Zuletzt aktualisiert am 28. Mai 2025

(enthält Werbung) Das Osnabrücker Land ist eine dieser Regionen in Deutschland, die vielen wohl eher nicht als allererstes (und wahrscheinlich auch nicht als zweites) in den Sinn kommen, wenn sie ans Wandern denken – Einheimische natürlich ausgenommen. Dabei wäre manch einer wohl überrascht davon, wieviele Wandermöglichkeiten man dort findet. Wie abwechslungsreich die Region rund um Osnabrück sich zeigen kann. Und dass es mit dem Wiehengebirge und dem Teutoburger Wald dort im hohen Nordwesten des Landes sogar zwei waschechte Gebirge gibt!

Die sind vielleicht weder so hoch noch so spektakulär wie andere Mittelgebirge in Deutschland, haben dafür aber ihren ganz eigenen Reiz – allein schon dadurch, dass sie recht exponiert aus der ansonsten eher flachen Landschaften herausragen. Aber auch zwischen den beiden Gebirgszügen gibt es vielfältige Landschaften zu entdecken und zu erwandern. 

Ich persönlich finde es immer spannend, auch mal solche Regionen zu erkunden. Regionen eben, die vielleicht nicht auf jedem zweiten Instagram-Bild zu finden, aber auf ihre Art einfach besonders und authentisch sind. Und nicht zuletzt deswegen habe ich beschlossen, auf dem Hermannsweg einmal durch den kompletten Teutoburger Wald – und somit auch durchs Osnabrücker Land – zu wandern. In diesem Artikel berichte ich von diesem und weiteren Wandertipps für Tages- und Mehrtagestouren im Teutoburger Wald, auf die ich unterwegs gestoßen bin.


Werbehinweis: Dieser Artikel entstand in bezahlter Zusammenarbeit mit der Tourismusgesellschaft Osnabrücker Land. Die Inhalte beruhen auf persönlicher Erfahrung. Mehr zum Thema Werbung auf diesem Blog kannst du hier nachlesen. 


Unterwegs in einem der nördlichsten Mittelgebirge

Der Teutoburger Wald ist ein rund 100 Kilometer langer Mittelgebirgszug in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Er ist bekannt für seine waldreiche Hügellandschaft mit vielen gut ausgebaute Wander- und auch Radwegen, aber auch für seine vielen historischen Stätten und geologischen Besonderheiten. Einige der bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Teutoburger Wald sind:

  • Externsteine: beeindruckende Sandsteinformation mit mystischem Flair und umfangreicher keltisch-germanischer Geschichte
  • Hermannsdenkmal: ein 53 Meter hohes Denkmal zur Erinnerung an die Varusschlacht im Jahr 9 n. Chr.

  • Sparrenburg in Bielefeld: eine mittelalterliche Festung mit unterirdischen Gängen und Panoramablick über die Stadt

  • Burg Ravensberg: Burgruine mit Café und Aussichtsturm, beliebtes Wanderziel bei der Honigkuchenstadt Borgholzhausen

  • Tecklenburg: ein malerisches Fachwerkstädtchen mit Burgruine und Freilichtbühne

  • Schloss Iburg: historisches Schloss und ehemaliges Kloster mit schönem Ausblick über den Kurort Bad Iburg

Tageswanderungen für jeden Geschmack im Osnabrücker Land

Wer im Teutoburger Wald wandern will, muss nicht wie ich direkt mehrere Tage am Stück unterwegs sein. Auch für kleinere (und größere) Tagestouren gibt es dort viele Tourenmöglichkeiten. Während meiner Wanderung auf dem Hermannsweg bin ich insbesondere im Osnabrücker Land immer wieder auf sogenannten TERRA.tracks gestoßen, die dafür besonders empfehlenswert sind.

Über den Naturpark TERRA.vita

Ein großer Teil des Osnabrücker Landes liegt im Naturpark TERRA.vita, dem ersten deutschen Naturpark, der auch als Geopark ausgezeichnet wurde – und mittlerweile sogar zu den UNESCO Global Geoparks zählt. Die Landschaft auf dessen Fläche zeichnet sich durch eine große geologische Vielfalt aus, die rund 300 Millionen Jahre Erdgeschichte eindrücklich und besonders lückenlos widerspiegelt: die Ergebnisse von Prozessen wie Auffaltung, Erosion, Vergletscherung und Überflutung sowie von unterschiedlichsten klimatischen Gegebenheiten lassen sich dort nachverfolgen.

Die Landschaft umfasst die bewaldeten Höhenzüge des Teutoburger Waldes und des etwas nördlicher liegenden Wiehengebirges, aber auch kleine Moore, wilde Bachläufe, sandige Geestflächen (…), dazwischen allerlei geologische und auch archäologische Besonderheiten und Denkmäler.

