Zuletzt aktualisiert am 11. Dezember 2024

Gleich drei Bergzüge umrahmen das idyllische Alpbachtal in Tirol: Die Kitzbüheler Alpen, das Rofangebirge und die Brandenberger Alpen. Ich war für einige Tage wandernd im Alpbachtal (im weiteren Sinne) unterwegs und habe Tourentipps mitgebracht, die alle drei Gebirge streifen und Wanderern einige der schönsten Ecken der Region zeigen. 

Besonders eindrucksvoll sind Bergregionen natürlich stets von oben betrachtet, deswegen habe ich auf meinen Wanderungen gleich mehrere markante Gipfel der Region erklommen. Aber auch das Element Wasser spielt im Alpbachtal und somit bei meinen Touren eine große Rolle.Von schroffem Fels bis zur sanften Almwiese, von der tosenden Klamm bis zum still das Bergpanorama widerspiegelnden See war alles vertreten, und auch in Sachen Schwierigkeitsgrad ist für so ziemlich jeden Geschmack ein Wandertipp dabei.


Werbehinweis: Dieser Artikel enthält Werbung für meinen Kooperationspartner Komoot. Mehr zum Thema Werbung auf diesem Blog kannst du hier nachlesen.


Mein BAsislager im Alpbachtal

Man merkt beim Wandern im Alpbachtal schnell, dass die Traditionen dort groß geschrieben, gepflegt und gefördert werden. Das beste Beispiel dafür ist vielleicht der Ort Alpbach selbst, in dem ich für meine Zeit dort mein Basislager aufgeschlagen habe. So müssen dort zum Beispiel alle Häuser in einem traditionellen Baustil gehalten werden. Und es gibt über 100 bewirtschaftete Bauernhöfe, die oft noch originalgetreu erhalten, manchmal sogar schon seit 200 oder gar 300 Jahren im besitz derselben Familie sind.

Ich habe mich für meinen Wanderwochenende im Alpbachtal in eine Ferienwohnung im „Haus Alpbachblick“ mit sehr schöner Aussicht etwas oberhalb des Ortes einquartiert. Wer es etwas luxuriöser mag, sollte sich unbedingt den Böglerhof ansehen, ein hochwertiges Naturhotel mit bester Küche und vielen Wellness-Möglichkeiten im Ortszentrum.

Alpbach und das Alpbachtal sind neben dem Auto auch sehr gut mit Bus und Bahn erreichbar. Ab München dauert die Fahrt mit Bus und Bahn bzw. Auto ca. 1,5 bis 2 Stunden.

Viele Touren in die umliegende Bergwelt lassen sich direkt vom Ort Alpbach aus starten. Für Fahrten zu anderen Ausgangspunkten für Wanderungen kann man vor Ort dank der Gästekarte Alpbachtal Card umsonst die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen.

Mit der Alpbachtal Card kann man auch die Sommerbergbahnen nutzen, die nochmal ganz neue Tourenmöglichkeiten eröffnen. Als ich dort war, waren diese allerdings noch nicht in Betrieb.

Wandertipps fürs Alpbachtal

In diesem Artikel stelle ich sowohl einfache Wanderungen als auch längere Bergtouren mit vielen Höhenmetern vor, die zu einigen der Highlights und schönsten Naturschauplätze in der Region Alpbachtal führen. Mehr Bilder und die GPX-Dateien zu den Wanderungen im Alpbachtal gibt es als Collection auf meinem Komoot-Profil. Noch mehr empfehlenswerte Wanderungen findet ihr zudem auf dem Komoot-Profil des Alpbachtals.

Kleine Runde zum Berglsteiner See

>> 6,5 Kilometer, 220 Höhenmeter
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Als Aufwärmübung für meine Wanderzeit im Alpbachtal unternehme ich eine ziemlich entspannte Tour – aber auch eine ziemlich schöne! Der kleine Berglsteiner See liegt nämlich sehr idyllisch eingebettet zwischen Wald und steil aufragenden Felswänden und ist definitiv einen Besuch wert. 

Auf einem Uferwanderweg kann man den See komplett umrunden, es gibt Badestellen inklusive Liegeflächen und ein schönes Wirtshaus mit allerbester Lage direkt am Seeufer. Fürs Mittagessen bin ich früh dran, aber ein Verlängerter mit Seeblick muss schon sein.

Der Weg zum See führt über eine Forststraße durch Wald, im späteren Verlauf der Tour wandert man aber auch mit wunderschönen Weitblicken durch offene Almlandschaft. Gegen Ende der Tour gibt es beim Haflingerhof noch eine weitere Einkehrmöglichkeit. Zudem streift man gegen Ende mit dem Reintalersee noch einen weiteren, größeren Badesee gegen Ende der Tour! 

