Unendlich weit, unendlich wild – und doch sind Alaska und der Yukon nicht zwingend ein Paradies für Asphaltfreunde. Das Straßennetz dort oben/drüben ist nämlich verglichen mit der Größe ziemlich überschaubar. Erst recht wenn man noch diejenigen Straßen abzieht, die nicht asphaltiert sind. Wie unwichtig Straßen dort oben sind, bestätigt wohl am eindrucksvollsten die folgende Tatsache: Juneau, die Hauptstadt von Alaska, ist nur per Flugzeug oder Boot erreichbar! Keine Straße führt in die Stadt.

Die wenigen Highways, die es gibt, sind dann dafür aber auch umso großartiger. Hier kommt meine Top 3 – die schönsten Straßen in Alaska und im Yukon.

Glenn Highway: Vorbei an Bergen und Gletschern

Als der Glenn Highway im letzten Drittel meiner Reise anstand, dachte ich eigentlich, dass ich wohl irgendwie schon alles gesehen hätte, was Alaska und der Yukon an Straßenszenerie so zu bieten haben. Ich sollte aber eines Besseren belehrt werden. Endlose Tundra, endlose Bergketten, endlose Gletscherzungen – vor allem der Abschnitt rund um den Matanuska Gletscher war eine der schönsten Landschaften, die ich in Alaska von der Straße aus gesehen habe.

Der 300km lange Glenn Highway verbindet Anchorage mit Glennallen und verläuft im breiten Tal zwischen den Talkeetna Mountains und den Chugach Mountains. Mehr als die Hälfte der Strecke schlängelt sich der Highway mit der Nummer 1 zudem entlang des Matanuska River.

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Top Of The World Highway: Auf den Dächern des Yukon

Der Top Of The World-Highway, der den kanadischen Yukon mit Alaska verbindet, zählt definitiv zu den besten Erlebnissen, die man im Yukon auf vier Rädern haben kann. Das Abenteuer beginnt im kanadischen Dawson City mit einer Fährüberquerung des Yukon. Darauf folgen 127 Kilometer hoch oben auf den Bergkämmen mit weiten Blicken auf Berge und Täler. Und irgendwann, nach unzähligen Kurven und Fotostopps, sieht man in der Ferne das fast schon lächerlich anmutende Grenzhäuschen, hinter dem die USA beginnen.

Wer den Top Of The World Highway fahren will, sollte einige Dinge beachten:

  • Der Highway ist durchgehend unbefestigt, und der Taylor Highway, der in Alaska an den TOTW anschließt, ebenfalls: Viele Autovermieter verbieten allerdings das Fahren auf unbefestigten Straßen, was dazu führt, dass Du im Falle des Falles hier keinen Versicherungsschutz hast
  • Der TOTW Highway ist generell gut zu befahren – allerdings nur bei trockenem Wetter und im Sommer (im Winter ist er aber ohnehin gesperrt). Es ist unumgänglich, sich rechtzeitig über den Wetterbericht und den aktuellen Straßenzustand zu informieren, gerade wenn man nur einen “normalen” PKW hat. Bei Regen kann der Highway schnell zu einer ziemlich gefährlichen Rutschpartie werden.
  • Man sollte für den TOTW Highway genügend Zeit einplanen – nicht nur wegen der vielen Fotostopps, sondern auch weil der Straßenzustand sehr variieren kann und man die Geschwindigkeit entsprechend drosseln muss.
  • Die Wartezeiten an der Fähre über den Yukon können lang sein – vor allem für RVs und andere größere Fahrzeuge. Von denen werden nämlich nur 1-2 pro Fahrt auf die Fähre gelassen.

Richardson Highway: Immer entlang der Trans-Alaska Pipeline

Müsste ich mich für einen Highway entscheiden, den ich für den Rest meines Lebens entlang fahren müsste, würde meine Wahl wohl auf den Richardson Highway fallen. Auf 583 Kilometern verbindet dieser Fairbanks im Interior mit Valdez am Prince William Sound. Und auf diesen 583 Kilometern wollte mein Herz mehr als einmal aus dem Fenster springen und nie wieder zurück kommen.

Reisende auf dem Richardson Highway bekommen sagenhafte Ausblicke auf gleich drei unterschiedliche Gebirgszüge – die Alaska Range, die Wrangell Mountains und die Chugach Mountains. Daneben gibt es riesige Flussbetten, zugängliche Gletscher und ganz viel unendliche Weite. Und zwischendurch kann man immer mal wieder einen Blick auf die Trans-Alaska-Pipeline erhaschen, die von der Prudhoe Bay ganz im Norden Alaskas bis nach Valdez führt.

