinen Spalt die rund 4.000 m hohen Berggipfel entdeckt, die sich auf der anderen Seite des Flusses aus dem Tal erheben. Guten Morgen Tien Shan-Gebirge, guten Morgen Kirgistan!

Ich schäle mich aus dem Schlafsack und lege schnell ein paar zusätzliche Schichten an. Die Morgensonne hat es noch nicht über die umliegenden Berge geschafft und es gab Frost über Nacht, der in einer dicken Schicht das Tal überzogen hat. Dieses Tal, das liegt auf 3.000 Metern Höhe mitten in der wilden Bergwelt Kirgistans und ist mein Zuhause für die nächsten zwölf Tage. Meines, und das von den anderen zwölf Expeditionsteilnehmern aus aller Welt, die sich unter den Fahnen von Biosphere Expeditions und dem NABU hier im Namen des Schneeleoparden zusammengefunden haben und jetzt so früh am Morgen (größtenteils) noch tief und fest schlafen.

Gestern war ein langer Tag, der uns auf einer rund 7-stündigen Autofahrt von der Hauptstadt Bishkek bis hierhin ins Nirgendwo geführt hat. Dorthin, wo nur noch einige Hirtenfamilien anzutreffen sind, die über den Sommer weit verstreut in ihren Jurten leben und Ziegen, Schafen, Kühe sowie Pferde hüten.

Auch wir haben drei Jurten, die etwas unterhalb des Hügels liegen, auf dem wir unsere Zelte errichtet haben: Eine fürs Kochen, eine fürs Zusammensitzen, Essen und die Teambesprechungen und eine mit Holzofen zum Aufwärmen und Trocknen nasser Sachen. Gulya, unsere einheimische Köching, ist schon wach und bereitet in der Küchenjurte das Frühstück vor. Es gibt Pancakes und das Teewasser ist auch schon heiß, was für ein Glück!

Nach dem gemeinsamen Frühstück geht es dann auch schon direkt an die Arbeit im Namen der Wissenschaft. Heute am ersten Tag gibt es allerdings erstmal Trockenübungen. Wir lernen von unserem Expeditionsleiter Amadeus DeKastle und Dr. Volodya Tytar, dem Wissenschaftler der Expedition, welche Daten wie gesammelt werden, wie man mit den GPS-Geräten und Karten umgeht, wie man Kamerafallen richtig anbringt und allerlei andere Dinge, die wir für unsere Zeit als Bürgerwissenschaftler brauchen.

Das soll dann aber auch der letzte Tag gewesen sein, den wir hier in Kirgistan primär sitzend verbringen. Denn ab morgen heißt es für uns vor allem eins: wandern, wandern und nochmal wandern.

Die (vermeintliche) Suche nach dem SChneeleopard

Jeden Morgen verteilen wir uns auf zwei oder drei Gruppen und machen uns mit den Geländewagen zu den Startpunkten der jeweiligen Tageswanderungen auf. Eine holprige Schotterstraße führt durch das Tal, von dort aus geht es oft nochmals mehr oder weniger weglos zu den Ausgangspunkten, gerne auch mal inklusive Flussdurchquerung. Fahren darf jeder, der/die will und einen Führerschein dabei hat – auch wenn das Tal bestimmt nicht gerade ein Hotspot für Verkehrskontrollen ist, aber man weiß ja nie.

Nachdem dann auch der letzte Expeditionsteilnehmer eine definitiv notwendige extra dicke Schicht Sonnencreme aufgetragen und die Wanderschuhe geschnürt hat, geht es los. Teils auf Hirten- und Viehpfaden, oft aber auch komplett weglos und meistens bergauf in Richtung der Bergkämme, Moränen und Gletscher. Dorthin eben, wo die Schneeleoparden leben – und mindestens genauso wichtig: ihre potenziellen Beutetiere.