Durch die rauschende Tiefenbachklamm

>> 8 Kilometer, 160 Höhenmeter
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Gleich drei eindrucksvolle Klammen gibt es im Alpbachtal. Heute vor allem Touristenmagnete und spannende Fotomotive, früher Schauplatz eines mitunter dramatischen Unterfangens: Fast 500 Jahre lang fand in den Klammen des Alpbachtals nämlich eine der größten Holztriften Europas statt, bei denen der begehrte und dringend benötige Rohstoff Holz mithilfe des tosenden Wassers ins Tal transportiert wurde. Das sparte einerseits Kraft, war aber auch ein Knochenjob und mitunter gefährlich.

Diese beiden Adjektive treffen auf meine Wanderung durch die Tiefenbachklamm eher nicht zu, denn der Weg durch die Schlucht ist gut ausgebaut, gesichert und auch sonst nicht sonderlich beschwerlich. Lediglich unter großer Höhenangst sollte man nicht leiden, denn die Wanderung kreuzt einige Male über schmale Gitterbrücken den Fluss. 

Die Route führt auf gleichem Weg hin und zurück, sodass man gleich zweimal in den Genuss kommt, die Klamm zu bewundern. Und das ist auch gut so, denn in jeder Richtung eröffnen sich ganz neue Perspektiven auf die tosende Brandenberger Ache und das eindrucksvolle Felsenreich, welches das Wasser geschaffen hat.  

Auf halber Strecke kann man sich in der Jausenstation Tiefenbachklamm stärken. (Bargeld nicht vergessen!)


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Kurze Wanderhose: Kauftipp
Auf meinen Wanderungen im Alpbachtal hat mich die Latit Short Vario von Maier Sports begleitet. Dank des flexiblen und etwas höher sitzenden Vario-Bunds ist diese besonders angenehm und auch ohne Gürtel sicher zu tragen. Das Material ist leicht und stretchig, umweltfreundlich imprägniert und schnelltrocknend. Das vielleicht Beste an der Hose ist aber, dass sie Teil der Kreislauf-Kollektion Loop von Maier Sports ist und somit vollständig recycelt werden kann.


Rundtour auf die Gratlspitze ab Alpbach

>> 16 Kilometer, 1.100 Höhenmeter
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Fast schon Pflichtprogramm, wenn man zum Wandern ins Alpbachtal kommt: Die 1.899 Meter hohe Gratlspitze ist nämlich der Hausberg von Alpbach und zudem einfach ein grandioser Aussichtsberg, für den ich glücklicherweise auch genau das richtige Wetter erwischt habe.

Ich starte die Tour direkt von meiner Unterkunft aus. Und was gibt es Schöneres, als nur aus der Haustür treten zu müssen und direkt den ersten Wanderwegweiser vor der Nase zu haben?!

Erst folge ich der Beschilderung Richtung Bischofer Käsealm und wandere über Wirtschaftswege in Kehren nach oben. Je höher ich komme, desto besser wird die Aussicht: Auf Alpbach selbst mit seiner prägnanten Barock-Kirche, vor allem aber natürlich auch auf die umliegende Bergwelt und Gipfel wie das Wiedersberger Horn oder den Großen Galtenberg – letzterer übrigens der höchste Berg im Bezirk Kufstein, der ebenfalls eine ziemlich tolle Gipfeltour abgibt (so früh im Bergwanderjahr aber noch zu viel Schnee trägt). 

Die Bischofer Käsealm ist eine wunderschön gelegene Alm mit eigener Käserei, die sich super für einen erste Jause eignen würde (wenn man etwas später startet als ich). Neben hausgemachtem Käse gibt es dort auch Kuchen und andere Speisen. Ich wünsche den um die Hütte herum grasenden Kühe einen guten Morgen und steige dann weiter stetig bergan. 

Nach knapp 500 Höhenmetern erreiche ich das erste von drei Gipfelkreuzen am Bischoferjoch. Die Aussicht ist bereits von hier aus fantastisch – aber es wird noch besser werden. Der gemütlichere Teil der Tour ist nun allerdings fürs Erste vorbei, denn vom Bischoferjoch geht es mitunter steil (aber unschwierig) dem Hochstrickl entgegen. 

Die zwei Pausenbänke auf Gipfel Nummer zwei sind verlockend, aber ich mache nur eine kurze Rast, denn so schön der Gipfel auch ist – er ist nicht das Haupt-Gipfelziel dieser Tour! Zudem ist die Gratlspitze von hier aus schon fast in greifbarer Nähe. Ich folge dem dicht mit Latschen bewachsenen Gratweg weiter auf sie zu. Das ein oder andere steile Stück gibt es auch hier, aber sonst ist der Weg gut zu gehen. 

Ein letzter kurzer, knackiger Anstieg und dann stehe ich an einem kleinen Nebengipfel, der mit der vielleicht besten Pausenbank ganz Tirols (?!) bestückt ist. Leider ist die Bank selbst wiederum bereits mit Menschen bestückt, deswegen wandere ich direkt weiter zum nahegelegenen Gipfel der Gratlspitze und lege dort meine wohlverdiente ausgiebige Gipfelrast mit Panoramablick ein. 

