Oh, ich wollte schon sooo lange mal zum Hintersee! Und nicht etwa, weil es da diesen Superduper-Instagram-Fotohotspot gibt, nein. Denn als ich zum ersten Mal beschloss, dass ich an diesen Ort muss, war ich ungefähr 8 Jahre alt und von Instagram war weit und breit keine Spur. Aber ich hatte ein Puzzle bekommen. Ein Puzzle vom Hintersee. Im Herbst.

Und dieser Anblick des tiefgrünen Sees inmitten von Bergen und herbstlichem Wald hatte mich seit dem nie wieder so richtig losgelassen. Immer wenn ich daran dachte, dass ich mal wieder an einen Bergsee müsste, kam mir der Hintersee in den Sinn.


Werbehinweis: Der Wörndlhof hat mich auf meine Übernachtung eingeladen. Jedoch haben weder diese Tatsache noch der Schokokuchen meine Meinung beeinflusst. Ich kann Dir den Wörndlhof als Unterkunft am Hintersee mit bestem Gewissen weiterempfehlen!


Der Hintersee bei Ramsau im Herbst mit Bergkulisse im Hintergrund

Wieso es dann letztendlich 20 Jahre gedauert hat, bis ich zum ersten Mal an seinem Ufer stand, will sich mir nicht so ganz erschließen. Es ist vermutlich eine Mischung aus meiner Planungsfaulheit was Bergausflüge angeht und der Tatsache, dass Berchtesgaden mit ca. 2 Stunden Fahrzeit irgendwie gerade so außerhalb des Dunstkreises für Münchner Tagesausflüge liegt.

Aber am vergangenen Wochenende war es endlich so weit. Ich hatte eine schöne Unterkunft am Hintersee gebucht und machte mich auf den Weg an diesen Ort, der mich seit meiner Kindheit verfolgt hat. Ein bisschen aufgeregt war ich dabei, weil man sieht ja nicht alle Tage einen Ort, den man vorher schon unzählige Male gepuzzlet hat!

Bootfahren auf dem Hintersee

Wandern am Hintersee – Tag 1: Um den See und durch den Zauberwald

Zum Wandern am Hintersee und in der näheren Umgebung gibt es zahlreiche Möglichkeiten, ich wollte aber natürlich erstmal den See selbst erkunden. Ein Wanderweg führt, teils auf dem sogenannten Malerweg, einmal rund um den See und anschließend zum Zauberwald am Ostufer des Sees. Diesen urwüchsigen Bergwald kann man auf einem Naturlehrpfad entdecken, vorbei an dicken Felsbrocken, knorrigen Bäumen und einem wild rauschenden Gebirgsbach. Und immer wieder hat man wunderschöne Ausblicke auf den Hintersee und die Gebirgszüge rundherum.

Die Rundwanderung um den Hintersee und durch den Zauberwald ist eher was fürs Herz als für die Beine. Mehr als zwei Stunden muss man selbst mit langsamem Tempo nicht einplanen. Aber so bleibt einem anschließend noch genug Zeit für einen Germknödel am See, eine Bootsfahrt und einen Besuch in der Therme in Berchtesgaden!

Wandern auf dem Malerweg am Hintersee

Wandern am Hintersee

Zauberwald Wanderung

Wandern am Hintersee

Der Hintersee im Herbst

Bootsverleih am Hintersee

Am nächsten Morgen konnte ich nicht widerstehen und machte mich noch vor dem Frühstück auf zu DEM Fotospot am Hintersee. Nachdem ich dort aber schon auf zahlreiche Fotografen und dicke Objektive traf, die mit ernsten Mienen in ihre Kameradisplays starrten, verging mir irgendwie die Lust, mein Stativ aufzubauen. Und so schlenderte ich einfach ein bisschen am Seeufer entlang, genoss die morgendliche Stille und schoss hier und da ein Foto aus dem Handgelenk. Als ich zurückkam waren die Mienen der Fotografen irgendwie noch ernster geworden. Schnell zum Frühstück!