Denn auch wenn es im ersten Moment vielleicht etwas wunderlich klingen mag: Tatsächlich ist das Hauptziel der Arbeit in Kirgistan nicht, Schneeleoparden selbst zu erspähen. Viel mehr geht es darum zu zeigen, dass das Gebiet dort als Lebensraum für die Tiere geeignet ist und daher als solcher geschützt werden muss.

Und was benötigt ein solcher Lebensraum? In erster Linie eben ausreichend potenzielle Beutetiere. Denn nur wo die sind, können auch die Raubkatzen sein. Also besteht ein ein Großteil unserer Arbeit darin, Spuren (Fußabdrücke, Kot etc.) von Tieren wie Steinböcken und Murmeltieren zu suchen und ihr Vorkommen zu dokumentieren.

Natürlich sind aber auch Anzeichen von Schneeleoparden selbst äußerst wichtig. Denn Beutetiere allein sind ja nur die notwendige Voraussetzung. Und irgendwie muss man ja beweisen, dass die geisterhaften Tiere dort auch wirklich leben und zudem die Zahl der Vorkommen einschätzen.

Daneben geht es aber auch darum, den gesamten Lebensraum als solchen zu erfassen und relevante Daten dazu zu sammeln. Dabei spielen dann auch Vögel, Pflanzen, Schmetterlinge und andere Arten eine Rolle.

Zudem gibt es in diesem Gebiet rund um das Basislager große Vorkommen an historischen Felsbildern und Grabhügeln, die dazu beitragen könnten, das das Areal aufgrund der historischen Funde unter Schutz gestellt wird, was den Schneeleoparden ebenfalls zu Gute kommen würde. Also haben wir auch solche Funde genau dokumentiert.

An manchen Tagen haben sich einige Mitglieder außerdem aufgemacht, die Hirten in der näheren Umgebung zu befragen – nicht nur zu eventuellen Schneeleopardensichtungen und anderen Funden, sondern auch zu ihrer allgemeinen Einstellung zu den Tieren und ihrem Lebensraum.

Nachdem sich alle Gruppen nach getaner Arbeit am Ende des Tages wieder am Basislager eingefunden haben, gibt es noch vor dem Abendessen eine Teambesprechung, bei der alle Funde vorgetragen und auf Karten markiert werden. Biosphere Expeditions arbeitet dabei mit einer standardisierten Zellen-Methode, die das Forschungsgebiet in jeweils 2×2 km große Quadrate unterteilt. Für jedes dieser Quadrate wird dokumentiert, ob Vorkommen der relevanten Untersuchungsobjekte gefunden wurden oder nicht. Mit dieser Methode lässt sich auch über einen relativ kurzen Untersuchungszeitraum eine valide Einschätzung des dortigen Lebensraumes erstellen. Und zudem ist es für die Teilnehmer einfach ein ziemlich gutes Gefühl, jeden Abend zu sehen, was man geschafft hat.

Kirgistan hautnah: Zu Besuch bei den Nachbarn

Nach vier mitunter durchaus anstrengenden Wandertagen und vielen gesammelten Daten steht unser erster (und einziger) Pausentag an, den wir neben ein bisschen Faulenzen in der Sonne und praktischen Dingen wie der Reinigung der verschwitzten Wanderklamotten und des eigenen Körpers dafür nutzen, etwas tiefer in die kirgisische Kultur einzutauchen.

Und das beinhaltet nicht nur ein traditionell gekochtes Essen bei den Nachbarn, sondern auch eine Runde „Kok Buru“, eine Art Mischung aus Polo und Rugby – nur dass der Ball in diesem Fall eine tote, kopflose Ziege ist, die man vom Pferd aus aufheben und zu einem bestimmten Punkt bringen muss, während die anderen Spieler alles daran setzen, das zu verhindern. Und „alles“ bedeutet in diesem Fall auch wirklich so ziemlich alles! Das wäre dann also der Rugby-Anteil an der ganzen Sache.

Die Ziege wird anschließend übrigens komplett zu einer Mahlzeit – in diesem Fall unserem Mittagessen – verarbeitet. Das Tier erfüllt also sogar einen doppelten Zweck und hatte bis dahin zudem ein ziemlich tolles Leben.