Wo heute große LKWs, mosntröse Pickups und zahlreiche Wohnmobile entlangflitzen, waren vor über 100 Jahren übrigens unzählige eifrige Goldsucher unterwegs auf der Suche nach dem großen Glück. Der einstige Valdez-Eagle-Trail wurde vor allem vom Militär immer weiter ausgebaut, bis schließlich 1913 das erste Kraftfahrzeug auf der Strecke fuhr.

Must-sees entlang des Richardson Highway:

  • North Pole, Alaska – wo der Weihnachtsmann zu Hause ist (Die Straßenlaternen sehen aus wie Zuckerstangen!)
  • Bison-Herden-Beobachtung (am “Wild life viewing”-Punkt kurz nach der “Lodge at Black Rapids”) – ich hab die Herde leider um einen Tag verpasst. Fernglas nicht vergessen!
  • Gakona Gletscher (Man kann über die Schotterstraße bis zum Gletscher fahren!)
  • Paxson Lake – wunderschöner See mit großartig gelegenem, öffentlichem Campground. (Wenn Du ein Zelt hast, schnapp Dir unbedingt einen der “Walk in”-Sites direkt am See! Einer davon  liegt sogar wirklich direkt neben dem See. Moskitoschutz nicht vergessen!)
  • Worthington Gletscher – der zugänglichste Gletscher in ganz Alaska. Es wird allerdings nicht empfohlen, sich für Fotos direkt in die Eishöhle zu stellen (so wie ich es tat… ;-) ).

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Hinweis: Ich bin zwar viele, aber natürlich nicht alle Highways in Alaska und im Yukon gefahren. So fehlt mir zum Beispiel der Denali Highway in meiner Sammlung, der es mit großer Sicherheit auch in diese Liste geschafft hatte. Und auch die berühmten Schotterpisten der Superlative, der Dempster Highway in Kanada und der Dalton Highway in Alaska hätten sicher gute Chancen gehabt.


Infos und Tipps zu Routen, Reisekosten und mehr für Deinen Roadtrip durch Alaska und den Yukon findest Du in diesem Artikel.


Warst Du auch schon mal auf einem Roadtrip in Alaska und dem Yukon unterwegs? Dann erzähl mir doch ein bisschen davon im Kommentarfeld!

6 Comments

  1. Hi meine Liebe,
    oh man, ich glaube, ich beiße mir bis heute in den Popo, dass ich bei meinem Kanadatrip nicht bis in den Yukon und Alaska gekommen bin. Damit stehen Deine Empfehlungen ganz weit oben auf der Traumreisen-Liste! Vielen Dank für die Inspiration!
    Für mich gehts heute Abend nach Estland auf einen Roadtrip! Wir werden von Tallinn in den Osten und Süden düsen – das wird ein Spaß!
    Sonnige Grüße,
    Mandy

    • Fräulein Draußen Reply

      Liebe Mandy,

      najaaaa, das ist ja auch nochmal ne ganze Ecke bis da hoch in den Norden/Westen (du warst in der Vancouver-Gegend, oder?). Das kommt dann einfach das nächste mal dran, gell! :-) (Und ich komm dann selbstverständlich auch direkt wieder mit…)

      Viel Spaß im schönen Estland – Herbst ist einfach die perfekte Jahreszeit für einen Roadtrip dort!! Ich hoffe ihr habt viel Sonne.

      Kathrin

      Kathrin

  2. Liebe Kathrin,
    danke für diesen tollen Bericht und die MEGA Bilder. Da bekomme ich sofort Lust auf einen Roadtrip. Und irgendwie auch auf Alaska – was ja kein Wunder ist. So, ich scroll jetzt wieder nach oben und schau mir nochmal die Bilder an. Schmacht. :)
    Liebe Grüße
    Steffi

    • Fräulein Draußen Reply

      Hi Steffi,

      aber sehr gerne doch! ;-) Vielleicht scroll ich auch nochmal drüber… nur einmal noch. Es ist ja schon wieder zwei Monate her!!!

      Kathrin

    • Fräulein Draußen Reply

      Danke, Thomas! :-) Den Dempster Highway hoch zu fahren ist sicher auch ein ziemlich cooles Erlebnis (mit dem richtigen Fahrzeug ;-) ).

      Viele Grüße
      Kathrin

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