Hintersee

Der Hintersee am Morgen

Hintersee mit Spiegelung der Berge

Wandern am Hintersee – Tag 2: Durch die Wimbachklamm zur Wimbachgrieshütte

Nach einem gemütlichen Frühstück musste ich mich schon wieder vom Hintersee verabschieden, denn am zweiten Tag wollte ich den wunderschönen Berchtesgadener Alpen noch etwas näher kommen. Nur 10 Fahrminuten vom Hintersee entfernt liegt der Startpunkt für die Wanderung durch die Wimbachklamm zur Wimbachgrieshütte.

Die Wimbachklamm ist eine kleine aber feine Schlucht am Eingang des Hochtals zwischen Watzmann und Hochkalter. Das hell-türkise Wasser stürzt an den Felswänden in zahlreichen Wasserfällen hinunter und sammelt sich dort, um in lautem Getöse Richtung Tal zu stürzen. Auf Holzstegen und Leitern kann man mittendurch laufen.

Anschließend weitet sich das Tal langsam und macht dem großen Schuttstrom des Wimbachgries Platz. Anfangs noch durch Wald, später auf dem Gries selbst, bahnt man sich seinen Weg immer weiter in das Hochtal – stets begleitet von imposanten Blicken auf die höchsten Gipfel der Berchtesgadener Berge.

Stärkung unterwegs findest man auf halbem Weg im Wimbachschloss und am Endpunkt der Wanderung, der Wimbachgrieshütte.

Wanderung durch die Wimbachklamm

Die Wimbachklamm bei Ramsau

Wanderung zur Wimbachgrieshütte

Wanderung zur Wimbachgrieshütte

Die WImbachgrieshütte in den Berchtesgadener Alpen

Wanderung zur Wimbachgrieshütte

Mein Fazit zum Wochenende am Hintersee

Der See ist in echt noch schöner als auf meinem Puzzle! Das Puzzle hatte lediglich den Vorteil, dass man die Straße nicht hört, die am See entlangläuft. Wirklich störend ist die aber nicht, und wenn man vielleicht nicht gerade am wohl letzten warmen Herbstwochenende vor Ort ist, ist es sicher auch nochmal ein bisschen beschaulicher. Und ansonsten hilft frühes Aufstehen! Nicht nur wegen der wunderbaren Ruhe, sondern auch für schönes Licht am Foto-Hotspot.

In der näheren Umgebung gibt es viele tolle Wandermöglichkeiten. Die Tour zur Wimbachgrieshütte kann ich wärmstens empfehlen – auch mit Kindern und/oder Hunden. Soll es etwas höher hinaus gehen, kann man zum Beispiel zur wunderschön gelegenen Blaueishütte wandern. Oder man nimmt gleich eine der vielen alpinen Touren für echte Bergfexe in Angriff.

Und auch bei schlechtem Wetter wird’s nicht langweilig: Therme geht immer und es gibt gleich zwei zur Auswahl: Die in Berchtesgaden oder die in Bad Reichenhall. Und dann gibts da auch noch das Salzbergwerk! Damals als Kind war ich davon ein echter Fan und ich glaube, dass es heute nicht anders sein würde. Immerhin gibt es da eine Rutsche und man kann mit einem Boot auf dem Salzsee fahren… ehm… ich glaub ich muss weg. Zum Hintersee.

Unterkunftstipp: Der Wörndlhof am Hintersee

Der Wörndlhof ist mit dem Kainzierlhof das älteste Gebäude am Hintersee und wird heute in 3. Generation als Restaurant und Pension geführt. Die Atmosphäre ist familiär und herzlich, die Zimmer sind gemütlich eingerichtet und bieten tolle Blicke auf die umliegenden Berge. Und dank dem leckeren Frühstücksbuffet mit viel Auswahl (inklusive Schokokuchen!!) ist man auch für den anstrengendsten Wandertag gewappnet!

Wörndlhof am Hintersee

Wörndlhof am Hintersee


Werbehinweis: Der Wörndlhof hat mich auf meine Übernachtung eingeladen. Jedoch haben weder diese Tatsache noch der Schokokuchen meine Meinung beeinflusst. Ich kann Dir den Wörndlhof als Unterkunft am Hintersee mit bestem Gewissen weiterempfehlen!


Warst Du auch schon mal in der Gegend rund um den Hintersee bei Ramsau? Was hast Du dort unternommen? Erzähl mir davon im Kommentar!