Neben der Ziege gibt es traditionelle Teigtaschen mit süßen und Herzhaften Dips und einigen Beilagen wie Kartfoffeln und Rote-Beete-Salat. Und auch die Verkostung eines Tässchens Kumys, der berühmten, vergorenen Stutenmilch, darf natürlich nicht fehlen. Nachdem ich mit dem Schlimmsten gerechnet hatte, war ich vom Geschmack dann fast schon positiv überrascht!

Der glorreiche Schnappschuss und andere Ergebnisse

Gut erholt und gestärkt geht es nach dem Pausentag weiter mit unseren Forschungen. In den letzten Tagen vor unserer Abreise gilt es dabei vor allem auch, die von uns und von unserer Vorgänger-Gruppe angebrachten Fotofallen wieder einzusammeln. Jeden Abend nach dem Abendessen versammeln wir uns dann rund um einen kleinen Laptop und sichten das eingesammelte Material. Da kommt fast schon Kinostimmung auf! Nur der Duft von Popcorn fehlt.

Auf manchen Speicherkarten ist so gut wie gar nichts drauf, andere Aufnahmen zeigen neugierige Steinböcke mit oder ohne Nachwuchs, wieder andere Vögel oder gerne auch mal Hirten mit ihren Pferden auf der Jagd nach Handyempfang. Und dann ist es plötzlich da, das Foto auf das das Team seit fünf Jahren wartet: Ein leibhaftiger Schneeleopard. Als das Foto auf dem Bildschirm erscheint, traut sich erst niemand von uns so richtig, daran zu glauben. Erst ein Blick in die Gesichter von unserem Expeditionsleiter und Chef-Forscher verrät uns, dass es sich bei dem katzenartigen Tier tatsächlich um den Geist der Berge handelt. Hätten wir Champagner, hätten wir ihn wohl in diesem Moment geköpft. Aber Wodka tuts auch, und in Kirgistan erst recht.

Und auch die restlichen Ergebnisse unserer Arbeit können sich sehen lassen: Insgesamt wurden 35 Zellen auf der Karte von uns und der Gruppe vor uns erforscht, in 26 dieser 2×2 km großen Gebiete haben wir Anzeichen von Beutetieren gefunden. Zudem konnten wir insgesamt 41 Vogelarten und 23 Schmetterlinge verzeichnen – einige davon wurden zum ersten Mal in diesem Gebiet gesichtet. Hinzu kommen zahlreiche historische Funde in Form von Petroglyphen und Grabhügeln.  Die wissenschaftlichen Nachberichte zu allen Expeditionen kann man übrigens hier nachlesen. 

Bleibt zu hoffen, dass diese Arbeit vieler engagierter Bürgerwissenschaftler und natürlich der Menschen vor Ort sich irgendwann auszahlt und dazu beiträgt, das Fortleben der Schneeleoparden in der einsamen Bergwelt Kirgistans zu sichern.

 

Mein persönliches Fazit zur Reise

Biosphere Expeditions ist kein klassischer Reiseveranstalter oder gar Safarianbieter – das macht die Organisation sehr schnell klar. Safety, Science, Satisfaction (Sicherheit, Forschung, Zufriedenheit) sind die Prioritäten bei allen Projekten, und zwar in genau dieser Reihenfolge. Das bedeutet, dass alle Reiseteilnehmer in erster Linie nicht zu ihrem eigenen Vergnügen, sondern für die wissenschaftliche Arbeit vor Ort sind. Und dessen sollte man sich auf jeden Fall bewusst sein, wenn man bei einem der Projekte mitmachen möchte.

Dennoch setzt Biosphere Expeditions viel daran, dass sich alle Teilnehmer wohl fühlen, eine gute Zeit haben und tolle Erlebnisse mit nach Hause nehmen. So wurde für uns zum Beispiel an unserem Pausentag der Besuch bei unseren einheimischen Nachbarn inklusive „Ziegen-Polo-Spiel“ organisiert und am letzten Abend gab es ein kleines Abschiedsfest mit Lagerfeuer und sogar selbst gebackenem Kuchen. Auch wird nach Möglichkeit auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Fitnesslevel der Teilnehmer eingegangen. In meinen Augen war die Expedition in Kirgistan die perfekte Mischung aus Forschungsarbeit und persönlichem Freiraum und Vergnügen.

