“Da will ich hoch!” Ich glaube das denkt sich jeder halbwegs normale Mensch, der rund um die Sierras de Tejeda, Almijara Y Alhama und den La Maroma von weitem zum ersten Mal erblickt. Er ist zwar nicht gerade der imposanteste aller Gipfel, aber immerhin der höchste der Gebirgskette und mit seiner exponierten Lage am westlichen Ende des Naturparks auch der auffälligste.

Glücklicherweise ist dieses Vorhaben gar nicht so schwer in die Tat umzusetzen, denn besonders schwierig ist es nicht, auf den 2.066 m hohen Gipfel zu kommen und damit auf dem westlichsten 2.000er Andalusiens zu stehen. Nur anstrengend ist es, denn von den gut 2.000m sind immerhin mindestens 1.000 Höhenmeter zu Fuß zu bewältigen.


Werbehinweis: Mein Aufenthalt in Andalusien wurde von Ruralidays.de unterstützt. Meine Meinung wurde davonnicht beeinflusst. Außerdem befinden sich in diesem Artikel Affiliate-Links. Wenn Du ein Produkt über einen dieser Links kaufst, bekomme ich eine kleine Provision, ohne dass Du mehr dafür bezahlen musst. Dies dient der Erhaltung meines Blogs. Danke für Deine Unterstützung!


Zumindest wenn man die kürzeste von insgesamt vier Aufstiegsvariante wählt, denn man kann quasi von jeder Himmelsrichtung auf den La Maroma steigen. Für die zwei längsten muss man sogar rund 1.400 Meter bergauf laufen. Wir haben uns für die Mitte mit rund 1.200 Höhenmetern entschieden.

Gestartet wird ganz in der Nähe von Alcaucín, einem kleinen und charmanten Bergdörfchen am Fuße des Berges, in dem wir praktischerweise auch unsere Unterkunft hatten.

La Maroma Wanderung im Winter

Für den ersten Teil der Wanderung entschieden wir uns für einen unmarkierten und etwas steileren, dafür aber kürzeren und schöneren Aufstiegsweg. Im Wanderbuch wird davor gewarnt, dass man sich hier leicht verlaufen könne, was ich aber nicht wirklich nachempfinden konnte, solange man sich an die Beschreibung hält. Das einzige, was man wirklich falsch machen kann, ist dem Fahrweg zu folgen, auf den man nach ca. 1 Stunde aufstieg trifft, anstatt in der Rechtskurve sofort rechts auf einen nicht gut sichtbaren Pfad abzubiegen, der sich den Bergrücken hochschlängelt. Man folge den Steinmännchen (die zugegebenermaßen ein bisschen versuchen sich zu verstecken!).

Ausblicke auf Andalusiens Hinterland von der La Maroma Wanderung aus

Am Ende des Pfades erreicht man einen Sattel – und ab hier ist der Weg durchgehend und ausreichend bis zum Gipfel markiert. (Das wird im Buch nicht erwähnt, da die Markierungen scheinbar relativ neu ist.) Aber auch ohne Markierungen wäre die Orientierung ab hier eigentlich nicht mehr schwierig.

Wegmarkierung auf der La Maroma Wanderung

Der kleine, aber gut ausgebaute Wanderpfad schlängelt sich wunderbare Berglandschaft mit ständigem Blick über gefühlt ganz Andalusien. Und als wir uns endlich aus einer langen Schlucht herausgekämpft haben, ist sie plötzlich da hinten am Horizont wie aus dem Nichts: Die Sierra Nevada mit ihren dem Winter sei Dank gepuderzuckerten Gipfelkette. Der Inbegriff von Andalusien. Zumindest für mich.

Blick auf die Sierra Nevada vom La Maroma aus

Andalusien

Das Gelände wird alpiner, irgendwo liegt ein Pferdeschädel auf einem Stein. Es wird kalt, es wird windig, es wird neblig, aber egal! Der Gipfel muss gleich da irgendwo sein. Oder da. Jetzt aber wirklich. Oder auch nicht. (Du kennst das Spiel sicher…) Und irgendwann ist er dann doch da: In Form eines relativ weitläufigen Steinplateaus mit zahlreichen kreisförmigen Steinmäuerchen, hinter denen wir uns dankbar für unsere Gipfelbrotzeit vor dem Wind verstecken.

