Zuletzt aktualisiert am 10. August 2025
(enthält Werbung) Die höchsten Berge jedes Kontinents zu erklimmen – das ist der große Traum vieler Bergsteigerinnen und Bergsteiger. Zugegeben: Die sieben höchsten Gipfel in den verschiedenen Regionen Baden-Württembergs können da in Sachen Höhe und Abenteuerfaktor nicht ganz mithalten. Doch für Wanderer haben sie durchaus ihren Reiz.
Ich habe mich daher aufgemacht, die „7 Summits of Baden-Württemberg“ zu besteigen – ein besonderes Abenteuer, das mir die landschaftliche Vielfalt des Bundeslandes nähergebracht und viele schöne Wandererlebnisse beschert hat. In diesem Blogartikel stelle ich die sieben Gipfeltouren vor und gebe praktische Tipps zum Nach- und Weiterwandern.
Natürlich muss man das Projekt nicht wie ich in einem Rutsch angehen. Jede Region bietet zahlreiche lohnenswerte Wanderungen – da kann man also durchaus auch mal den zweit- oder dritthöchsten Berg mit dazu nehmen und die Gipfel nach und nach erwandern.
Übrigens: Verbunden habe ich die Gipfel per Fahrrad. Hier geht es nur um den Wanderteil, den ausführlichen Bericht zu meiner Bikepacking-Tour durch Baden-Württemberg findest du hier.
Werbehinweis: Meine Reise durch Baden-Württemberg fand teilweise in Zusammenarbeit mit der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg statt. Außerdem enthält dieser Artikel Werbung für meinen Kooperationspartner Komoot. Mehr zum Thema Werbung auf diesem Blog kannst du hier nachlesen.


1. Katzenbuckel (Odenwald), 626 m
Route: nicht durchgehend markiert / zur Route auf Komoot
Start / Ziel: Strümpfelbrunn
Distanz / Höhenmeter: 11,5 km / 330 hm
Basislager: Landgasthof Haus Odenwald
Ich beginne meine Reise ganz oben im Norden Baden-Württembergs. Und meine Tour auf den höchsten Gipfel des Odenwaldes im Örtchen mit dem klingenden Namen Strümpfelbrunn. Über Wiesen und Felder, dann ein Stück durch Wald verlasse ich den Ort und habe bald einen ersten schönen Blick auf den Katzenbuckel in der “Ferne”, dessen Form seinen vulkanischen Ursprung bereits vermuten lässt.
Ich durchquere den Ort Waldkatzenbach, ab der Kirche geht es auf der Katzenbuckelstraße weiter – zweifelsohne ist man hier also auf dem richtigen Weg. Das Sträßchen führt leicht bergan zum Landgut Katzenbuckel mit kleinem Biergarten. Hier sollte man nicht versäumen, rechterhand einen kurzen Abstecher zum Katzenbuckelsee einzulegen. Der ehemalige und mittlerweile ziemlich verwilderte Steinbruch erlaubt einen Einblick in die Geologie des Berges.
Von dort geht es zurück zur kleinen Straße und auf einem Schotterweg das letzte Stück bergauf in Richtung Gipfel. Eine aufgestellte Panoramabank lässt unterwegs schöne Weitblicke vermuten – in meinem Fall regnet es aber mittlerweile in Strömen und außer nassem Gras ist nicht viel zu sehen. Bald komme ich am steinernen Katzenbuckelturm an, dessen schmale Wendeltreppe ich natürlich hochsteige, obwohl ich weiß, dass ich von oben auch nicht mehr sehen werde… Aber immerhin für eine Rast im Trockenen ist der Turm gut.
Während ich bisher der Wegmarkierung mit gelbem Kreuz gefolgt bin, wechsle ich nun auf den markierten Katzenpfad. Über schöne Waldwege durch grünes Dickicht mit Farn und moosbewachsenen Steinen geht es immer bergab in ein Bachtal. Während das Regenwetter der Aussicht vom Turm nicht so wirklich zuträglich war, kommt der Wald mit all seinem frischen Grün dadurch durchaus besonders zur Geltung.
Und wer sich nun wundert, warum auf den Bildern unten so viel Sonne zu sehen ist: Ich bin am nächsten (deutlich sonnigeren) Tag nochmal kurz zum Turm hochgefahren, um mir das ganze inklusive Aussicht anzusehen! Und das war auch gut so, denn der Blick vom Katzenbuckel war definitiv einer der schönsten meiner ganzen 7-Summits-Tour.