17 Comments

  1. Das Salzbergwerk ist wirklich schön, auch ganz in der Nähe ist die Eisriesenwelt (in Österreich) und die Eiskapelle an der Watzmann Ostwand ist auf jeden Fall auch eine Wanderung wert :)

    • Fräulein Draußen Reply

      Ich seh schon, ich muss bald nochmal hin. :-)

  2. Wow…sieht klasse aus! Bin auch nicht weit weg davon…und war auch noch nie da! Wird Zeit merk ich! Danke für die tollen Bilder…macht Lust darauf! lg Tanja@Konraderei

  3. Sieht genial aus, die Bilder machen total Lust. Der Hintersee kommt auf jeden Fall auf meine Liste! :-)

  4. Kann dem nur beipflichten. Bin vor 2 Monaten mit meinem 4 jähirgen Sohn ebenso an den von dir beschriebenen Orten gewesen. Allerdings ist für so nen kleinen der Weg “by fair means” – also nicht auf meiner Schulter – bis zur Wimbachgrieshütte von Beginn der Klamm doch recht weit. Aber bis zum Wimbachschloss lief es gut. Das Wimbachgries n sich muss man aber auch mögen…
    Alternativ finde ich die Almbachklamm doch etwas schöner, da man über den Abzweig Gasthof Dürrlehen einen schönen Rundweg draus machen kann.

    • Fräulein Draußen Reply

      Die Almbachklamm sieht super aus – kannte ich noch gar nicht. Danke für den Tipp! :-)

  5. Sooo schön. Ich war auch letzte Woche zum ersten Mal am Hintersee (ich wusste vorher gar nicht dass es ihn gibt) und hab mich sofort verliebt. So schön dort! Lustigerweise hab ich grad heute den Post dazu veröffentlicht, also schau gern mal vorbei wenn du magst. :)

    Die Wimmbachklamm sieht ja auch super aus!! Ich glaub da steht nochmal ein Trip nach Deutschland an bevor es endgültig zu winterlich wird. Danke für den Tipp. :)

    GLG, Andrea

  6. Ute Cornelia Bach Reply

    Bei mir ist es noch viel länger her, dass ich am Hintersee war – irgendwann in den frühen 70er Jahren muss das gewesen sein… Da war ich mit meinen Eltern am Chiemsee in Urlaub, und von dort aus haben wir einen Ausflug zum Hintersee unternommen. Vielen Dank für den Bericht und die tollen Fotos, die bei mir schöne Erinnerungen hervorgerufen haben.

  7. ich war im Sommer mit meiner Freundin eine Woche im Berchtesgadener Land zum Wandern. Das war wunderschön. Am letzten Tag sind wir vom Hintersee, durch den wunderschönen Zauberwald nach Ramsau und auch zur Wimbachklamm gewandert. Gute 20 Kilometer. Das war unser Highlight. Wir wohnten in Oberschönau und konnten uns an dem Blick auf grüne Wiesen und das Bergpanorama nicht satt sehen. Und waren immer wieder erstaunt, dass Menschen in dieser tollen Umgebung einfach so wohnen! ;)
    Das Wandern war toll und sicher nicht das letzte Mal, dass ich sowas gemacht habe. Dein toller Blog inspiriert mich natürlich zusätzlich sehr! Vielen Dank dafür!
    LG Wiltrud

    • Fräulein Draußen Reply

      Hallo Wiltrud,

      toll, dass ihr so eine schöne Zeit hattest! Ist aber auch echt eine tolle Gegend dort.

      Vielen Dank für das Kompliment!

      Kathrin

  8. im dezember 2013 hatte ich da mit meinem mann unser “flitter-wochenende” :-) es war traumhaft schön, bitterkalt und ich habe heute noch die damals, im zauberwald gemachten bilder von uns frisch-vermählten im geldbeutel. wunderschön und empfehlenswert, auch für wandermuffel wie meinen mann ;-)

    • Fräulein Draußen Reply

      Das klingt schön! Und der Zauberwald ist bestimmt eine großartige Kulisse dafür. :-)

      Liebe Grüße,
      Kathrin

  9. Pingback: Die 12 schönsten Frühlings-Wanderungen von Bloggern in Deutschland: Von der Nordsee bis zu den Alpen - OutdoorMädchen

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