Der Gipfel der La Maroma Wanderung

Auf dem Gipfel des La Maroma in Andalusien

Beim Abstieg heißt es nochmal “Obacht”, den man sollte die grün-weißen Markierungen, die bald nach links wegbiegen (das sind die falschen!!) nicht mit den gelb-weißen (das sind die richtigen!!) verwechseln. So wie die zwei Spanier vor uns, auf deren zu diesem Zeitpunkt schon relativ verzweifelten Kumpel wir etwas später trafen.

Der Nebel wollte uns während des Abstiegs nicht mehr so richtig verlassen, aber das musste er wegen mir auch gar nicht. Denn meiner Meinung nach war er der perfekte Abschluss für eine wunderschöne Wanderung in den Bergen Andalusiens.

La Maroma Wanderung bei Nebel

Alle Infos zur Wanderung auf den La Maroma

Lage: In den Sierras de Tejeda, Almijara y Alhama (Provinz Granada); 1 Stunde Fahrzeit von Malaga und 2 Stunden von Granada

Höhenmeter: 1219

Distanz: 15km

Zeit: 6,5 – 8 Stunden

Anforderungen: technisch nicht schwierige, aber lange Wanderung mit stetigem, meist aber nicht steilem Anstieg

Varianten: beschilderte und weniger steile, dafür aber ca. 3 Kilometer längere Route für den ersten Teil des Anstiegs (wir haben die im Buch beschrieben Route für den Aufstieg und die etwas längere, aber angenehmer zu gehende Route für den Abstieg gewählt, was eine gute Entscheidung war.)

Unterkunftstipp: Wenn Du nach der langen Wanderung nicht mehr Auto fahren willst (was ich gut verstehen könnte), kann ich Dir im kleinen Bergdorf Alcaucín diese Unterkunft empfehlen. Gefunden habe ich diese Unterkunft über Ruralidays.de, einem lokalen Vermittler für Ferienhäuser in Andalusien. Ich war mit meinen zwei Unterkünften genauso wie mit dem ganzen Buchungsprozess sehr zufrieden und kann Dir nur empfehlen, Dich dort für Deine Andalusien-Reise mal umzusehen.

Routenbeschreibung: Die meisten meiner Wanderungen in Andalusien habe ich mit dem Wanderführer “Andalusien Süd” von Rother geplant. Dort gibt es auch eine Route auf den La Maroma, allerdings von Canillas de Aceituno (nochmal ca. 200 Höhenmeter mehr). Unsere Route von Alcaucín aus habe ich im Buch “The Mountains of Nerja” gefunden, in dem alle vier Routen auf den La Maroma und viele andere Wanderungen in den Sierras de Tejeda, Almijara Y Alhama beschrieben sind.

Du willst jetzt am liebsten gleich die Wanderschuhe schnüren?

Auf meiner Reisekarte findest Du noch mehr Inspiration für Dein nächstes Abenteuer. Klick Dich doch einfach mal durch!

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Bist Du auch schon mal in Andalusien gewandert? Warst Du vielleicht sogar schon mal auf dem La Maroma? Welche war Deine Lieblingswanderung? Ich freu mich auf Deinen Kommentar.

4 Comments

  1. Sehr schöne Tagestour. Erinnert mich ein wenig an meine Zeit an der Algarve in Portugal. Sag mal, kannst du unten auch einen mehrtägigen Wanderweg empfehlen, über den du zufällig gestolpert bist? Mich reizt es ja schon mal wieder in der Gegend unterwegs zu sein.

    • Fräulein Draußen Reply

      Der Klassiker wäre natürlich der GR7! Insgesamt 1900 km, aber kann man ja beliebig abkürzen. Könnte ich mir für mich ja auch ganz gut vorstellen! :D

      Viele Grüße
      Kathrin

    • Fräulein Draußen Reply

      Danke liebe Käthe! Ich würde auch nochmal mitkommen. ;-)

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