Weiterwandertipp: Die Tour über den Katzenbuckel lässt sich mit einer mehrtägigen Trekkingtour mit Übernachtung auf Trekkingplätzen durch den Naturpark Neckartal-Odenwald verbinden. Routenvorschläge dafür gibt es hier.






2. Hohe Brach (Schwäbisch-fränkischer Wald), 586 m
Route: Grossserlach – Rundwanderweg 3 / zur Route auf Komoot
Start / Ziel: Grab
Distanz / Höhenmeter: 9,5 km / 220 hm
Basislager: Hotel Sonne-Post in Murrhardt (Busverbindung zur Wanderung)
Der Schwäbisch-Fränkische Wald ist sicherlich eine der weniger bekannten Naturregionen in Baden-Württemberg – darf auf meiner 7-Summits-Tour durchs Ländle aber natürlich keinesfalls fehlen! Neben einer abwechslungsreichen Landschaft mit blühenden Streuobstwiesen, stillen Wäldern und versteckten Schluchten ist diese Region auch historisch überaus spannend und bedeutsam.
Der Limes, die nördliche Grenze des römischen Reiches, zog sich nämlich einst durch die Region. Und prägt sie bis heute. Etwa 150 n. Chr. wurde der Grenzwall errichtet, heute ist er mit seinen knapp 550 Kilometern Länge das größte Bodendenkmal Mitteleuropas. Überreste und Rekonstruktionen der Wachtürme und Kastelle, die zahlreich entlang der Grenzlinie erbaut wurden, finden sich dort. Und einen solchen Wachturm kann man auch auf dieser Rundwanderung zur Hohen Brach, der mit 586 m höchsten Erhebung im Schwäbisch-Fränkischen Wald, besichtigen.
Der rekonstruierte Wachturm liegt auf dem Heidebuckel und somit unweit des kleinen Wanderparkplatzes, an dem die Tour startet. Betreten kann man den Turm nur zu sehr eingeschränkten Öffnungszeiten, aber eine Infotafel verrät mehr über Innenleben und Geschichte des Turms.
Auch auf der Hohen Brach befindet sich ein Turm – allerdings ein deutlich modernerer Fernmeldeturm mit stattlichen 133 Metern. Begehbar ist der Turm nicht, daher fällt die Aussicht vom höchsten Gipfel im Schwäbisch-Fränkischen Wald sehr waldreich aus (oder anders gesagt: sie ist nicht vorhanden). Auf dieser Rundwanderung wandert man aber neben viel Wald auch über offene Landschaft mit schönen Weitblicken.
Weiterwandertipp: Auf dem Limes-Wanderweg kann man als Mehrtagestour 50 Kilometer der ehemaligen römischen Grenze durch den Schwäbischen Wald folgen.







3. Schwarzer Grat (Allgäu), 1.118 m
Route: Schwarzer Grat Erlebnisweg / zur Route auf Komoot
Start / Ziel: Großholzleute
Distanz / Höhenmeter: 10,1 km / 420 hm
Basislager: Ferienwohnung in Isny (Busverbindung zur Wanderung)
Der voralpine Höhenzug der Adelegg wirkt so ganz anders als die typische Allgäuer Landschaft mit seinen grünen Wiesen und sanften Hügeln: Das „dunkle Herz des Allgäus“ ist der letzte Ausläufer der Allgäuer Alpen und ein weitläufiges Waldgebiet, welches zahlreiche steile Tobel und einsame Winkel beherbergt. Lange Zeit war diese Gegend vor allem für Glasmacher und Forstleute interessant, heute ist sie ein beliebtes Wanderziel. Nicht zuletzt dank des Turms, der auf dem höchsten Punkt der Adelegg thront: Der Schwarze Grat ist der mit 1.118 m zweithöchste Berg meiner 7-Summits-Gipfeltour!
Mit dem „Schwarzer Grat Erlebnisweg“ gibt‘s hier eine Rundwanderung, die neben der grandiosen Aussicht vom Gipfelturm auf Alpen, Alpenvorland und Bodensee auch allerlei Wissenswertes zur Region vermittelt – und entgegen des düsteren Namens übrigens auch bestens als Familienwanderung geeignet ist.