Zudem hatte ich das Gefühl, dass sich alle Teilnehmer stets als wichtiger und ernst genommener Teil der Arbeit und nicht nur als „billige Hilfskraft“ gefühlt haben. Wir wurden zu jeder Zeit mit in die Arbeit und deren Ergebnisse mit einbezogen, die in dieser Form ohne uns nicht zustande gekommen wären, obwohl wir ja alle keine Wissenschaftler sind. Das ist in meinen Augen keine Selbstverständlichkeit und in diesem Fall sehr gut gelungen.

Darüber hinaus war die Reise insgesamt sehr gut organisiert und die Kommunikation vor, während und nach der Reise lief reibungslos. Biosphere Expeditions stellt den Teilnehmern jede Menge Informationen zur Verfügung und gibt einem alles in die Hand, was man braucht. Zudem sind Ansprechpartner bei allen Fragen und Problemen schnell und unkompliziert erreichbar.

Wenn Du Deine Liebe zum Reisen mit etwas Nützlichem verbinden und gleichzeitig eine Organisation unterstützen möchtest, die wertvolle Arbeit in Sachen Natur- und Artenschutz leistet, kann ich Dir Biosphere Expeditions auf Grund meiner persönlichen Erfahrungen in Kirgistan sehr ans Herz legen.

Urlaub für den Artenschutz – Infos zu Biosphere Expeditions

Wer ist Biosphere Expeditions?

Biosphere Expeditions ist eine gemeinnützige Organisation, die sich ganz dem Natur- und Artenschutz verschrieben hat. Dafür betreibt Biosphere Expeditions weltweit unterschiedliche Forschungsprojekte. Diese Projekte werden zwar von ausgebildeten und erfahrenen Wissenschaftlern erarbeitet und geleitet, setzen aber maßgeblich auf das Konzept der Bürgerwissenschaften, also auf Freiwillige, die an den Projekten mitarbeiten und damit zu ihrem Erfolg beitragen.

Bei der Umsetzung der Projekte arbeitet Biosphere Expeditions teilweise auch mit anderen Organisationen zusammen. So wird die Schneeleoparden-Expedition in Kirgistan zusammen mit dem NABU durchgeführt, der auch einen Sitz in Kirgistan hat und in Zentralasien gleich in mehreren Gebieten in Zentralasien in Sachen Schneeleopard unterwegs ist.

Welche Reisen werden angeboten?

Biosphere Expeditions betreibt weltweit verschiedene Forschungsprojekte. Aktuell werden insgesamt 12 Expeditionen anegboten:

  • Dubai (Oryxantilopen, Wildkatzen, Sandfüchse u.a.)
  • Azoren (Wale und Delphine)
  • Costa Rica (Meeresschildkröten)
  • Deutschland (Wölfe)
  • Kenya (Big 5 u.a.)
  • Malawi (Großkatzen, Elefanten, Affen u.a.)
  • Malediven (Korallenriffe, Walhaie u.a.)
  • Oman (Korallenriffe)
  • Rumänien (Bären, Wölfe, Luchse, Bisons)
  • Südafrika (Leoparden, Biodiversität)
  • Thailand (Elefanten)
  • Kirgistan (Schneeleoparden)

Eine Übersicht über alle aktuellen Expeditionen sowie die jeweiligen Kosten, Reisedaten, verfügbaren Plätze usw. findest Du hier. Natürlich können sich diese in Zukunft auch ändern, wenn Projekte abgeschlossen werden oder neue hinzu kommen.

Wer kann bei dem Forschungsprojekt mitarbeiten?