Das Ziel des Naturparks ist es, Naturerhaltung mit Naturerlebnis, Bildung und nachhaltigem Tourismus zu kombinieren. Und wie könnte man eine Landschaft und ihre Besonderheiten besser entdecken, als beim Wandern…

Wandern auf den TERRA.tracks

Um alle Besonderheiten der Region in ihrer Vielfalt erlebbar zu machen, hat der Naturpark (unter anderem) die TERRA.Tracks ins Leben gerufen – Themenwanderwege unterschiedlichster Art, die meist als Rundwanderwege angelegt und eine gute Wandermöglichkeit für alle sind, die Tageswanderungen im Osnabrücker Land machen möchten.

Etwa 80 dieser gut ausgeschilderten Wege führen durch die abwechslungsreiche Landschaften der Region – von sanften Hügeln und dichten Wäldern bis hin zu historischen Stätten und geologischen Sehenswürdigkeiten. Dabei verbinden sie oft die Themen Natur, Geologie und Historie miteinander – und jeder TERRA.track erzählt eine eigene Geschichte. 

  • Der TERRA.track Freedenblüte zum Beispiel zeigt die beeindruckende Blütenvielfalt des Freeden, einem kleinen Hügelrücken nahe der Kurstadt Bad Iburg. Ganz besonders im April zur Blütezeit des Lerchensporns ist dieser Rundwanderweg beliebt. Es gibt auf der Webseite des Naturparks sogar ein Freedometer, das den aktuellen Stand der Blüte anzeigt (ca. 8,3 km, 200 hm).
  • Der TERRA.track Achter de Welt ist für alle, die gern auf stillen, schmalen und mitunter steilen Pfaden unterwegs sind und die abgelegenen Seiten des Osnabrückers Landes kennenlernen wollen: „Achter de Welt“ kommt aus dem Plattdeutschen und bedeutet „Hinter der Welt“ (ca. 4,6 km, 130 hm).
  • Der TERRA.track Orchideenwiese führt durch das älteste Naturschutzgebiet im Osnabrücker Land und einen ganz besonderen Naturraum, den Silberberg. Früher wurde dort silberhaltiges Erz geschürft, heute bieten Kalkmagerrasen besonderen Pflanzenarten wie Enzian- und Orchideengewächsen einen Lebensraum (ca. 5,4 km, 180 hm).

Die Wege sind immer gut mit einem roten „T“ auf weißem Hintergrund markiert. Viele Routen lassen sich auch kombinieren oder abkürzen, sodass für jeden Wanderwunsch und jedes Wetter das richtige dabei ist.

Eine Übersicht über alle TERRA.tracks gibt es hier. 

Mehrtageswanderungen im Teutoburger Wald

Gleich fünf Mehrtageswanderrouten führen durchs Osnabrücker Land, zwei davon auch über und rund um den langgezogenen Bergrücken des Teutoburger Waldes.

Drei Etappen auf dem traditionsreichen Hermannsweg

Der Hermannsweg ist ein rund 156 Kilometer langer Weitwanderweg, der in ca. acht bis neun Etappen einmal komplett über den Teutoburger Wald führt. Er beginnt in Rheine in Westfalen und endet in Horn-Bad Meinberg. Angelegt wurde er schon im Jahr 1902, hat also eine lange Tradition. Auch der im Südosten anschließende Eggeweg ist schon über 100 Jahre alt und bildet gemeinsam mit dem Hermannsweg die Hermannshöhen, die zu den „Top Trails of Germany“ zählen und entsprechend gut gepflegt werden. 

Seinem Ruf als Kammweg macht der Hermannsweg alle Ehre: Nach einem kurzen flachen Auftakt im Münsterland folgt er vor allem dem oft verhältnismäßig schmalen Rücken des Mittelgebirges, führt meist durch ausladende Laub- und Mischwälder – allerdings nicht ohne Wanderern zahlreiche wunderschöne Weitblicke zu gewähren.

Neben vielen naturnahen Abschnitten führt er auch an kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten vorbei – allen voran am berühmten Hermannsdenkmal, welches eines der meistbesuchten Denkmäler in Deutschland ist. Dazu gibt es Wunderwerke aus Sandstein, sehenswerte Fachwerk-Städtchen, Burgruinen, mehrere Aussichtstürme, einladende Einkehrmöglichkeiten und mehr.

Der Hermannsweg eignet sich sowohl für Tageswanderungen als auch für mehrtägige Touren und bietet insbesondere auch Weitwander-Einsteigern gute Bedingungen. Die Wege sind nämlich in aller Regel eher breit und eben und somit einfach zu begehen, die Anstiege nur selten steil und nie allzu lang und die Infrastruktur entlang des Weges ist gut (ohne zu überladen zu sein).