Eine kurze Busfahrt bringt mich von Isny nach Großholzleute, wo der Erlebnisweg beginnt (und endet). Von dort geht es überwiegend auf Schotterwegen immer dem Gipfel entgegen. Unterwegs warten einige Infotafeln, Pausenbänke und auch die ein oder andere Aussicht – die aber natürlich nicht mal annähernd so gut sind wie die 360-Grad-Rundumsicht vom Gipfelturm (die man sich nach 156 Holzstufen auch wirklich verdient hat). Im Inneren des Turms gibt es einige Rastplätze, in den Sommermonaten auch einen kleinen Kiosk, drumherum einen Spielplatz mit Grillstelle.
Als ich oben ankomme, herrscht bereits großer Trubel – es ist Pfingstmontag und dort oben soll ein ökumenischer Gottesdienst abgehalten werden. Beim Abstieg, erst kurz über einen wurzeligen Pfad, dann wieder über Waldwege, kommen mir unzählige Leute entgegen, sodass ich mit den Begrüßungen gar nicht mehr hinterherkomme. Normalerweise geht es hier sicherlich etwas ruhiger zu, auch wenn der Schwarze Grat ein beliebtes Wanderziel ist.
Im kleinen Überruh, welches vor allem aus einer Rehaklinik besteht, checke ich den Busfahrplan und stelle fest, dass ich ein perfektes Timing erwischt habe. Ich beende meine Wanderung daher bereits dort (der Bus zurück nach Isny fährt nämlich nicht allzu oft), man kann aber von dort aus auch noch rund 3 km auf dem Erlebnisweg zurück zum Ausgangspunkt wandern.
Weiterwandertipp: Die Weitwanderroute Wandertrilogie Allgäu (Wasserläufer) führt unter anderem durchs Baden-Württembergische Allgäu und auch über den Schwarzen Grat.





4. Neuhewen (Hegau), 867 m
Route: Premiumwanderweg „Stettener Panoramaweg“ / zur Route auf Komoot
Start / Ziel: Hegaublick bei Stetten
Distanz / Höhenmeter: 8,5 km / 255 hm
Basislager: Hotel Engener Höh in Engen (Busverbindung zur Wanderung)
Am westlichen Bodensee liegt mit dem Hegau eine ganz besondere Region mit spannender geologischer Geschichte: Vor etwa 14 Millionen Jahren waren die Hegauer Kegelberge nämlich noch aktive Vulkane und spien Feuer, bevor sie in der Eiszeit durch Gletscher abgeschliffen wurden und ihre markante heutige Form erhielten. Mit Höhen zwischen 643 und 867 Metern ragen sie weithin sichtbar aus der Landschaft heraus.
Einer der besten Aussichtspunkte über diese Landschaft ist der Hegaublick bei Stetten – und genau dort beginnt auch meine Wanderung auf den höchsten Kegel: den Neuhewen mit 867 Metern. Für diese Tour bin ich auf dem Stettener Panoramaweg unterwegs, und der macht seinem Namen alle Ehre.
Vom Startpunkt der Wanderung ist es nicht weit bis zum Gipfel. Der Weg führt primär durch Wald, teilweise stehen die Brennnesseln links und rechts ziemlich dicht und lassen gerade so genug Platz für eine Wanderin wie mich.
Der Gipfel ist komplett bewaldet. Auf dem höchsten Punkt befindet sich eine Burgruine, die jedoch eingezäunt und nicht weiter erkundbar ist. Sie ist eine von vielen in der Region – der Hegau gehört nämlich zu den Regionen mit den meisten Burgen und Schlössern in ganz Deutschland.
Ein Stück wandere ich wieder durch den Wald bergab. Der Rest der Route führt mich dann in einem großen Bogen meist über Feld- und Wiesenwege rund um die Ortschaft Stetten. Gräser und Ähren wehen leicht im Wind, ein einzelner Traktor zieht, seine Bahnen, zwei Rotmilane immer hinter ihm her. Und dazu stets der weite Blick über die Landschaft. Es ist eine wirklich schöne Runde mit vielen naturnahen Wegen, auf der der Gipfel des Neuhewen fast die Nebenrolle spielt.