Mitmachen kann grundsätzlich jede/r! Du musst keine speziellen Vorkenntnisse mitbringen oder gar eine wissenschaftliche Ausbildung haben. Nur etwas Englisch solltest Du verstehen und sprechen können, denn die Gruppen sind international und auch die Kommunikation im Vorhinein erfolgt (meist) auf Englisch.

Ansonsten sind die notwendigen Voraussetzungen je nach Expedition etwas unterschiedlich. Für die Erforschung der Korallenriffe und Meeresbewohner brauchst Du natürlich einen Tauchschein. Und manche der Expeditionen, wie zum Beispiel auch die in Kirgistan, setzen eine gewisse körperliche Fitness voraus. Auch in diesen Fällen wird aber vor Ort auf unterschiedliche Fitnesslevel und Bedürfnisse eingegangen und niemand wird zu irgendetwas gedrängt.

Es gibt aber auch Angebote, die weniger körperliche Fitness erfordern und auch solche für Menschen mit körperlichem Handicap. Falls Du Dir unsicher bist, ob Du für eine spezielle Expedition in Frage kommst, nimm am besten einfach direkt Kontakt mit Biosphere Expeditions auf.

Wie läuft eine solche Reise ab?

Anmeldung und Organisation: Nach der Anmeldung und Leistung der Anzahlung erhältst Du ausführliche Informationen zu allen weiteren Schritten, wie zum Beispiel der Buchung der Anreise (um die Du Dich selbst kümmern musst) und einigen weiteren organisatorischen Dingen.

Desweiteren bekommst Du nochmal ein sehr genaues Dossier rund um das jeweilige Projekt und was Dich dort erwartet. Auch allgemeine Infos zum Reiseziel, eine Checkliste sowie Tipps für Deine Ausrüstung und die richtige Vorbereitung usw. sind dabei. Damit bist Du eigentlich schon bestens auf alles vorbereitet.

Ungefähr einen Monat bevor es losgeht wird Dir auch noch eine Teilnehmerliste gesendet, sodass Du schon mal einen kleinen Eindruck davon bekommst, wer die anderen Gruppenmitglieder sind. Nachdem alle Reisenden am vorgegebenen Treffpunkt vor Ort in Bishkek, der Hauptstadt Kirgistans, eingetroffen sind, musst Du Dich bis zu Deiner Abreise um quasi nichts mehr kümmern. Verpflegung, Unterkunft usw. sind in der Expedition mit inbegriffen.

Verpflegung: Biosphere Expeditions setzt auf rein vegetarische Kost, was ich sehr begrüßenswert und konsequent finde. Die Gründe dafür kannst Du hier nachlesen. In Kirgistan hatte wir eine lokale Köchin aus dem Nachbardorf, die uns (trotz der eigentlich sehr fleischlastigen Kost des Landes) die tollsten Sachen gezaubert hat. Inklusive Geburtstagskuchen aus dem Yurtenofen!

Unterbringung: Die Behausung ist je nach Expedition unterschiedlich und reicht von einfachen Zelten (z.B. Kirgistan) über Boote (z.B. Malediven) bis hin zu komfortableren, festen Unterkünften (z.B. Rumänien).

Wohin fließt das Geld?

Biosphere Expeditions ist eine gemeinnützige Non-Profit-Organisation, was bedeutet, dass keine wirtschaftlichen Gewinnziele verfolgt werden (dürfen). Mindestens 2/3 des Expeditionsbeitrag fließen direkt in das jeweilige Projekt. Wohin genau kann man sehr transparent in den FAQ und den Expeditionsberichten von Biosphere Expeditions nachlesen.

Daneben wird durch das Geld natürlich auch die Arbeit von Biosphere Expeditions an sich und die Ausgaben für die Durchführung der Expeditionen (von Benzin über Verpflegung bis hin zur gestellten Ausrüstung) mit finanziert. Zudem fließt im Falle von Kirgistan zum Beispiel ein Teil des Geldes in die Anti-Wilderer-Einheit, die dort ganzjährig das Überleben der Schneeleoparden mit sichert.