Drei Etappen des Hermannsweges führen (teilweise) durchs Osnabrücker Land, und zwar die zwischen Tecklenburg und Halle (Westf.):

  • Tag 1, Tecklenburg – Bad Iburg (23 km, 450 hm): Vom schönen Fachwerk-Städtchen Tecklenburg geht es auf der ersten Hälfte dieser Etappe vorbei an mehreren Steinbrüchen, an denen Kalkstein für die Zementherstellung gewonnen wurde bzw. wird. Manche der Steinbrüche sind bereits lange stillgelegt und stehen heute unter Naturschutz. Wer im Frühling unterwegs ist, wird später auf ausladende Bärlauch-Teppiche treffen und anschließend waldreich bis nach Bad Iburg, einem von vier Kurorten im Osnabrücker Land, wandern. Das namensgebende Schloss und ehemalige Benediktinerabtei aus dem 11. Jahrhundert sowie ein Uhrenmuseum sind hier besonders sehenswert.
  • Tag 2, Bad Iburg – Dissen (16,7 km, 380 hm): Einer der schönsten Abschnitte des Tages folgt direkt zu Beginn: Von Bad Iburg geht es hinauf auf den Kleinen Freeden, wo man auf kleinen Pfaden durch hübschen, naturbelassenen und im Frühjahr blütenreichen Buchenwald wandert. Auch die restliche Etappe führt immer wieder über sehr naturnahe Waldwege, zuletzt hinab in die Noller Schlucht und in den Ort Dissen etwas abseits der Route. 
  • Tag 3, Dissen – Halle, Westf. (21,8 km, 670 hm): Mit dem Fernsehturm auf der Steinegge und dem Luisenturm liegen gleich zwei Aussichtstürme auf dem ersten Teil dieser Etappe – verbunden durch besonders schöne Waldpfade. Dann folgt der Abstieg nach Borgholzhausen, wo es mit dem nostalgischen Schulze Ladencafé eine wahre Institution in Sachen Lebkuchen-Handwerk gibt. Man streift die Ruine der Burg Ravensberg aus dem 11. Jahrhundert und erklimmt zuletzt den Höhenzug der Großen Egge, von deren Rücken man schier endlose Ausblicke zu beiden Seiten und auf das Etappenziel Halle (Westf.) hat. 

Hier gibt es mehr Infos zu drei Etappen des Hermannswegs im Osnabrücker Land

Facettenreich wandern auf dem Ahornweg

Neben dem Hermannsweg gibt es mit dem Ahornweg noch eine zweite lohnenswerte Mehrtageswanderung, auf der man das Osnabrücker Land und den Teutoburger Wald gleichzeitig erkunden kann: Die rund 100 Kilometer lange Strecke breitet sich grob in Form einer liegenden Acht von Bad Iburg in alle Richtungen aus und besteht aus zwei Schleifen. Entwickelt wurde sie vor rund 50 Jahren von ortsansässigen Wanderbegeisterten – ein besonders authentisches Wanderlerbnis im Osnabrücker Land also.

Die westliche Route (ca. 40 km) verläuft von Bad Iburg über Hagen und Georgsmarienhütte wieder zurück nach Bad Iburg. Die Route im Osten ist rund 64 km lang, beginnt auch in Bad Iburg und führt durch Hilter, Melle-Wellingholzhausen, Dissen, Bad Rothenfelde und Bad Laer wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Während der Hermannsweg vor allem die waldreichen Höhenzüge überquert, führt der der Ahornweg vermehrt durch wechselnde Landschaftsformen. Zudem liegen gleich drei Kurorte (Bad Iburg, Bad Rothenfelde und Bad Laer, die letzten beiden mit eindrucksvollen Gradierwerken) und fünf Aussichtstürme auf der Route.

Namensgebend sind die zahlreichen Ahornbäume entlang des Weges, die vor allem auch im Herbst ein ganz besonderer Anblick sind. Und natürlich ist der Weg auch mit einem Ahornblatt-Symbol markiert (und das sehr gut). 

Noch mehr Weitwanderwege im Osnabrücker Land

Neben diesen beiden Wegen im Mittelgebirge Teutoburger Wald gibt es noch drei weitere Routen für mehrtägige Wanderungen rund um Osnabrück:

  • Der Hünenweg ist ganze 325 Kilometer lang und verbindet als grenzübergreifender Wanderweg Osnabrück mit der niederländischen Stadt Groningen. Die namensgebende Besonderheit des Hünenweges sind die zahlreichen steinzeitlichen Megalithgräber entlang der Route.
  • Der DiVa-Walk ist rund 90 km lang und verbindet faszinierende geologische und historische der Region – von versteinerten Dinosaurierspuren bis zur römisch-germanischen Varusschlacht.
  • Der Wittekindsweg führt auf ebenfalls rund 90 km von Osnabrück über das Wiehengebirge bis nach Porta Westfalica, dem Eingang zum Wesebergland. 

(Auch der Mühlenweg führt durchs Wiehengebirge, wird allerdings zur Zeit umfassend überarbeitet und ist daher eher als Wanderinspiration für die Zukunft zu sehen.)

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