Und am Start-/ Zielpunkt gibt es dann gleich zwei Einkehrmöglichkeiten mit bester Aussicht von der Terrasse, auf der ich bei einer großen Portion Pommes auf den nächsten Bus warten kann.
Weiterwandertipp: Unter dem Namen Hegauer Kegelspiel vereinen sich zehn Premiumwanderwege zwischen 7 und 30 km Länge.







5. Lemberg (Schwäbische Alb), 1.015 m
Route: Lemberger Gipfeltour / zur Route auf Komoot
Start / Ziel: Wehingen
Distanz / Höhenmeter: 13,4 km / 480 hm
Basislager: Hotel Schlossberg Wehingen
10 Gipfel über 1.000 Metern Höhe gibt es hier am westlichsten Rand der Schwäbischen Alb – und immerhin drei davon liegen auf meiner Wanderroute zum Lemberg-Gipfel. Die kann ich ganz entspannt direkt von meiner Unterkunft in Wehingen aus starten. Über einen Schotterweg geht es vom Ort aus hinauf in Richtung Wald. Schon morgens um 8 Uhr ist es ziemlich warm, aber glücklicherweise führt die Route größtenteils durch Wald.
Kurz vor einem Wanderparkplatz (den man alternativ auch als Startpunkt nutzen kann) gibt es einen ersten schönen Weitblick. Ein Stück dahinter beginnt der spannendste Teil der Tour: Ein kleiner Waldweg führt mich bergauf zum ersten Gipfel. Der Oberhohenberg (1.010 m) empfängt mich mit blühenden Blumen und einem tollen Blick mit passender Pausenbank. Außerdem wird mit einer achteckigen Metallkonstruktion (= Burgturm) und einer kleinen Hängebrücke (= Zugbrücke) an die Burg Oberhohenberg erinnert, die hier bis ins Jahr 1449 stand.
Von dort aus geht es auf einem kleinen Pfad aussichtsreich immer an der Kante entlang bis zum Hochberg (1.009 m), der zugegebenermaßen ohne das Hinweisschild nur bedingt als Berggipfel zu erkennen wäre.
Es folgt ein kurzer Abstieg und anschließend stellenweise recht steiler Gegenanstieg zum Lemberg (1.015 m), dem höchsten aller Alb-Gipfel! Auf der Lichtung gibt es Picknick- und Grillplätze und sogar eine kleine Hütte, die allerdings nur sehr eingeschränkt geöffnet hat.
Tollerweise stehen Getränkekästen und Süßigkeiten bereit, an denen man sich bedienen darf (bezahlt wird direkt per Bargeld oder alternativ Paypal). Ich trinke ein Spezi, dann temperaturbedingt direkt noch einen halben Liter Johannisbeerschorle hinterher und blicke dabei argwöhnisch auf den 33 m hohen Stahlturm vor mir. Der Ausblick von oben muss toll sein, bei klarem Wetter kann man sogar die Alpen in der Ferne erspähen. Mir persönlich ist die Konstruktion letztendlich dann aber doch ein bisschen zu luftig und meine latente Höhenangst – gepaart mit latenter Turm-Phobie – entscheiden sich während eines zaghaften Versuchs gegen die Turmbesteigung.
Vom Turm aus steige ich ein Stück über Pfade bergab, dann geht es über Forstwege zurück nach Wehingen. Definitiv eine schöne und auch ohne Turmbesteigung aussichtsreiche Wanderung hier am Westrand der Schwäbischen Alb.
Weiterwandertipp: Am Lemberg startet der Donauberglandweg – auf 59 km, aufgeteilt auf vier Etappen, führt der durch den Naturpark Obere Donau.








6. Feldberg (Schwarzwald), 1.494 m
Route: Genießerpfad Feldbergsteig / zur Route auf Komoot
Start / Ziel: Feldberg-Ort
Distanz / Höhenmeter: 14 km / 550 hm
Basislager: Pension Bergseeblick Titisee (Busverbindung zur Wanderung)
Ganz oben angekommen! Auf dem Feldberg. Höchster Gipfel im Schwarzwald. Und somit natürlich auch höchster Gipfel in Baden-Württemberg. Auf dem zweithöchsten war ich ja schon mal, damals während meiner Wanderung auf dem Schwarzwälder Albsteig, der unter anderem übers Herzogenhorn führt.