Von hier aus könnte man für den Abstieg weiter auf dem Gratweg wandern, dieser Teil ist allerdings deutlich schwieriger als der von mir bewanderte. Nicht zuletzt in Anbetracht einiger Schneereste entscheide ich mich daher für den einfachen Abstiegsweg via Holzalm. Es ist möglich, bis zum Berggasthof auf der Nordseite der Gratlspitze mit dem Auto zu fahren und die Tour auf den Gipfel so deutlich zu verkürzen. Hatte ich die Tour bisher komplett für mich allein, kommen mir daher nun immer wieder Wanderer entgegen. 

Auf der Holzalm hat die Saison noch nicht begonnen, ansonsten wäre die der perfekte Zwischenstopp vor dem Rückweg nach Alpbach. Für diesen folge ich einem Wirtschaftsweg, der bald wieder zu einem Bergpfad wird und mich rund um die Gratlspitze zurück auf die Südseite führt. 

Über das Hösljoch mit kleinem See und Mini-Kapelle erreiche ich später eine Asphaltstraße – und verpasse prompt den Abzweig zum Blaiksteig. Ich beschließe, ein bisschen der Straße zu folgen – in Anbetracht der Aussicht definitiv nicht die schlechteste Wahl – und schließe etwas später wieder zum Steig auf, der mich durch das rauschende Hösljochbachtal führt. Zu guter Letzt geht es über wunderbar blühende Almwiesen zurück nach Alpbach.

Von Kramsach zum Zireiner See (mit Roßkogel)

>> 20 Kilometer, 1.560 Höhenmeter
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Der Zireiner See im Rofangebirge gilt als einer der schönsten Bergseen Tirols – klar, dass der auf meiner Wanderreise ins Alpbachtal nicht fehlen darf!

Dorthin zu kommen ist allerdings gar nicht soo einfach: Für die kürzeste Wandertour über Anderls Almhütte ab Parkplatz Aschau-Wimm in Brandenberg muss man immer noch rund 15 Kilometer und 850 Höhenmeter bewältigen. Ich entscheide mich für die längere Variante direkt ab Kramsach: So ist mein Anfahrtsweg deutlich kürzer – und mehr Höhenmeter sind ja bekanntlich immer etwas Gutes.

Die Tour startet am großen Parkplatz einer ehemaligen Bergbahn, und diese wird mich auch für den Großteil des Aufstiegs begleiten. Die Route führt nämlich erst noch über Forstwege, dann aber bald schon in vielen Kehren immer entlang der ehemaligen Schneise der Bergbahn – über blühende Wiesen und mit fast durchgehend hervorragender Aussicht über das Inntal und die umliegende Bergwelt. Der mitunter steile Anstieg ist nicht unbedingt wadenfreundlich, dafür fliegen die Höhenmeter nur so vorbei.

Eine kurze Rast an der Mittelstation der Bergbahn – und weiter geht’s der Gipfelstation entgegen. Dort angekommen, haut mich der plötzliche Anblick des markanten Rofanstocks latent aus den Wandersocken. Was für ein Glück, dass der mich für die nächsten Wanderkilometer begleiten wird.

Von der Bergstation ist es nun nur noch ein kurzer Anstieg bis zum Gipfel des 1.940 Meter hohen Roßkogel. Eine dicke Schneewechte am Gipfel lässt mich aber an diesem Aufstieg zweifeln, und so wähle ich vorsichtshalber einen Alternativweg. Von der anderen Seite des Gipfels aus betrachtet war das völlig unnötig – und daher lege ich dann doch noch einen kurzen Abstecher zum fast völlig schneefreien Gipfel ein.

Von dort ist es nur ein Katzensprung bis zum Rand des Kessels, in dem der Zireiner See liegt. Und dessen Anblick ist gleichermaßen imposant und einfach nur wunderschön. Meine Route würde eigentlich hinunter ans Seeufer und über den dahinterliegenden Sattel führen. Schnee und Eis halten sich jetzt Mitte Mai im Talkessel aber noch sehr hartnäckig und der Weg wäre ohne viel Schneegestapfe nicht möglich. 

Ich gebe mich daher mit dem Blick von oben zufrieden, gehe ein Stück auf dem Weg zurück, den ich gekommen bin und wähle eine Alternativroute, die nach einigen Kilometern wieder mit meiner eigentlichen Route aufschließt. 

Der lange Abstieg erfolgt auf weniger steilen Wegen und ist sehr angenehm zu gehen. Die toll gelegene Bayreuther Hütte würde sich perfekt für eine Rast auf dem Rückweg eignen (ich bin allerdings eine Woche zu früh dafür dran).


Warst du auch schonmal im Alpbachtal wandern und hast noch weitere schöne Tourentipps? Oder hast du noch Fragen zu meinen Touren? Ich freu mich auf deinen Kommentar!

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