Die Kosten für die Expeditionen mögen nicht immer ganz billig erscheinen (im Falle von Kirgistan z.B. 2.270 EUR exkl. Anreise / Stand 2019) und die Frage, ob man bereit ist, diesen Preis zu zahlen, kann nur jeder für sich selbst entscheiden. Mir persönlich wären die vielen einmaligen Erfahrungen, die ich in Kirgistan sammeln durfte, dieses Geld auf jeden Fall wert, zumal man damit nicht nur mit seiner Arbeitsleistung vor Ort, sondern auch finanziell einen Beitrag zum Natur- und Artenschutz leistet und Biosphere Expeditions in Sachen Finanzierung vorbildlich transparent agiert.


Ein paar Ein- und Ausblicke der Expedition habe ich auch auf Video festgehalten:

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Weitere Informationen


Die Reiseliebe mit einem aktiven Beitrag zum Naturschutz verbinden – wäre das auch was für Dich? Hast Du noch Fragen zu dieser Reise? Ich freu mich auf Deinen Kommentar!

2 Comments

  1. Hallo :)
    Ich bin über einen anderen Blog hier rein gestolpert. Es ist zwar schon ein bisschen her, aber an den Abläufen usw. wird sich wenig geändert haben, daher würden mich noch ein paar Punkte interessieren… zB wie war das mit dem Essen, bist du immer satt geworden? Finde es bei so Gruppenverpflegungen immer schwierig, von 1-2 Pancakes würde ich definitiv nicht satt werden :D
    Wie war das mit anderen Bedürfnissen? Speziell unterwegs… muss man da Bescheid sagen und verschwindet dann mal kurz im Gebüsch oder wie kann man sich das vorstellen? Und im Lager gibt es dann Communal Tois und Duschen wo man sein Zeitfenster hat oder ist das dann ein eher Großraum…? Sorry, ich weiß, eher praktische Fragen. Aber zu sowas schreibt immer keiner was, obwohl ich denke, dass es auch andere interessiert, insbesondere diejenigen, die sich mit machen Sachen vielleicht eher schwer tun…

    LG Mona

    • Fräulein Draußen Reply

      Hi Mona, ich bin immer satt geworden und alle anderen (soweit ich weiß) auch. Du kannst dir aber auch einfach zur Sicherheit noch ein paar Snacks für die Woche einpacken (wobei Dinge wie Nüsse, Cracker u.ä. sowieso immer zur Verfügung standen). Im Lager selbst bestand die „Dusche“ aus einigen Duschzelten (sowas wie diese hier: https://www.decathlon.de/p/duschkabine-2-seconds-camping/_/R-p-313089), das Wasser kam aus dem Fluss nebenan und konnte mit aufgekochtem Wasser aus der „Küche“ im Eimer gemischt werden, damit es nicht ganz so eisig ist. ;-) Viele haben sich aber auch einfach direkt im Fluss gewaschen. Die Toiletten bestanden aus ähnlichen Zelten, die Toilettenschüssel ist ein Loch in der Erde, welches statt zu spülen jedes Mal mit ein bisschen Erde gefüllt wird. Toilettenpapier wird darin verbrannt. War das Loch voll, wurde nebenan ein neues gegraben. ;-) Für manche war das bestimmt etwas gewöhnungsbedürftig, aber es ist halt auch ein einfaches Basislager weit im Nirgendwo – mit allem, was dazu gehört (the good, the bad, the ugly). Das Lager wird übrigens auch von der ersten Gruppe auf- und von der letzten komplett wieder abgebaut. Mehr als ein paar Abdrücke von den Zelten bleibt dann dort nicht zurück. Und genau diese Einfachheit macht das Gesamterlebnis ja auch irgendwie aus. Achso, und: Während der Wanderungen verschwindet man einfach, wo und wie es einem passt.

      Augen zu und durch, tät ich sagen! Und falls du dich gar nicht mit den Umständen anfreunden kannst: Es gibt auch Expeditionen, bei denen die Unterbringung etwas bis deutlich weniger rustikal ist.

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