Mit 1.493 m ist der benachbarte Feldberg aber nochmal 78 Meter höher. Und auch die Aussicht ist heute deutlich besser als damals im dichten Nebel. (Wenngleich noch längst nicht so gut, wie sie an wirklich klaren Tagen sein kann.)
Von meinem hiesigen Basislager in Titisee nehme ich den Bus zum Ort Feldberg, so etwas wie das touristische Zentrum am Feldberg. Besonders im Winter natürlich, wenn die Skilifte geöffnet haben, aber auch jetzt im Sommer herrscht reger Betrieb. Zumal die Gondel auch Sommerwanderer befördert.
Ich habe mir für diesen Tag den Feldbergsteig vorgenommen, der nahe der Bushaltestelle hinter dem Haus der Natur startet. Ein großes Holzportal weist den Weg, man kann sich also kaum verlaufen. Von dort geht es direkt bergauf – erst auf breiten Wegen, später auch auf kleinen Pfaden bis zur Bergstation der Gondel am Bismarck-Denkmal (welches aktuell restauriert wird). Die Weitblicke sind bereits auf diesen ersten Metern grandios, und werden noch viel besser, als ich den Feldbergturm hier auf dem Seebuck (einem Nebengipfel des Feldbergs) besteige. Das Ticket dafür ist mit 8 Euro zwar ein bisschen teuer, wie ich finde, aber hey – immerhin gibt es einen Lift und der Eintritt ins Schinkenmuseum im ersten Stock ist inklusive! (Und eine kleine Foto-Ausstellung gibt es auch.)
Nach dem 360-Grad-Rundumblick vom Turm geht es ein Stück bergab und direkt wieder hinauf auf den Gipfel des Feldbergs mir seinem markanten Sendemast und der Wetterstation. Der Weg dorthin ist fast toller als der Gipfel selbst, denn jetzt im Sommer sind die weiten Blumenwiesen vor Schwarzwald-Panorama ein ganz besonders schöner Anblick.
Ein Stück hinter dem Feldberggipfel liegt die empfehlenswerte St.-Wilhemer-Hütte, an der ich mich erstmal von der kräftezehrenden Gipfelbesteigung erhole. (Es liegen aber noch ein paar weitere Hütten auf der Route, man kann also auch erst später einkehren.)
Nachdem ich bisher überwiegend auf breiteren Wegen unterwegs war, beginnt nun der „Steig“-Teil des Feldbergsteigs. Teils fast schon alpin wirkende Pfade führen entlang der steilen und hier bewaldeten Feldberg-Hänge, später geht es entlang eines wilden Bachtals mit kleinen Wasserfällen weiter bergab.
Ein weiteres Highlight ist der Feldsee, das „dunkle Auge, des Feldbergs. Der nahezu kreisrunde See umgeben von steilen Hängen ist ein toller Anblick. Baden ist hier allerdings nicht erlaubt: zum Schutz eines seltenen Unterwasserfarns, der in Deutschland nur noch im Feldsee und Titisee vorkommt.
Vom See aus geht es auf einem holprigen Pfad wieder ein gutes Stück bergauf nach Feldberg-Ort und somit zum Ausgangspunkt. Eine wirklich (fast schon überraschend) tolle und abwechslungsreiche Rundtour, die einem auch die wilde und naturbelassene Seite des Feldbergs zeigt.
Weiterwandertipp: Der Feldbergsteig ist einer von über 50 Genießerpfaden im Schwarzwald – Premium-Wanderwege, die neben dem Wander- und Landschaftserlebnis immer auch noch zusätzliche Anreize bieten.








7. Totenkopf (Kaiserstuhl), 556 m
Route: Kaiserstuhlpfad / zur Route auf Komoot
Start / Ziel: Endingen / Ihringen
Distanz / Höhenmeter: 23,1 km / 870 hm
Basislager: StayInn Freiburg (Bahnverbindung zur Wanderung)
Meine letzter von sieben Gipfeln in Baden-Württemberg befindet sich im Kaiserstuhl – einem kleinen Gebirgszug in der oberrheinischen Tiefebene zwischen Freiburg und Frankreich, welcher schon seit über sechstausend Jahren dauerhaft von Menschen besiedelt wird. Und bis heute ist die Natur dort stark von Kulturlandschaft geprägt. Wein- und Obst-Terrassen treffen auf wilde Wiesen und Laubwälder – all das zusammen ergibt nicht nur ein wunderschönes Bild, sondern auch einen extrem artenreichen Lebensraum.
Ich glaube, ich habe selten so viele und vor allem auch so viele verschiedene Schmetterlinge gesehen. Dazu jede Menge leuchtende Smaragdeidechsen, schwirrende Bienenfresser und bunte Blüten – allein rund 35 verschiedene Orchideenarten kommen am Kaiserstuhl vor! Vor allem auch Arten, die ein mediterranes Klima bevorzugen, fühlen sich hier wohl. Und den Weinreben geht es da natürlich genauso.
Etwas weniger gut ist das vergleichsweise warme und trockene Gebiet für Wanderer geeignet – zumindest an heißen und sonnigen Tagen. Ich habe so einen erwischt und bin daher extra früh in Freiburg in den Zug gestiegen, um ca. eine halbe stunde später in Endingen wieder auszusteigen.
Hier beginnt der Kaiserstuhlpfad, der den Rücken des Mittelgebirges komplett von Nord nach Süd überquert. Durch die Altstadt von Endingen, dann über eine alte Kastanienallee geht es erst noch sanft bergauf. Anschließend folgt ein etwas längerer Anstieg hinauf bis zur Katharinenkapelle – erster kleiner Weitblick (und eine potenzielle Einkehrmöglichkeit) inklusive.
Nach einem kurzen Abstieg verlasse ich zum ersten Mal den Wald und blicke über die weiten, von Schmetterlingen und Blumen gezierten Wiesen. Den Totenkopf mit seiner markanten Antenne kann ich schon in der Ferne erblicken – mit 556 m die höchste Erhebung im Kaiserstuhl.
Ein Stück geht es in leichtem Auf und Ab am Waldrand entlang, dann folgt der Aufstieg zum Eichelspitzturm, einem Aussichtsturm aus Stahl, der auch als Sendemast dient. Wem der Aufstieg hier zu luftig ist, der soll nicht verzagen – es folgt noch ein weiterer und deutlich harmloserer Turm mit toller Aussicht! Der steinerne Neunlindenturm steht direkt dem Totenkopf. Auf dem Weg dorthin steigt man über Wiesen etwas ab und dann durch Wald recht steil bergauf bis zum Gipfel. Schwarzwald, Vogesen, bei klarem Wetter die Alpen… und man selbst wie auf einer kleinen Tribüne mittendrin. Der Blick von dort oben ist schon wirklich etwas ganz besonderes.
Ein wenig wandere ich vom Totenkopf aus durch Wald bergab, dann folgt der zumindest temperaturmäßig anstrengende Teil meines Wandertages. Auf der zweiten Hälfte dieser Tour gibt es nämlich kaum noch Schatten. Wasser auch nicht. Und Einkehrmöglichkeiten auch nicht wirklich. Das sollte man auf jeden Fall bei der Wanderplanung bedenken (und wahrscheinlich macht es bei Sonne und Hitze eher Sinn, den Weg in umgekehrte Richtung zu gehen und früh zu starten, sodass der schattigere Teil der Tour auf die Tagesmitte fällt).
Die Route führt nun immer aussichtsreich über die terrassierten Weinberge, oft wandert man quasi inmitten der Reben. Ein Highlight sind die Lösshohlwege Eichgasse und Lenzberggasse, in denen sich viele Bruthöhlen der Bienenfresser entdecken lassen – und auch die bunten Vögel selbst schwirren hier auf diesem Abschnitt in den Sommermonaten zahlreich durch die Lüfte.
Die Weinhänge begleiten mich bis ins Winzerdorf Ihringen, von wo aus es wieder eine Bahnverbindung zurück nach Freiburg gibt. Bin definitiv begeistert vom Kaiserstuhl und seinem gleichnamigen Pfad.
Weiterwandertipp: Wem diese Tour zu lang ist, der findet natürlich auch viele kürzere Touren und Rundwanderwege in der Region.









Alle Routen findest du auch gesammelt in meiner Komoot-Collection zu den 7 Summits of Baden-Württemberg. Dort gibt’s auch noch mehr Bilder zur jeder Tour.
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